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Die Goldgräber-Bande

Die Goldgräber-Bande

Titel: Die Goldgräber-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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macht doch nichts.“
    „Das Abführmittel hier kostet
nur 9,80 DM. Erinnere ich mich richtig: Du hast 22,50 DM für die
Protein-Tabletten bezahlt, die du ja auch verlangt hast?“
    „Stimmt genau“, nickte Gaby.
    Während er nach hinten ging,
rief sie: „Haben Sie Sabine schon gesagt, daß ich ihr morgen die Bücher
vorbeibringe?“
    „Vergessen, Gaby. Obwohl ich
eben von zu Hause komme. Aber ich sag’s ihr noch.“
    Er brachte Oskars
Protein-Tabletten, lächelte Gaby nochmal zu und wandte sich an Tim.
    „Bitte, was darf s sein?“
    „Ich gehöre zu Gaby“, erklärte
der TKKG-Häuptling.
    „Das ist mein Freund Tim“,
stellte sie ihn vor.
    Rädl hob etwas die Brauen
hinter seiner Brille. „Sabine sprach von dir - von der TKKG-Bande überhaupt.
Tag, Tim!“
    Er gab ihm die Hand.
    „Es darf trotzdem was sein“,
entsann sich der TKKG-Häuptling. „Eine Taschen-Zahnbürste.“
    „Gute Idee.“ Rädl legte ihm
eine Auswahl vor.
    Die nur fingerlange Zahnbürste
steckte in einer Plastikhülse, die — ans untere Ende angestöpselt — den Stiel
verlängerte. Es gab unterschiedliche Farben. Tim entschied sich für rot.
    „Zwei fünfundneunzig.“
    Tim bezahlte mit einem
Zehn-Mark-Schein und erhielt 17,05 DM zurück, nahm natürlich nur das
Wechselgeld, das ihm zustand, nämlich 7,05 DM.
    Dr. Rädl schien heute nicht
seinen besten Tag zu haben. Ob seine Hände immer so zitterten? Und weshalb
flackerte der Blick dauernd zur Tür, als erwarte Dr. Rädl jeden Augenblick eine
mittlere Katastrophe?
    Die Sonntags-Dienst-Tür schloß
sich hinter dem Pärchen.
    „Ist der immer so
verschlüsselt?“ fragte Tim.
    „Eigentlich nicht.“ Gaby
klemmte ihre Tüte auf dem Gepäckträger fest. „Er sah bekümmert aus, nicht?“
    „Bekümmert? Er hielt sich
gerade noch auf den Beinen.“ Tim musterte die Baumpythons im Schaufenster.
„Wenn ich nicht wüßte, daß die ungiftig sind, würde ich vermuten, sie hätten
ihn gebissen.“
    „Was ist denn?“ fragte Karl.
    „Dr. Rädl kriegt offenbar eine
Frühsommer-Grippe“, sagte Gaby.
    Tim schwang ein Bein über den
Rennradsattel. „Du bringst seiner Tochter Bücher?“
    „Schulbücher“, nickte Gaby,
„die ich nicht mehr brauche. Wozu soll Sabine sich neue kaufen? Bei der
Gelegenheit will sie mir ihren Goldfisch-Teich zeigen. Im Garten hat sie den
angelegt. Ist ganz stolz drauf.“
    „Allein angelegt?“
    „Ihre Eltern haben ihr
geholfen. Das heißt, nur Frau Rädl, glaube ich.“
    Das kann ich mir denken, dachte
Tim. So was würde den Apotheker überanstrengen.
    Karl sagte: „In meinem Kopf
blitzt eine Idee auf. Hast du schon mal darüber nachgedacht, Tim, wie wir die
Post überprüfen, die am Montag in Fiedlers neuen Briefkasten eingeworfen wird —
vermutlich?“
    „Richtig“, nickte Tim, „das
Problem ist noch offen. Durch den Briefschlitz können wir nicht alles
rausziehen — dafür ist der Kasten zu groß und zu tief. Und aufbrechen dürfen
wir ihn nicht. Wir brauchen einen Schlüssel.“
    Karl grinste. „Ungefähr 300
liegen bei uns im Keller.“
    „Briefkasten-Schlüssel?“
    „Schlüssel aller Art.
Vielleicht paßt einer.“
    „Das müssen wir versuchen. So
ein Briefkasten-Schloß ist einfach, jedenfalls kein Sicherheitsschloß. Wenn ein
Schlüssel ungefähr paßt, kriegt man es auf. 300? Woher hast du die?“
    „Gefunden. Unter Gerümpel im
Heizungskeller. Die Kiste, in der sie liegen, muß schon dagewesen sein, als wir
in die Villa einzogen. Bährmanns Schlüsseldienst — steht auf dem Deckel. Ich
habe im Telefonbuch nachgesehen und dort angerufen. Die Firma gibt es nicht
mehr. Der Inhaber ist vor drei Jahren verstorben. Seine Witwe meinte, einer ihrer
Leute hätte wohl die Kiste vergessen, als er in unserer Villa — die ja damals
nicht uns gehörte — gearbeitet hat. Wohin damit? Die Witwe braucht sie nicht
mehr. Und ich dachte: Wer weiß — vielleicht haben wir mal Verwendung.“
    „Toll!“ meinte Klößchen. „Mit
dem Arsenal (Vorratslager) könnten wir etliche Türen knacken. Wir
sollten uns auf Einbrüche spezialisieren.“
    „Frag vorher Gabys Vater, ob er
das gern sieht“, lachte Tim. Sie fuhren los. Nur ein kleiner Umweg war nötig,
um bei Gabys Adresse vorbeizukommen.
    Frau Glockners kleiner
Lebensmittelladen war geschlossen. Die Jungs warteten, während Gaby in die
Wohnung hinauflief und Oskar holte. Natürlich erhielt er gleich ein paar
kraftspendende Protein-Tabletten. Aber nicht deshalb überkugelte er sich vor Freude,
als

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