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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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einmal aufgefallen, daß ein weinender Mensch fast genauso aussieht und sich genauso anhört wie ein lachender?
    Sei dir gleichzeitig der Tatsache bewußt, daß Kummer und Sorge aus Anhaftung und innerem Gebundensein erwachsen und auf der Wahrnehmung eines Verlusts basieren, der sich in einem erweiterteren Bewußtseinszustand sowieso als Illusion erweist. Eine höhere Weisheit gibt uns ein, daß es im Leben letzten Endes keinen Gewinn und keinen Verlust gibt – nur eine tiefere Erkenntnis.
    Wir brauchen uns nicht gegen den Kummer zu wehren oder ihm aus dem Weg zu gehen. Kummer ist eine Kontraktion von Energie, aber auch eine ganz normale Reaktion auf einen Verlust. Das Problem mit dem Kummer liegt nicht so sehr darin, ihn zu haben oder zu empfinden, sondern eher darin, daß wir gegen ihn ankämpfen, ihn nicht wahrhaben wollen oder versuchen, ihn loszuwerden. Dadurch gewinnt die Kontraktion nur noch mehr Energie. Wenn wir unseren Kummer einfach gewähren lassen, wird er sich früher oder später selbst verzehren wie eine Kerzenflamme. Er wird nur dann chronisch, wenn wir uns weigern, ihn zum Ausdruck zu bringen und auf diese Weise freizulassen.
    Die Kunst, seinen Zorn zum Ausdruck zu bringen
    Es gibt viele Möglichkeiten, seinem Zorn Luft zu machen. Die simpelste besteht vielleicht darin, einen Stock zu nehmen und ihn jemanden über den Kopf zu hauen. Damit zeigen wir zwar deutlich, was wir empfinden, aber manchmal ist so ein Verhalten destruktiv. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Gewalt, verworrene Anschauungen und unterdrückter Zorn herrschen. Viele frustrierte Menschen reagieren aus Wut mit Gewalttätigkeit. Menschen, die sich nicht gut genug ausdrücken können, um ihre Meinung zu sagen, schlagen ihren Gegner vielleicht einfach zusammen. Auch Menschen, die sich gut ausdrücken können, prügeln manchmal aufeinander ein – aber sie tun es mit Worten, und die können sogar mehr Schaden anrichten als ein Stock.

    Eine weniger primitive Art, seinen Zorn auszudrücken, ist vielleicht die folgende: «Ich will dich mit meinen Worten nicht ins Unrecht setzen, aber ich bin im Augenblick ziemlich wütend, und mein Zorn scheint sich gegen dich zu richten. Könnten wir einmal darüber reden?» Mit einer solchen Botschaft kann man positive Resultate bewirken. Wir bringen unseren Ärger zum Ausdruck, unser Gegenüber ist innerlich offen für unsere Worte, und wir klären die Sache.
    Es ist ein Unterschied, ob wir unseren Gefühlen Ausdruck verleihen oder «Luft ablassen». Früher glaubte ich, meine Gefühle auszudrücken, wenn ich jemanden anschrie und ihm die Meinung sagte. Dadurch verschaffte ich mir vielleicht Befriedigung, aber es wurde dadurch nur selten etwas besser. Denn mit all meinen beschuldigenden «Du-Aussagen» offenbarte ich nichts von dem, was ich empfand, sondern nur meine Gedanken und Werturteile.
    «Ich-Aussagen»
Wenn du deine Empfindungen zum Ausdruck bringen möchtest, fange deine Sätze immer mit dem Wort «Ich» an. Sprich die folgenden Sätze einmal laut vor dich hin, nur zur Übung:
Ich habe Angst.
Ich bin traurig.
Ich bin wütend.
Diese Übung sieht auf den ersten Blick ziemlich einfach aus; doch wenn du dich in entsprechenden Situationen dieser drei Sätze bedienst, statt dich in den üblichen Vorwürfen und Anschuldigungen zu ergehen, kannst du deine Beziehungen zu anderen Menschen entscheidend und positiv verändern.
    Wir können jede Botschaft überbringen, wenn wir sie nur in den richtigen «Umschlag» stecken und so verpacken, daß der andere sie akzeptiert. Noch besser ist es, wenn wir einen «Rückumschlag» beifügen, das heißt, wenn wir auch für die
Gefühle offenbleiben, mit denen unser Gegenüber auf uns reagiert.
    Ja oder nein?
    Wenn wir unsere Gefühle äußern und unser Gegenüber sich als offen für unsere Worte erweist, können wir zu einem besseren Einvernehmen gelangen und uns einander hinterher näher fühlen. Das wird jeder Beziehung guttun, sei es nun eine persönliche oder eine berufliche. Aber unabhängig davon, ob der andere innerlich offen ist oder nicht, es hilft uns auf jeden Fall, unseren Gefühlen Luft zu machen, denn damit akzeptieren und respektieren wir unser Basis-Selbst und seine Empfindungen. Unser Unbewußtes dankt es uns mit einem Gefühl der Erleichterung, einem Nachlassen der Spannung und einer Linderung oder völligen Beseitigung chronischer Krankheitssymptome.
    Selbst wenn die Situation, die dieses Gefühl ausgelöst hat, inzwischen vorüber ist

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