Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)
und ein gedämpfter Fluch von ihm.
Nach einer Weile kehrte er dann zurück, ein Handtuch in der Hand. Ein dampfendes Handtuch.
„Das hier ist ein Trick“, erklärte er. „Ich habe es beim Preisboxen gelernt. Leg dich aufs Bett.“
Bei diesem knappen Befehl erstarrte Serena. Er hielt inne und legte den Kopf schief, legte die Nadel auf den Tisch neben sie. „Ich werde dich nicht anfassen – bitte erinnere dich daran – bis du mich nicht darum bittest. Leg dich aufs Bett.“
Serena schluckte und gehorchte. Er setzte sich neben sie; die Matratze gab unter seinem Gewicht nach.
„Tu das hier über dein Gesicht.“
Er reichte ihr das Handtuch, das heiß und feucht war – fast zu heiß, um es anzufassen. Sie faltete es vorsichtig auf und legte es sich über die Augen und die Nase.
„Atme ein“, verlangte er. „Schön langsam.“
Die Luft war feucht; sie konnte spüren, wie die Hitze durch ihre Haut drang, dabei half, Muskeln zu entspannen, von denen sie nicht gemerkt hatte, dass sie sie angespannt hatte.
„Jetzt atme aus.“ Das tat sie; die Luft unter dem Handtuch wurde vorübergehend kühler.
„Einatmen.“
Mit jedem Atemzug fühlte sie sich mehr von der Wärme umfangen. „Das ist schön.“
„Ja“, pflichtete er ihr bei. „Je lockerer man vor einem Kampf ist, desto geringer ist das Risiko von Verletzungen. Ich weiß nicht genau, warum das so ist, aber ich nehme an, das Gleiche könnte auch hierfür gelten.“
Sie seufzte zufrieden. „Was jetzt?“
„Das kann ich nicht sagen“, antwortete er. „Mir sind die Haarnadeln ausgegangen.“
Sie zog sich das Handtuch vom Gesicht. „Wie kann das sein?“
Er beobachtete sie eindringlich – seine Augen waren dunkel, sein Mund zu einer entschlossenen Linie zusammengepresst. Er deutete auf das Tischchen, wo er die ganze Zeit lang Nadeln hingelegt hatte. „Ich habe dir gesagt, dass du atmen sollst.“
Sie hatte gedacht, Lust würde selbstsüchtig sein, egal wer sie bereitete. Aber um sein Kinn war ein entschiedener Zug, ein Ausdruck in seinen Augen. Er hatte das alles für sie getan – um die Anspannung aus ihren Muskeln zu nehmen und die Furcht aus ihrem Herzen.
Sie war in Sicherheit. Dies war der Mann, den sie kennengelernt hatte. Entschlossen, ja, und auch ehrgeizig. Aber auch verspielt und gut. Er hatte ihr nicht wehgetan. Er hatte ihre Angst bemerkt und sie beschwichtigt.
Sie schob eine von den Nadeln, die der aufgehäuft hatte, auf seine Seite und holte tief Luft, wie um Mut zu schöpfen. „Zieh mir das Korsett aus, Hugo.“
Er hatte sie kaum berührt, seit er ihr die Haare gelöst hatte – nur das Streifen seiner Finger auf ihr, während die Haarnadeln den Besitzer gewechselt hatten.
Er berührte sie jetzt, legte eine Hand auf ihre Hüfte. Seine andere hob sich, um sich mit dem Knoten zu befassen, der ihr vorne geschnürtes Korsett hielt. Er lockerte das Kleidungsstück beinahe ehrfürchtig. Seine Fingerspitzen schienen sie zu versengen, selbst durch den steifen Stoff der Unterwäsche hindurch. Ihre Lungen fingen Feuer, als er die Bänder aufzog. Sie atmete tief ein, sog seinen Geruch ein – eine Mischung aus Salz und Zitrone.
Langsam öffnete er die Verschlüsse, nahm ihr das Korsett ab. Von der Beengtheit erlöst, hob sich ihr Busen, war nur noch von ihrem dünnen Unterhemd bedeckt. Die Luft war kühl auf ihrer Haut, aber sie spürte das kaum.
Sein Atem ging abgehackt. Sein Blick hing wie gebannt an den Wölbungen ihres Busens, wo die festgewordenen Spitzen sich unter dem Leinen des Unterhemdes abzeichneten. Seine Augen folgten dem Rhythmus, in dem ihre Brüste sich mit jedem Atemzug hoben und wieder senkten – als wäre er auf geheimnisvolle Weise mit ihr verbunden.
Er legte ihre Haarnadel zurück zu den anderen. „Berühr deine Brüste.“
Seine Stimme klang rau; seine Worte sandten eine Hitzewelle durch sie. Sie hob die Hand, schaute ihm dabei weiter in die Augen. Sie nahm eine Brust in die offene Hand, und seine Pupillen weiteten sich. Sie fuhr mit dem Daumen die untere Rundung nach, und er leckte sich die Lippen. Ihre eigene Berührung weckte einen schwachen Funken der Lust in ihr, aber es war sein Blick – verehrend, ja fast ehrfürchtig – der die Leidenschaft in ihr anfachte, sie ermutigte zu wachsen.
Sie beschrieb einen weiteren Kreis mit ihrem Daumen, und er atmete wiederum scharf ein. Und dann, weil ihr Körper danach verlangte – weil seine Augen darum flehten – strich sie mit den Fingerspitzen ganz leicht
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