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Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers

Titel: Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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–, es selbst wenn der Mensch, dem wir unsere Gefühle mitteilen möchten, gar nicht mehr da oder verstorben ist – es ist auf jeden Fall hilfreich, unsere Empfindungen voll und ganz zum Ausdruck zu bringen.
    Ein großer Teil der emotionalen Ladung, die nach einem unangenehmen Zwischenfall in unserem Körper und unserer Psyche eingeschlossen ist, rührt daher, daß wir gern damals etwas gesagt oder getan hätten, uns aber zurückhielten. Wenn dieses Ereignis, obwohl es schon lange zurückliegt, immer noch als überdimensionales Bild im Museum unseres Gedächtnisses hängt, dann tun wir gut daran, unseren Gefühlen endlich Ausdruck zu verleihen.
    Eine nachträgliche Chance, seine Gefühle zu äußern
Wenn dir ein negativ besetztes Ereignis aus deinem Leben einfällt, schließe in einem ungestörten Augenblick einmal die Augen und stelle dir die Szene vor, und zwar so, wie du sie damals empfunden hast.
Sage oder tue jetzt das, was du damals gern gesagt oder getan hättest.
Vielleicht möchtest du dem Menschen, der mit diesem Ereignis
in Zusammenhang steht, einen Brief schreiben. Wenn es dir angebracht erscheint, schicke ihn ab; wenn nicht, verbrenne ihn.
    Die obige Übung hilft, die emotionale Belastung negativer Ereignisse aufzulösen und freizusetzen. Unser Bewußtes Selbst «weiß» zwar, daß wir uns in Wirklichkeit gar nicht von Angesicht zu Angesicht mit dem betreffenden Menschen auseinandergesetzt haben. Doch unser Basis-Selbst fühlt sich durch diesen Ausdruck seiner Empfindungen befriedigt, und es kann nun mit dem belastenden Ereignis fertig werden. Wenn wir an unserem Groll gegen einen anderen Menschen festhalten, dann halten wir nur die streßerzeugende Erinnerung in unserem Gedächtnis und unserem Körper wach.
    Diese Übung ist nicht als Ersatz für Auseinandersetzungen von Angesicht zu Angesicht gedacht. In Fällen, wo eine solche Konfrontation möglich und angebracht ist, ist sie sicherlich die beste Lösung, wenn sie auch Mut erfordert. Du kannst diese Übung jedoch als «Generalprobe» machen, um dich auf eine notwendige Auseinandersetzung mit jemandem vorzubereiten.
    Der Mut, seine Gefühle zu äußern
    Die Welt wird uns wahrscheinlich nicht auslachen, hassen oder für dumm halten, weil wir unsere Empfindungen zum Ausdruck bringen – obwohl wir das befürchten oder aufgrund unserer Erziehung und unserer bisherigen Erfahrungen damit rechnen. Und selbst wenn jemand so reagiert, was macht das schon aus? Die einzigen, die uns nicht verstehen werden, sind jene, die sich selbst noch nicht mit ihren eigenen Emotionen auseinandergesetzt haben. Die Personen in unserer Umgebung, die sich völlig in der Gewalt zu haben scheinen, befinden sich innerlich vielleicht in einem viel größeren Aufruhr, als wir ahnen. Wir sind es uns schuldig, Empfindungen zu haben und sie zum Ausdruck zu bringen, den Ansichten anderer Menschen zum Trotz – denn wenn wir es nicht tun, lassen wir uns in unserem Verhalten von den Meinungen anderer bestimmen, und das beeinträchtigt unser Wohlbefinden.
    Die Macht der Leidenschaft
    Unsere Kultur beginnt erst jetzt, über ihr puritanisches Erbe hinauszuwachsen. Die konventionelle Gesellschaft hält es vielleicht immer noch für «geschmacklos», wenn man seine Gefühle offen zeigt, und erwartet von uns, daß wir in jeder Situation «ruhig und vernünftig» bleiben.
    Wahrscheinlich schimpfen Joy und ich jeden Tag einmal mit unseren Töchtern, und unsere Töchter schreien zurück! Wir sind nun einmal eine temperamentvolle Familie, aber auch eine sehr liebevolle, und wir stehen uns sehr nahe. Wir drücken unsere Gefühle in dem Augenblick aus, in dem wir sie empfinden, setzen unsere aufgestauten Energien frei, und dann geht das Leben weiter. Niemand in unserer Familie nimmt es allzu ernst, wenn einer von uns einmal laut wird. Unsere Töchter haben gelernt, ihre Gefühle offen und selbstbewußt zum Ausdruck zu bringen. Niemand wird unsere Töchter je durch eine lächerliche Zurschaustellung von Zorn manipulieren können!
    Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, unsere alten Vorstellungen von zivilisiertem, richtigem, anständigem Verhalten einer kritischen Prüfung zu unterziehen, die Selbstverleugnung aus unseren Regeln für gute Umgangsformen zu streichen und wieder etwas mehr Leidenschaft in unser Leben zu bringen. Und außerdem – wie kann ein Paar im Schlafzimmer wirklich leidenschaftlich sein, wenn es seine Gefühle ansonsten ständig unterdrückt?
    Ein Schritt nach dem

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