Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
Entschlossenheit und Masochismus. Sagt unser innerstes Gefühl uns, daß die Richtung, die wir eingeschlagen haben, nicht mehr unserem höchsten Wohl dient, dann können wir guten Gewissens einen anderen Weg wählen.
Die Bildung neuer Verhaltensmuster
Da das Leben oft immer der gleiche langweilige alte Trott ist, freut sich ein Teil in uns über jede Abwechslung. Manchmal ist diese Freude an der Veränderung so stark ausgeprägt, daß es einigen schwerfällt, zweimal das gleiche zu tun. Also – was soll dieses ganze Gerede über Widerstand gegen Veränderungen? Veränderungen können doch auch Spaß machen!
Die wenigsten Menschen haben etwas gegen den Gedanken, ihr Leben zu verändern oder zu verbessern. Oft macht es uns nicht einmal etwas aus, Eßgewohnheiten aufzugeben, mit einem Fitneßtraining zu beginnen oder uns neue Ausdrucksmöglichkeiten zu suchen. Das Schwierige ist nur, über eine längere Zeit hinweg an diesen Veränderungen festzuhalten .
Wie wir bereits festgestellt haben, kann das Basis-Selbst uns bei Veränderungen unterstützen, wenn wir es richtig motivieren. Andererseits neigt es aber auch dazu, sich gegen jede Veränderung zu wehren, weil es sich an vertraute Verhaltensmuster gewöhnt hat.
Das Basis-Selbst hat seinen eigenen Lebensrhythmus. Es braucht Zeit, um sich auf ein neues Verhaltensmuster einzustellen. Deshalb müssen wir uns, solange das Basis-Selbst eine
Neuerung nicht uneingeschränkt unterstützt, auf die Willenskraft unseres Bewußten Selbst stützen, das heißt tun, was unser Verstand für das Beste hält. Wie wir bereits wissen, liebt das Basis-Selbst Aufregungen und begeistert sich für alles Neue. Vielleicht unterstützt es uns auch gleich auf Anhieb bei einem neuen Verhaltensmuster, wenn ihm das Spaß zu machen scheint oder wenn wir ihm eine Belohnung in Aussicht gestellt haben. Aber unser Basis-Selbst langweilt sich auch schnell wieder. Die größte Herausforderung besteht darin, bei einem Vorhaben zu bleiben, wenn der Reiz des Neuen bereits verflogen ist, es jedoch noch nicht zu einem festen Muster geworden ist.
Große Werke vollbringt man
nicht mit Kraft, sondern mit Ausdauer.
Samuel Johnson
Als allgemeiner Anhaltspunkt gilt: Wenn wir eine Veränderung etwa dreißig Tage lang aufrechterhalten können, dann wird das Basis-Selbst sie als neues Verhaltensmuster akzeptieren . Nach dreißig Tagen wird unser Basis-Selbst diese Neuerung stärker unterstützen als vorher. Haben wir uns zum Beispiel ein körperliches Training vorgenommen und einen Monat lang jeden Tag trainiert, tritt eine Veränderung ein. Das Training wird riun zu einem gewohnten Bestandteil unseres Tagesablaufs. Wir müssen nicht mehr die gleiche bewußte Willenskraft dazu aufbringen. Weitere Fortschritte zeigen sich nach einem halben Jahr und dann wieder nach einem Jahr – jedesmal gewinnen wir etwas mehr Unterstützung von unserem Basis-Selbst dazu.
Die Tendenz des Basis-Selbst, an alten, eingefahrenen Verhaltensmustern und Situationen festzuhalten, zeigt sich auch an unserem Gewicht. Hatten wir mehrere Jahre lang das gleiche Gewicht, gewöhnt unser Basis-Selbst sich an dieses Körpergefühl und hängt daran. Das Bewußte Selbst will vielleicht abnehmen oder einen durchtrainierteren, muskulöseren Körper entwikkeln (oder beides); doch unser Unbewußtes drängt uns immer wieder zur Rückkehr zu dem, was unser Basis-Selbst für ein ausgewogenes Gleichgewicht hält, und dieser Drang ist auch körperlich spürbar.
Unser Wille zur Veränderung muß also stark genug sein, nicht nur die Anfangsphase zu überdauern, sondern das neue Verhaltensmuster auch gegen den unvermeidlichen inneren Drang nach Rückkehr zum Alten durchzusetzen – so lange, bis das, was einmal neu für uns war, sich als gewohntes Verhaltensmuster etabliert hat. Dann schlüpft unser Basis-Selbst in diese neue Körperform hinein wie in einen bequemen alten Schuh. Zuerst aber müssen wir den Schuh «eintragen».
Eines Tages kam der Augenblick, wo das Risiko, fest in einer Knospe verschlossen zu bleiben, schmerzhafter war als das Risiko zu erblühen.
Anais Nin
Visuelle Vorstellungskraft
Wie wir bereits gesehen haben, unterscheidet unser Basis-Selbst nicht zwischen innerer und äußerer Realität. Wenn wir uns unser eigenes Ich und unser Leben so vorstellen, wie wir es haben möchten, ist das für unser Basis-Selbst eine Art Vorschau auf die Zukunft und gibt ihm die Möglichkeit, sich schon einmal an die geplante Veränderung zu
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