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Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Titel: Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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Ginge es nur um mich, würde das keine Schwierigkeit darstellen. Aber meine Schwester … sie verlässt ihre Zimmer nicht, es sei denn, sie muss. Als sie mich vor ein paar Wochen an der Postkutschenstation abgeholt hat, ist sie in der Menschenmenge fast ohnmächtig geworden. Es wird sie umbringen , wenn sie ausziehen muss.“
    „Das tut mir leid“, sagte er, bevor er es sich besser überlegen konnte.
    Offenbar entschuldigte er sich wirklich. Und offenbar meinte er es auch noch ernst.
    „Das sollte es auch.“
    Zu seinem Entsetzen hörte er ein leises Schniefen. Diese stumme Andeutung von Tränen war vermutlich das Schlimmste, was sie hatte tun können.
    Er trat näher zu ihr. „Sie lassen mich nicht im Stich, oder? Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass das Ungeheuer von Clermont nur aus Schultern besteht und keinen Hals hat. Er verdient keinen Deut Ihres Mitgefühls.“
    „Entscheiden Sie sich bitte“, fuhr sie ihn an. „Entweder drohen Sie mir, mir etwas anzutun oder seien Sie nett zu mir. Aber bitte tun Sie nicht beides. Das bringt mich völlig aus dem Konzept.“
    „Jetzt übertreiben Sie nur nicht. Ich habe damit gedroht, Ihren Lebensunterhalt zu zerstören. Aber ich drohe Frauen nicht, ihnen etwas anzutun.“
    „Oh?“, fragte sie. „Wie erklären Sie dann bitte Ihre letzte Nachricht?“
    Hugo benötigte einen Moment, sich daran zu erinnern, was er geschrieben hatte. Diese impulsiven drei Worte – er hatte selbst nicht gewusst, was er damit hatte sagen wollen.
    „Sie können mir nicht weismachen wollen, es sei ein ernst gemeinter Heiratsantrag gewesen“, fuhr sie fort. „Es war zur Einschüchterung gedacht. Aber ich lasse mich nicht einschüchtern.“
    Hugo schluckte. „Eine Ehe – mit irgendwem – ist mir nie in den Sinn gekommen. Ich bin kein Mann, der für das Eheglück geschaffen ist. Ich habe zu viele Pläne für mein Leben, um mich mit den Kosten einer Ehefrau und Kindern zu belasten. Bitte verstehen Sie diese Worte so, wie sie gemeint waren – als ein Ausdruck meiner Anerkennung und Bewunderung für eine würdige Gegnerin.“
    „Sie sind wirklich gerissen“, erwiderte sie. „Bitte bringen Sie Ihre Bewunderung in Zukunft auf andere Weise zum Ausdruck. Es erinnert mich …“ Sie brach ab, machte einen Schritt zurück. „Was tun Sie da?"
    Er machte einen Schritt auf sie zu. Sie hielt beide Hände abwehrend hoch. Langsam und bedächtig hielt ihr Hugo seinen Spazierstock hin. „Hier, nehmen Sie“, verlangte er.
    „Aber …“
    „Hören Sie auf, dauernd Widerworte zu geben, Serena. Nehmen Sie ihn.“
    Ihre Hand schloss sich um den Knauf, und sie nahm ihn ihm ab.
    „Das“, erklärte er, „ist eine Waffe. Wenn ich irgendetwas tue, was Sie nicht mögen, schlagen Sie mich damit auf den Kopf. Es ist dunkel. Sie sind ohne Begleitung. Und ich bringe Sie jetzt nach Hause.“
    Sie schaute zu ihm hoch. „Das verstehe ich nicht.“
    Er auch nicht. „Messen Sie all dem nur nicht zu viel Bedeutung bei.“ Hugo zuckte die Achseln und begann die Straße entlang zu gehen.

    S ERENA WUSSTE NICHT SO RECHT, was sie denken sollte, als sie neben dem Ungeheuer von Clermont auf dem Gehsteig ging und seinen soliden Spazierstock schwang. Seine Schritte waren nicht lang, aber schnell und fest, und ihr Herz klopfte rasch, während sie mit ihm Schritt hielt. Ihre Gedanken wirbelten beinahe ebenso schnell.
    Als sie langsamer wurden, um eine Straße zu überqueren, versuchte Serena es erneut. „Ich weiß nicht, warum Sie das hier tun.“
    „Doch“, sagte er, ohne sie anzusehen. „Sie verstehen sehr gut, was hier geschieht. Wir fühlen uns zueinander hingezogen, was reichlich ungelegen kommt.“
    Sie atmete scharf ein.
    „Tun Sie nicht so überrascht. Wenn ich ein Gemüsehändler wäre und Sie die reizende Tochter eines Ladenbesitzers von gegenüber, würden wir das Aufgebot noch diesen Sonntag verlesen lassen. Vermutlich würden wir die ehelichen Pflichten schon vorziehen, während unsere Eltern freundlicherweise wegschauen.“
    „Ich habe nicht überrascht getan. Aber Sie versuchen wieder, mich zu verunsichern, und ich …“
    „Das tue ich nicht. Ich befinde mich ebenso weit außerhalb bekannter Gewässer wie Sie.“ Er sprach mit so tiefer Stimme, dass sie den Vorwurf in seiner Stimme fast nicht bemerkt hätte.
    Serena blieb an der Straßenecke stehen; er drehte sich um, um sie anzusehen. „Wenn ich ein Lakai wäre“, erklärte er, „und Sie ein Hausmädchen, würden wir jede Nische und jeden

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