Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
manchmal öffnet sich die Welt dadurch auch.
Wie man emotionale Gesundheit erlangt
Es gibt zwei Ebenen der emotionalen Gesundheit. Die erste Ebene, auf der sich die meisten Menschen befinden, ist immer mit irgendeiner Form von Verleugnung verbunden, selbst wenn wir glauben, «über etwas längst hinaus zu sein». Die zweite Ebene, die zu einer Verbesserung unserer Gesundheit und unserer zwischenmenschlichen Beziehungen führt, ist mit Ausdruck verbunden.
Zu einer Verleugnung von Gefühlen kommt es, wenn unser Bewußtes Selbst die Signale und die emotionalen Bedürfnisse unseres Basis-Selbst ausschaltet. Das führt zu verschiedenen unangenehmen Symptomen. Wenn wir dagegen üben und lernen, unsere Gefühle einzugestehen, das heißt, offen zu sagen, wie wir uns fühlen, und uns auch entsprechend zu verhalten, und zwar auf konstruktive Weise, dann bedankt unser Basis-Selbst sich bei uns, indem es neue Energieebenen freisetzt.
Verleugnung
Ich bezeichne mit dem Begriff Verleugnung hier jede Unterdrükkung und Verdrängung von Emotionen, jede Haltung, die keine volle Anerkennung und keinen offenen Ausdruck unserer Emotionen zuläßt. Ich kannte einmal einen Mann namens Kirby, der hartnäckig behauptete, sich nie über etwas aufzuregen, weil es «keinen Sinn hat»; doch seine innere Anspannung und seine physischen Symptome, seine Süchte und anderen Verhaltensweisen deuteten eher auf das Gegenteil hin. Die verschiedenen Formen der Verleugnung stellen die unterste Stufe emotionaler Gesundheit dar.
Diese Verleugnung hat ihren Ursprung in unserer Kindheit. Damals setzten wir sie bewußt ein, um Tadel, Verantwortung oder Bestrafung aus dem Weg zu gehen: «Ich habe das nicht getan!
Das war ich nicht!» Wenn sich dann später die Struktur unseres Bewußten Selbst entwickelt, verlieren wir den Kontakt zu den Gefühlen, die unserem bewußten Verstand unlogisch oder «kindisch» erscheinen, oder wir verleugnen sie. Da das Bewußte Selbst dazu neigt, zu dominieren und die Gefühle und Bedürfnisse des Basis-Selbst abzuwerten, müssen die meisten Menschen immer noch die Mauern ihrer Verleugnung durchbrechen, um wieder Kontakt zu ihren wahren Gefühlen und Wertvorstellungen zu bekommen.
Bei schwereren Fällen von Verleugnung vergessen wir sogar gewisse Ereignisse und Empfindungen, um unsere Psyche vor traumatischen Erlebnissen zu schützen, die für sie überwältigend und unerträglich sein könnten, wie zum Beispiel körperliche, emotionale oder sexuelle Mißhandlung. Doch dieses Vergessen ist keine Dauerlösung – ebensowenig, wie ein Zimmer sauber bleibt, wenn wir den Dreck unter den Teppich kehren.
Wie wir wieder Kontakt zu unseren Emotionen bekommen
Frage dich in Situationen, in denen dein Verstand noch nicht weiß, was du empfindest, stets: Was wäre, wenn ich es wüßte? Und dann fülle die Lücke aus: «Wenn ich wüßte, was ich im Augenblick empfinde, dann würde ich sagen, ich empfinde folgendes: ———————————————————— . »
Wenn dich das immer noch nicht weiterbringt, dann frage dich: Ist es eher ein Gefühl der Angst, des Kummers oder des Zorns?
Unser Bewußtes Selbst denkt, unser Basis-Selbst fühlt. Mit unseren Gefühlen Kontakt aufzunehmen bedeutet, Kommunikationskanäle zwischen unserem Bewußten Selbst und unserem Basis-Selbst zu eröffnen. Dadurch fördern wir auch unsere intuitiven Fähigkeiten.
Wer gerade erst lernt, wieder Kontakt mit seinen Gefühlen aufzunehmen, dem kommt es vielleicht am Anfang wie ein Ratespiel vor, herauszufinden, was er tatsächlich fühlt, und nicht, was er denkt. Doch schon nach kurzer Zeit beginnen wir uns auf
unsere Emotionen einzustimmen, und dann fragen wir uns nicht mehr: «Was wäre, wenn ich es wüßte?», sondern: «Ich weiß ganz genau, was ich fühle.» Nur wenn wir soweit kommen, unsere Gefühle zu kennen, zu akzeptieren und auf sie zu vertrauen, finden wir den Mut, sie auch zum Ausdruck zu bringen.
Ausdruck
Der Ausdruck, die nächste Ebene der emotionalen Gesundheit, ist ein Sprung ins Unbekannte und erfordert viel Mut. Wir finden den Mut zu diesem Sprung spätestens, wenn unsere verleugneten Gefühle unser Basis-Selbst so sehr frustrieren, daß es sich «schlecht benimmt», um unsere Aufmerksamkeit zu wekken – das heißt, es erzeugt physische Probleme.
Irgendwann werden diese Symptome der Verleugnung so unangenehm, daß uns klar wird, daß wir die Voraussetzungen, von denen wir früher ausgingen, in Frage stellen müssen. Wir
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