Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
anderen
Manchmal sind wir in sehr optimistischer Stimmung und reagieren ohne Angst, Trauer oder Zorn auf etwas, was einen anderen Menschen vielleicht bekümmern würde. Aber woher wissen wir, daß wir unsere wahren Gefühle nicht nur verleugnen? Schließlich können wir uns leicht vorgaukeln, über den Dingen zu stehen, indem wir lächeln und so tun, als seien wir heiter und gelassen.
Selbst wenn unser Bewußtes Selbst eine glatte, ruhige Oberfläche zeigt, sendet unser Unbewußtes vielleicht deutliche Botschaften aus: Schlafstörungen, Ausschlag, Schmerzen und andere Symptome. Unser Basis-Selbst kann sehr mächtig sein
und sehr wütend werden. Es hat viel zu bieten, aber es umfaßt auch unsere Schattenseiten, die Seiten in uns, die wir nicht wahrhaben wollen und als negativ empfinden. Jeder Mensch muß alle Seiten seines Wesens anerkennen und akzeptieren und mit ihnen arbeiten. Erst dann kann er über emotionale Erschütterungen oder bloßes Reagieren auf äußere Ereignisse hinauswachsen.
Verleugnung oder Souveränität?
Versuche in schwierigen Situationen herauszufinden, ob du wirklich innerlich ruhig bist oder ob ein Verhaltensmuster der Verleugnung dahintersteckt, indem du dir die folgenden Fragen stellst. Sie können dir helfen, hinter die Realität zu kommen:
Wie fühlt mein Körper sich im Augenblick?
Bin ich entspannt?
Fließt mein Atem gleichmäßig?
Wenn ich jetzt aufgeregt wäre, würde es mir dann leichtfallen, das zum Ausdruck zu bringen?
Wenn du das Gefühl hast, daß dein Körper zentriert ist, und du die letzten drei Fragen mit ja beantworten konntest, dann bist du wahrscheinlich nicht aufgeregt. Doch wenn dein Körper unruhig ist und du eine dieser drei Fragen mit nein beantwortet hast, verleugnest du deine Gefühle wahrscheinlich nur. Es wird dir helfen, wenn du daran arbeitest, wieder mit deinen Gefühlen in Kontakt zu kommen.
Es gibt viele Methoden, Veränderungen in Gang zu setzen. Eine der wirksamsten, die uns am meisten reifen läßt, besteht darin, die Gefühlsseite unseres Wesens zu akzeptieren und zum Ausdruck zu bringen. Sobald wir den Druck der Außenwelt und unsere inneren Programmierungen überwunden haben, können wir den Kanal zwischen unserem Bewußten Selbst und unserem Basis-Selbst öffnen und finden wieder Kontakt zu unseren tiefen Gefühlen. Die gegenseitige Unterstützung und Kooperation zwischen Bewußtem Selbst und Basis-Selbst bewirkt eine alchimistische
Wandlung, die uns für die Liebe und die Energie unseres Höheren Selbst öffnet. Doch ehe wir den großen Sprung ins Herz hinein wagen, müssen wir erst einmal das Sprungbrett erreichen, Schritt für Schritt, und den Hürden in unserer eigenen Psyche ins Auge sehen.
VIERTER TEIL
Der innere Kriegsschauplatz: Den Kampf mit sich selbst gewinnen
Einführung
Wie wir gesehen haben, finden die größten Kämpfe des friedvollen Kriegers nicht in der Außenwelt statt, sondern im Inneren. Diese inneren Hürden sind für die meisten Hindernisse und Schwierigkeiten verantwortlich, die uns im täglichen Leben begegnen. Sie sind gefährlicher als äußere Probleme, denn sie schleichen sich ungesehen und unbemerkt in all unsere Bemühungen und Aktivitäten ein. Wie Saboteure arbeiten sie im Inneren und benutzen Verkleidungen wie «mangelnde Initiative» oder «geringe Motivation».
Wir dürfen niemals vergessen, daß das, was wir nicht sehen, die größte Macht über uns hat. Wir können die Macht der inneren Hürden schwächen, indem wir sie sichtbar machen. Dann haben sie keinen so großen Einfluß mehr auf unser Leben und können es nicht mehr so sehr beeinträchtigen. Wir haben bisher schon einige innere Hürden kennengelernt, zum Beispiel den Widerstand gegen Veränderungen, die Neigung, den Gegner falsch einzuschätzen, und die Verleugnung unserer Gefühle. In diesem Teil nun werden wir drei weitere, besonders mächtige innere Hürden untersuchen: ein verzerrtes Selbstbild, ein zu geringes Selbstwertgefühl und gute Ausreden.
Negative und verzerrte Vorstellungen über uns selbst und die Welt, Vorstellungen, die unserer Persönlichkeitsstruktur zugrunde liegen, untergraben unsere Aktivitäten im täglichen Leben und stellen ein machtvolles Hindernis dar. Wenn wir uns
ehrlich und selbstkritisch betrachten, werden wir in uns Elemente einer immer wiederkehrenden Unsicherheit im Hinblick auf unsere Fähigkeiten und unseren eigenen Wert entdecken. Manchmal zweifeln wir daran, daß wir geliebt oder auch nur gemocht werden. Wir
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