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Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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Wesen versucht, ein bestimmtes Gebiet zu durchqueren. Die Wirkung ist durchaus unerfreulich, das ganze Nervensystem gerät vollkommen durcheinander. Das tut na türlich weh, hat aber keinerlei unangenehme Nachwirkungen.“
    „Aha. Und jetzt ist es abgeschaltet?“
    „Gewiß. Solange ich mich hier in der Halle befinde, ist die Schranke unnötig.“
    Scharf blickte Thorn in die ruhigen Gesichtszüge und versuchte zu ergründen, ob die gleichmütige Stimme wirklich einen gewissen Unterton verraten hatte. Wollte der Fremde ihnen etwa sagen, er könne sie am Hinausgehen hindern, ohne auf andere Hilfe angewiesen zu sein? Oder waren seine Worte nichts als Bluff? Er wußte es nicht.
    Wieder sprach Cleon, und Thorn zwang sich dazu, ihm zuzuhören.
    „… und so ist es beschlossen worden. Sie dürfen nicht von hier fort. Selbst wenn wir Sie gehen ließen, würden Sie vermutlich doch nicht lebend durch den Urwald gelangen. Selbst zu dritt wäre das sehr schwierig – einzeln aber dürfte es vollkommen unmöglich sein.“
    „Werden Sie uns töten?“ Thorn zwang seine Stimme, ganz ruhig zu klingen. „Ist das Ihre Lösung des Problems?“
    „Nein. Nicht jedenfalls, solange Sie mich nicht dazu zwingen, zu unserem Schutz von der letzten Möglichkeit Gebrauch zu machen.“
    Die Augen des Fremden ruhten einen Augenblick auf Scrivner.
    „Also sind wir Gefangene?“
    „Sehr richtig.“
    „Wie lange?“
    Der Fremde zuckte die Schultern. „Das kann ich nicht vorhersagen. Eine Woche mag es dauern, einen Monat, zehn Monate, zehn Jahre – oder länger. Sie werden hierbleiben, bis das Schiff eintrifft; danach dürfen Sie gehen, wohin Sie wollen. Dann werden Sie das Gebäude verlassen dürfen – jetzt aber nicht, denn noch braucht die Urrasse ihre Einsamkeit und ihren ungestörten Frieden.“
    „Ist das Ihr letztes Wort?“
    „Jawohl.“
    Thorn blickte starr in die ruhigen Gesichtszüge des hochgewachsenen Fremden, und in ihm schien etwas zusammenzustürzen. Jahre hierbleiben, einsam und verloren im tiefsten Urwald! Nie die Erde wiedersehen! Nie mehr den Duft bekannter Blüten riechen, nie mehr die frische, knisternde Kälte des Schnees spüren!
    Gefangen!
    Nervös fuhr sich Scrivner mit der Zunge über die Lippen, und plötzlich blitzte die Überschallpistole drohend in seiner Hand. Er riß die Waffe hoch, zielte sorgfältig auf die stille Gestalt des Fremden, und brüllte warnend auf, als Thorn auf ihn zustürzte.
    „Zurück! Zurück, sonst schieße ich euch alle um!“
    „Bist du wahnsinnig!“ Thorn blieb stehen und duckte sich, als er den entschlossenen Ausdruck im Gesicht des Kleinen erkannte. „Was soll denn das?“
    „Du weißt wohl, was das soll. Ich habe noch immer nur das eine Ziel im Auge, zu dem wir beide gemeinsam aufgebrochen sind. Geld! Ich will Geld. Haufenweise Geld verlange ich, und dasselbe wolltest du, bis ein Mädchen und ein dreckiger Wilder dich in einen Weichling verwandelt haben. Nein, zurück, Thorn! Ich hole mir jetzt, was ich brauche, und wer immer mich daran zu hindern sucht, ist ein Kind des Todes!“
    „Du …“ Thorn sprang vorwärts, packte hastig die eigene Pistole – und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Der Fremde hatte die Hand erhoben.
    „Was wollen Sie denn?“ Cleon blickte fest ins verzerrte Gesicht des Kleinen.
    „Was, glauben Sie wohl, könnte Ihnen die Waffe in Ihrer Hand ertrotzen?“
    „Geben Sie sieh keine Mühe, mir etwas einzureden! Edelsteine will ich haben, irgend etwas, was ich in der Siedlung gegen Geld eintauschen kann. Ich will das haben, weswegen ich überhaupt nur hergekommen bin – und zwar sofort.“
    „Dann nehmen Sie es sich doch und verschwinden Sie!“ Cleon schaute Scrivner an, und der Kleine sackte zusammen; mühsam hielt er den Revolver in seinen schlaffen Fingern. Er blickte den ruhigen Fremden an, schluckte dann schwer, und Thorn erkannte, daß nackte Angst in den kleinen Augen flackerte.
    „Jawohl, Herr!“ stammelte er. Wo …?“
    „Sie suchen Edelsteine, Gegenstände aus kristallisiertem Kohlenstoff, hart und glitzernd.“ Er trat zu einer der rätselhaften Maschinen, und geheimnisvolle Kräfte umstrahlten seine schlanke Gestalt mit plötzlichem Licht. „Geben Sie mir Ihre Waffe!“
    „Nein.“ Ganz fest umklammerte Scrivner die Überschallpistole. „Die brauche ich noch. Ich …“
    „Irgend etwas anderes dann; ich brauche ein Rohmaterial, um es in die Edelsteine zu verwandeln, nach denen Sie sich so sehnen.“
    „Jawohl.“

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