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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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müssen es anders machen als bisher. Dann beginnen wir, vielleicht mit der Hilfe eines Therapeuten oder Beraters, eines Freundes, Seminars oder Buches, wieder Kontakt zu lange verleugneten Gefühlen zu finden. Wir entdecken, daß unsere Gefühle eine ganze Menge damit zu tun haben, wer wir sind. Mit der Zeit lösen wir uns von alten Anschauungen und Wertvorstellungen. Wir akzeptieren uns und unsere Emotionen. Wir bringen stets unsere Gefühle zum Ausdruck, egal, ob sich das nun «gehört» oder nicht.
    Was du aus deinem eigenen Inneren hervorbringst,
wird dich retten.
Was du nicht aus deinem eigenen Inneren hervorbringst,
wird dich zerstören.
    Thomasevangelium
    Es klingt, als sei es sehr einfach, seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Doch wie wir alle wissen, bedeutet «einfach» noch lange nicht «leicht». Mächtige Kräfte in unserem Inneren und auch in der Außenwelt haben sich miteinander gegen unsere
Freiheit verschworen, unsere Gefühle zu erkennen und zu äußern.
    Warum soll man seine Gefühle zum Ausdruck bringen?
    Unser Basis-Selbst ist wie ein kleines Kind. Es empfindet sehr intensiv. Wenn unser Bewußtes Selbst diese Empfindungen immer verleugnet, weil sie «unvernünftig» sind, bekommt das Basis-Selbst irgendwann einen Wutanfall, aus dem wir nicht ohne Wunden hervorgehen.
    Unser Körper weint die Tränen,
die unsere Augen nicht vergießen wollen .
    Sprichwort
    Wilhelm Reich hat uns daran erinnert, daß «unausgedrückte Gefühle als Spannung in den Muskeln unseres Körpers gespeichert werden». Der Schlüssel zu emotionaler und physischer Gesundheit liegt also im Ausdruck unserer Gefühle. Wenn wir den Dampf unserer unterdrückten, verdrängten und verleugneten Gefühle ablassen, schließen wir Frieden mit unserem Basis-Selbst.
    Äußere Hemmnisse
    Nicht nur persönliche Blockaden hindern uns daran, unsere Gefühle ungehemmt zu äußern. Auch weite Bereiche der Gesellschaft fördern, unterstützen und schätzen die Unterdrückung von Gefühlen und belohnen sie sogar. Dessen sind wir uns oft gar nicht bewußt. Man sagt, jemand, der keine Gefühle zeigt, sei «souverän» und «beherrscht», und assoziiert «Gefühlsbetontheit» mit kindlichem Verhalten. Mit Ausnahme progressiver Schulen der Psychologie gibt es meines Wissens keine einzige Ausbildungsstätte, bei der emotionale Verletzlichkeit, Offenheit oder Fähigkeit, seine Gefühle auszudrücken, sich auf die Zulassung oder die Abschlußprüfung auswirken.
    Noch etwas blockiert den ungehinderten Ausdruck unserer Empfindungen: nämlich die Tatsache, daß dadurch ähnliche Gefühle in anderen Menschen ausgelöst werden können. Wer seiner Angst, seinem Kummer oder seinem Zorn freien Lauf
läßt, wird unter Umständen bald feststellen, daß Freunde oder Angehörige, die nicht gut mit ihren eigenen Emotionen umgehen können, sich in seiner Nähe unwohl fühlen. Sie empfehlen ihm vielleicht, «einmal zu einem Therapeuten zu gehen», der ihm helfen könne, sein «Problem» zu lösen, oder sie versuchen, ihn auf andere Art und Weise zum Schweigen zu bringen. Trotz dieses sozialen und kulturellen Drucks unsere Gefühle zu zeigen, das erfordert echten Mut, den Mut eines friedvollen Kriegers.
    Wie man mit seinen Ängsten fertig wird
    Wir wissen inzwischen, daß emotionale Kontraktionen von unserem Denken herrühren. Angst ist selten etwas, was im gegenwärtigen Augenblick geschieht. Meist fürchten wir uns nicht vor dem Ereignis selbst, sondern malen uns in negativen Phantasien aus, was alles passieren könnte, und davor haben wir Angst.
    Ein gutes Heilmittel dagegen ist, bei Ereignissen, vor denen wir Angst haben, vorher einmal ganz bewußt das Schlimmstmögliche durchzuspielen, auch den Tod. Das ist ein wichtiger Schritt. Uns alle, die wir in einem sterblichen menschlichen Körper wohnen, kann jederzeit ein schmerzliches oder tragisches Ereignis treffen. Dan Greenbergs humorvolles Buch How to Make Yourself Miserable trifft den Nagel auf den Kopf. Wer sich ständig nur das Schlimmste vorstellt, denkt bei der Planung eines Campingurlaubs sofort an Bären, Überschwemmungen, Schmutz, Schlangenbisse und Flöhe. Bei dem Gedanken an eine Auslandsreise rechnet er mit terroristischen Bombenanschlägen und tödlichen Erkrankungen, er fürchtet, bestohlen zu werden oder sein Geld zu verlieren.
    Menschen, die in Gedanken «tausend Tode sterben», sehen die Welt ganz anders als solche, die eine positive, aber realistische Einstellung haben. Ich ermahnte die

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