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Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Titel: Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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Serena konnte ihren Blick nicht abwenden. Sie hatte gewusst, er war ein Boxer gewesen – seine Schultern waren beeindruckend breit – aber das Wissen reichte nicht an die Realität heran, die Wahrheit darüber, wie er früher seinen Lebensunterhalt bestritten hatte, in Fleisch und Blut vor sich zu sehen. Diese Schultern hatten sich angespannt, als er einen anderen Mann geschlagen hatte. Er hatte Hiebe gegen seinen harten Waschbrettbauch erhalten. Eine schwach rosa Narbe zog sich in einer leicht gekurvten Linie von seinem Nabel halb hoch zu seiner Brust; eine stärker gerötete zackige Linie zeichnete seine Rippen. Auf seine Haut stand eine ganze Geschichte geschrieben, und sie wollte sie ganz erfahren.
    Er hatte kein Wort gesagt, während sie ihn betrachtete, aber ihre eingehende Musterung konnte ihm nicht verborgen geblieben sein.
    „Lässt du für mich die Muskeln spielen?“, erkundigte sie sich.
    „Das“, erklärte er, „wäre Eitelkeit.“
    Sie spürte, wie sie als Erwiderung darauf lächeln musste – das erste Lächeln, seit sie dieses Zimmer betreten hatte. „Also ja.“
    Er schenkte ihr ein unartig dunkles Grinsen. „Ich hätte es besser wissen müssen, als zu versuchen, die Gouvernante anzuschwindeln.“
    Serena machte einen Schritt auf ihn zu, und sein Lächeln erstarrte. Sie streckte eine Hand aus und zeigte mit der Nadelspitze auf seinen Bauch. Ihm stockte der Atem. Sie fuhr damit aufwärts über seine Rippen und konnte zu ihrer Befriedigung sehen, dass er eine Gänsehaut bekam.
    „Ich will deine Schuhe.“ Ihr Mund war ganz trocken; sie konnte kaum schlucken.
    Er bückte sich, um sie sich auszuziehen. Als er das tat, spannte sich der Stoff seiner Hosen über seinen Pobacken und die Muskeln dort zitterten.
    So wie sie auch. Sie wartete, bis er sich wieder aufgerichtet hatte, ehe sie ihm eine weitere Nadel reichte. „Mach das noch einmal. Diesmal sind deine Strümpfe an der Reihe.“
    Als er sich dieses Mal bückte, posierte er für sie – drehte sich leicht zur Seite, spannte seine Muskeln mit Absicht. Er musste wissen, wie seine Beine aussahen, wenn die Wolle sich so eng an sie schmiegte. Er sagte nichts, aber als er sich die gestrickten Wollstrümpfe ausgezogen hatte, schaute er ihr in die Augen und zwinkerte ihr zu.
    Aus den Haarnadeln machte er ein Spiel, das ihr die Furcht nahm. Sie reichte ihm die nächste Nadel. „Hast du nicht langsam genug für deinen verruchten Plan?“
    „Noch nicht ganz.“ Er grinste. „Außerdem machst du es doch allein schon recht gut. Ich würde es hassen, dich zu unterbrechen.“
    Ihre Zuversicht und ihr Selbstvertrauen kehrten zurück. Serena klopfte ihm mit einem Nadelkopf auf das Kinn. „Für diese Frechheit, mein Herr, verlange ich Ihren Gürtel.“
    „Ach ja, Sie verlangen ihn?“ Er legte seine Hände auf die Schnalle und zog fester daran. „Dann, nehme ich an, muss ich wohl gehorchen.“ Die Gürtelzunge löste sich, und dann zog er den Gürtel langsam aus den Schlaufen. Seine Hosen rutschten auf seinen Hüften ein Stück nach unten, als er das tat, gaben den Blick frei auf einen dunklen Haarpfeil, der an seinem Bauch nach unten zeigte.
    Sie wollte wissen, wo diese Spur aus rauen Haaren endete.
    „Jetzt“, begann sie, „möchte ich …“
    „ Jetzt “, unterbrach er sie, „ist es an der Zeit, meine Haarnadeln einzusetzen.“ Er schaute sie fest an.
    Es war nur einen Moment lang, dass er ihr in die Augen schaute – eine halbe Sekunde, kaum lang genug, um zu blinzeln – aber ihr Puls zuckte bereits als Antwort darauf. Sein Lächeln wurde breiter. Ihre Haut prickelte. Sie war sich jedes Zolls ihrer Haut überdeutlich bewusst – ihr Hemd bedeckte kaum ihre Schenkel; ihr Korsett schnürte ihre Brüste ein, sodass sie sich darüber wölbten. Sie war sich nicht sicher, ob es Furcht oder Erregung war, die sie mit einem Mal so angespannt machte.
    „Meine erste Anweisung.“ Er legte ihr eine Nadel in die geöffnete Hand. „Warte genau hier, bis ich zurückkomme.“
    Sie blinzelte, aber er duckte sich aus dem Zimmer, bevor sie genug Atem hatte, um zu widersprechen. Sie machte einen Schritt nach vorne, ehe ihr wieder einfiel, dass er ja mit einer Haarnadel bezahlt hatte, und nach den Regeln des Spiels konnte sie ihm nicht folgen. Aber er kehrte nicht zurück – mehrere Minuten lang nicht. Sie hörte das Scheppern von Metall und das Arbeiten eines Blasebalges – was um Himmels willen tat er da? Schließlich war das Zischen von Dampf zu vernehmen

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