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Die Goldgräber-Bande

Die Goldgräber-Bande

Titel: Die Goldgräber-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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passen
auf. Vielleicht leeren wir unseren Briefkasten erst in der Nacht zum Dienstag.
So oder so — da kommt eine Menge Kohle. Das spüre ich im Knie. Das Geld hilft
uns erstmal. Und das, was wir mit dem Apotheker vorhaben, hilft noch viel
mehr.“
    Irene schob den Schmuck
zusammen und füllte ihn in den roten Lederbeutel, den Oma Unken ihr als
Behältnis gelassen hatte.
    „Wie heißt der Apotheker, bei
dem ihr die Drogen holt?“
    „Rädl. Dr. Jochen Rädl“,
erwiderte Wolmhus. „Er hat die Alte Apotheke in der Wendelring-Straße.“

10. Dr. Flottis Abführpillen
     
    Vor dem Café Venezia war ein
kleiner, den Fußgängern vorbehaltener Platz. Zwei Dutzend Drahtesel parkten.
Die TKKG-Bande stellte die ihren dazu.
    „Mir läuft schon die Suppe auf
der Zunge zusammen“, meinte Klößchen. „Jetzt einen Riesenbecher Schoko-Eis —
wunderbar!“
    Kleine Tische standen in der
Sonne. Nicht alle waren besetzt. Tim rückte seiner Freundin den Stuhl in die
Kniekehlen. Klößchen stellte fest, daß er sein Portemonnaie vergessen hatte.
Ausgerechnet der Reichste! Karl erbot sich, ihm auszulegen. Und Klößchens Schreckensblässe verschwand aus dem Mondgesicht.
    Nachdem sie bestellt hatten —
Tim nahm nur einen Espresso —, lief der TKKG-Häuptling ins Café und kam mit dem
Telefonbuch zurück, dem dicken Wälzer.
    „Hever GmbH“, erklärte Tim.
„Mal sehen, ob’s die gibt.“
    Er suchte. Dann auch unter
Galmberg.
    „Keine Eintragung. Nichts. Und
das Teilnehmerverzeichnis ist diesjährig. Also wie vermutet: Hever-Galmberg ein
Phantom, existent nur als Briefkasten, Dieter und Charles stellen die Firma
dar, zwei Betrüger mit einem Versand-Trick. Was wissen wir sonst? Der eine
stämmig, der andere groß, vermutlich haben sie einen schwarzen VW-Kombi. Und
sonst?“
    „Außerdem haben sie ein
Fernglas“, sagte Klößchen.
    „Leider“, nickte Tim. „Ohne das
hätten sie näherrücken müssen, und wir hätten sie aus der Nähe gesehen. Egal!
Montag legen wir uns auf die Lauer.“
    Die Serviererin — jung und
italienisch — brachte drei Eisbecher und den Espresso.
    „Ich haue schon mal rein“,
Klößchen grapschte sich den Löffel. „Wieder kein Mittagessen, fürchte ich. Mit
dem Frühstück war’s auch nichts. Und nachher bei Oma Unken gibt es sicherlich
nur Tee. Ein schlimmer Tag für Willi Sauerlich.“
    Tim hörte, wie etwas zu Boden
fiel, und wandte sich Gaby zu.
    Die Tüte aus der Alten Apotheke
war’s, hatte hinter Gaby auf dem Stuhl gelegen und das Gleichgewicht verloren.
    Er hob sie auf und sah hinein.
    „Dr. Flottis Abführpillen“, las
er. „Heißt so das Protein-Präparat für unseren vierbeinigen Liebling?“
    „Was?“ Gaby pustete gegen ihren
Pony, legte den Eislöffel weg und nahm die Tüte. „Kannst wohl nicht lesen.“
    Dann sah sie selbst.
    „Du meine Güte! Dr. Rädl hat
mir was anderes eingepackt.“
    „Hähähäh“, meckerte Klößchen.
„Oskar ist aber nicht verstopft, wie? In eurer Straße sind seine Haufen überall.
Da müssen die Fußgänger hüpfen, sonst treten sie rein.“
    „Red keinen Blödsinn!“ funkelte
Gaby ihn an. „Nirgendwo verschmutzt Oskar die Stadt. Er hebt das Bein — gut.
Eine Schüssel kann ich nicht mitnehmen beim Gassigehen. Aber für das andere
habe ich Schäufelchen und Plastiktüte mit. Immer. Und wenn mein Hund sich löst
— wie man sagt —, wird’s aufgesammelt und landet in der Mülltonne. Verpackt.
Wie das alle anständigen Hundehalter tun. Sonst sähe es wirklich schlimm aus —
und die Tierfeinde könnten mit Recht auf die Tierfreunde schimpfen.“
    „Es gibt auch schon
Hundetoiletten“, meinte Klößchen. „Aber nicht genug. Die meisten Hunde gehen
sowieso lieber auf den Rasen im Park.“
    „Was wird nun mit Dr. Flottis
Abführpillen?“ fragte Tim. „Ich bringe sie zurück.“
    „Aber nicht mehr heute“,
Klößchen grinste. „Es ist Samstag. Die Apotheke hat geschlossen.“
    „Nicht die Alte Apotheke“,
sagte Tim. „Die hat nämlich Sonntagsdienst, und der fängt jetzt an, mittags.“
    Gaby nickte. „Nur nicht hetzen.
Den Umtausch mache ich nachher. Jetzt sind wir hier. Und dann möchte ich
erstmal sehen, was es drüben im Palast-Kino gibt.“
    „Einen Krimi“, sagte Tim. „Er
soll noch schauriger sein als der von gestern abend.“
     
    *
     
    Der schwarze VW-Kombi fuhr
durch den Vorort.
    Grüne Gärten, hübsche Häuser,
das Geknatter der Rasenmäher, Tauben, die auf den Dächern gurrten und von
Tierfreunden gefüttert

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