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Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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habe, wird die Expedition nicht lange dauern. Ich weiß genau, wohin wir uns wenden müssen.“
    Er nickte den beiden zu und ging davon, ohne sich nach der Tochter umzuschauen. Sie lächelte und streckte Thorn die Hand hin.
    „Auf Wiedersehen also!“ sagte sie unbefangen. „Bis morgen, nicht wahr?“
    Thorn nickte.
     
2. Kapitel
     
    Grün wogte das Gelände unter ihnen. In ihrer Höhe nickten und neigten sich die Wipfel der gigantischen Farnbäume. Über ihren Häuptern erstreckte sich die unwandelbare Decke ewiger Wolken von Horizont zu Horizont, trübe und grau, an einem runden Fleck erleuchtet von der. goldenen Scheibe der abgeschirmten Sonne.
    Das Flugzeug summte in gebändigter Kraft. Thorn gähnte ein bißchen, während er durch die Plastikfenster der Kabine hinausschaute. Er hatte sich gewaschen, der Bart war dem Messer zum Opfer gefallen, und sein Haar war sorgfältig gekämmt. Fenshaw hatte ihm neue Kleidung zur Verfügung gestellt, und eine langläufige Überschallwaffe hing in einer Ledertasche an seiner Hüfte.
    Auch Scrivner hatte sich gewaltig verändert. Er sah nun schon erheblich menschlicher aus, nachdem er ordentlich angezogen war. Immer wieder faßte er mit der Hand an seine Seite und liebkoste den Halfter, in dem sein Revolver ruhte.
    „Ob die beiden etwas wissen?“ Mit dem Kopf deutete er auf Fenshaw und Pat und dämpfte vorsichtig die Stimme. Thorn zuckte die Achseln.
    „Vielleicht. Warum?“
    „Mir gefällt die ganze Sache gar nicht. Der Alte ist kaum zu durchschauen. Meinst du nicht, daß er uns einfach etwas vormacht?“
    „Das kann ich mir nicht recht vorstellen.“
    „Ich aber bin mir da nicht so sicher. Ein Kerl wie der da ist schlau und erfahren genug und brauchte, wenn er das Material fände, nur ein paar ganz einfache Schlüsse zu ziehen, um Bronsons Entdeckung zu machen. Und er hat doch selbst gesagt, daß er so etwas wie eine Theorie hätte.“
    „Er hat nur von Archäologie gesprochen.“
    „Schon möglich. Trotzdem gefällt mir manches an der Sache nicht.“
    Scrivner ließ sich tief in seinen Sitz sinken.
    „Überleg doch nur mal“, fuhr er nach einer Weile fort. „Woher weiß der Alte überhaupt, in welcher Richtung er zu suchen hat? Fünfhundert Kilometer in genau nördlicher Richtung hat er gesagt. Das sind keine 100 Kilometer von dem Punkt, der unser Ziel gewesen ist und noch immer ist. Von dem Punkt, den wir erreichen wollten, als Bronson so plötzlich den Tod fand. Das Ziel, auf dessen Erreichung wir nun zwei elende Jahre lang gewartet haben, während wir geschuftet und gespart haben, um uns die Ausrüstung und Tauschgüter, mit denen wir genügend Eingeborene als Begleiter anwerben können, zu kaufen.“
    „Purer Zufall. Warum machst du dir darüber bloß solche Sorgen?“ Stirnrunzelnd blickte Thorn nach vorn, wo der Forscher mit seiner Tochter saß, gleich hinter dem Piloten. „Das ist doch die Chance, nach der wir uns immer aus Herzensgrund gesehnt haben: daß uns jemand an den Ort transportierte, den wir nun einmal erreichen mußten, um unser Ziel verfolgen zu können. Aber nun halte den Mund, Scrivner, sonst riskieren wir noch, unser ganzes Spiel zu verraten. Mögen die beiden ahnen und vermuten, was immer sie wollen – Genaues können sie gar nicht wissen, und auf keinen Fall können sie es erfahren, solange wir es ihnen nicht sagen.“
    Er lächelte und blickte Pat an, die sich eben nach ihnen umdrehte. Das Mädchen folgte seiner schweigenden Aufforderung, stand auf und setzte sich neben ihn.
    „Wie geht es Ihnen? Gut?“
    „O ja, vielen Dank! Und Ihnen?“
    Thorn blickte zu der dicken Decke des grünen Dschungels hinunter. „Was halten Sie wohl davon? Zwei lange Jahre lebe ich nun da unten, und ich fange an, den bloßen Anblick widerlich zu finden.“
    „Ist es so schlimm im Wald?“
    „Schlimmer, als Sie sich vorstellen können.“
    „Ich bin schon in gefährlicheren Gegenden gewesen.“ Das klang gar nicht anmaßend, sie wollte sich keineswegs brüsten, sondern stellte einfach eine Tatsache fest. „Hier kann man doch wenigstens atmen – was man auf dem Titan oder Merkur nicht kann, wie Sie wohl wissen.“
    „Ich weiß schon. Aber unterschätzen Sie die Venus nicht! Auf den ersten Blick sieht die brave Dame ganz harmlos aus, aber sie ist alles andere als das.“
    „Richtig, ich erinnere mich: Haben Sie nicht hier einen Freund verloren?“
    „Jawohl, Bronson.“
    „Was ist ihm denn zugestoßen?“
    „Wir hatten einen langen Marsch

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