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Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. C. Tubb
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finden, auf dem Merkur und auf den vereisten Asteroiden. Ausgestoßene. Gestrandete Männer, die nicht mehr das Geld für die Heimfahrt aufbringen, und die einfach nicht mehr sehen wollen, was ganz dicht bei ihnen, geradezu griffbereit, liegt.“
    Er stocherte in der Glut seiner Pfeife herum, und Seine Stimme klang betont gleichmütig.
    „Möchten Sie nicht vielleicht wissen, warum ich auf die Venus gekommen bin?“
    Thorn zuckte die Achseln.
    „Ich habe Ihnen ja vorhin gesagt, daß ich fast zwei Monate lang auf der Erde die Dinge untersucht habe, die de Matrie im vergangenen Jahr vom Mars mitgebracht hat. Es waren auch Gegenstände der Volkskunst darunter, und ich habe hochinteressante Dinge an ihnen festgestellt, die gut zu dem paßten, was ich seit nunmehr zwanzig Jahren schon vermutet hatte. Ich brauche nur noch ein Zeugnis, das meine Ansicht bestätigt; und dann werde ich Gewißheit haben. Ich werde beweisen, daß der Mensch nicht die erste Lebensform im Sonnensystem ist. Aus Resten, die man auf der Erde, auf dem Mars, im erstarrten Eis des Titan und in den Morästen des Kalix – und sogar in der Zwielichtzone des Merkur gefunden hat, werde ich beweisen, daß, lange ehe der Mensch auftrat, intelligentes Leben zwischen den Planeten geschwebt hat.“
    Thorn zuckte die Achseln und schwieg.
    „Ich hoffe, hier auf der Venus den letzten Hinweis zu finden. Und, Thorn, dabei hätte ich gern Ihre Hilfe.“
    „Wie?“
    „Jawohl. Sie leben nun schon lange genug hier, um die Verhältnisse tief im Urwald genau zu kennen. Sie kennen die Eingeborenen, die Gefahren, die sicheren Pfade und die Wege, auf denen man gut vorankommt. Würden Sie uns wohl führen, Thorn? Natürlich sollen Sie etwas dabei verdienen. Reich bin ich zwar nicht, aber ich besitze doch genug, um Ihnen so viel zu geben, daß Sie von neuem anfangen könnten. Nun, was meinen Sie dazu?“
    Thorn zögerte und blickte Scrivner unschlüssig an. „Hm, ich weiß nicht recht. Wenn ich mitkomme, muß er natürlich dabei sein – ist Ihnen das klar?“
    „Gewiß. Ich bin einverstanden.“
    „Wo ungefähr liegt denn Ihr Ziel?“
    „Etwa fünfhundert Kilometer von hier entfernt.“
    „In welcher Richtung?“
    „Genau nach Norden.“
    „Norden?“ Thorn lächelte und ließ sich entspannt auf seinen Stuhl zurückfallen. „Zwei Dinge müssen geklärt werden, ehe wir weiter verhandeln, Professor. Erstens: zu Fuß schaffen wir das auf keinen Fall – es wäre glatter Selbstmord.“
    „Das habe ich mir gedacht. Deshalb habe ich vorgesorgt und ein Flugzeug gemietet. Und zweitens?“
    „Ich kenne die Eingeborenen nicht. Nicht einmal den Planeten kenne ich. Kein Mensch darf behaupten, ihn wirklich zu kennen.“
    „Aber …?“ Fenshaw starrte die kriecherische Kreatur an, die eben wieder dabei war, ein paar Männer um etwas Tabak anzubetteln. „Sie kennen die Eingeborenen nicht? Ist das denn keiner von der Sorte?“
    „Gewiß. Wenigstens ist er auf der Venus geboren; aber typisch für die Eingeborenen ist er ebensowenig, wie man einen Halunken und verkommenen Landstreicher als typischen Vertreter der Erdmenschen bezeichnen dürfte. Die bedauernswerten, kläglichen Geschöpfe, die man überall beobachtet, wie sie Touristen um Tabak angehen, sind von ihren Stämmen ausgestoßen; Mißgeburten sind sie. Die Eingeborenen, die den Händlern der Siedlung ihre Waren bringen, sind nicht viel besser – aber wenigstens kann man sie nicht rauschgiftsüchtig nennen. Niemand weiß viel von ihnen. Sie kommen aus dem Dunkel des Dschungels, nehmen, was man ihnen bietet, und verschwinden wieder. Zuweilen findet man einen verlassenen Platz, wo einmal ein Dorf von ihnen gestanden hat; das aber ist auch alles. Meines Wissens hat niemals jemand ihr Leben und ihre Sitten erforscht, ihre Sprache gelernt oder etwa gar länger unter ihnen gelebt.“
    „Nämlich?“
    „Dieser Planet hier ist nicht natürlich. Damit will ich sagen, daß er einfach zu eben ist. Es gibt keine Gebirge, keine Berge, keine tiefen Täler. Meere gibt es gewiß, aber sie liegen auf der anderen Halbkugel. Hier jedoch werden Sie nicht einmal Flüsse finden.“
    „Aber wie ist das nur möglich?“ rief der Professor aus. „Irgendwelche Unebenheiten muß es einfach geben!“
    „Das mag sein. Gefunden aber hat man keine.“
    Fenshaw nickte gedankenvoll und schaute Pat an. Dann stand er auf.
    „Gehen wir, Pat?“
    „Gern.“
    Fenshaw starrte Thorn fest an. „Morgen früh erwarten wir Sie am Tor. Wenn ich recht

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