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Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition)

Titel: Die Gouvernante und ihr geliebtes Ungeheuer („Geliebte Widersacher“) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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konnte seine Körperwärme spüren, so nah war er ihr; er teilte ihre Haare und zog dann eine Haarnadel heraus.
    „Wir werden die Sache hier nicht auf diese Weise machen, Serena“, erklärte er ihr.
    Sie schluckte. „Wie ist denn ‚diese Weise‘?“ Ihre Stimme bebte leicht.
    Er entfernte eine weitere Haarnadel. „An welche auch immer du gerade denkst. Deine Hände zittern ja.“
    „Was … wie … ich weiß nicht …“ Die Unsicherheit und die finsteren Befürchtungen, die in ihr aufstiegen, schnürten ihr die Kehle zu.
    Aber er zog ruhig eine Haarnadel nach der anderen aus ihrer Frisur, berührte sie kaum dabei, während er das tat. Ihr Haarknoten geriet gefährlich in Schieflage, und dann, als er eine für den Halt entscheidende Metallnadel entfernte, lösten sich ihre Haare ganz und fielen ihr locker auf die Schultern.
    „Was hast du vor?“, wollte sie wissen.
    „Ich habe nicht vor, diese Ehe zu vollziehen.“ Er fand eine letzte Nadel, die noch in ihren Locken baumelte, und tat sie zu den anderen, die er herausgezogen hatte. Er ordnete sie in seiner Hand an, eine ordentliche Reihe grauen Metalls.
    „Du wirst diese Ehe nicht vollziehen“, wiederholte sie.
    „Nein, ich nicht.“ Er hielt ihr seine Hand hin, und als sie den Arm ausstreckte, um sie zu nehmen, ließ er die Haarnadeln in ihre Hand fallen. „Du wirst das tun.“
    Seine Körperwärme hatte sich auf die Nadeln übertragen. Während sie sie noch verblüfft betrachtete, schloss er ihre Finger darum.
    „Das geht so“, fuhr er fort. „Du kannst eine Nadel gegen einen Gefallen eintauschen. Wenn du willst, dass ich dir das Korsett aufschnüre, kannst du mir eine Nadel geben. Wenn du willst, dass ich dich küsse, kostet dich das eine Nadel. Aber bis du nicht darum bittest, kann ich dich nicht anfassen.“
    Serena schluckte.
    „Sobald ich eine Nadel von dir habe“, sagte er – und dieses Mal schenkte er ihr das langsame Lächeln, an das sie sich noch so gut erinnerte – „kann ich sie einsetzen.“
    „Für einen Gefallen?“ Ihre Stimme bebte immer noch. „Du könntest die Nadel eintauschen für das Recht …“
    „Ach ja. Du kannst mich auffordern, dich zu berühren. Aber ich kann von dir nur verlangen, dass du dich selbst berührst.“
    „Das klingt nicht wirklich fair.“
    Einer seiner Mundwinkel hob sich, brachte das Lächeln in Schieflage. „Ich bin nicht für Fairness bekannt.“
    Sicher. Sicher. Es kam zurück, dieses Gefühl – dieses Verlangsamen ihres Herzschlages, das die dunkelsten Befürchtungen aus ihr vertrieb. Er bewegte sich nicht. Die düsteren Bilder, die begonnen hatten, von ihr Besitz zu ergreifen, lösten sich allmählich auf. Und an ihrer Stelle war da … Verwirrung.
    Dennoch wusste sie, wo sie beginnen musste.
    „Leg deinen Mantel ab.“ Ihre Stimme bebte so wie sie.
    Er hielt ihr die Hand hin. „Eine Nadel bitte.“ Sie reichte ihm eine, und ihre Finger streiften dabei seine.
    Er öffnete die Knöpfe vorne, dann schlüpfte er mit einer flüssigen Bewegung aus dem dunkelbraunen Stoff. Sein Hemd darunter war makellos weiß; es schmiegte sich an die Muskeln, während er sich den Mantel auszog. Er ließ ihn einfach in einem unordentlichen Haufen zu Boden fallen, drehte er sich wieder zu ihr um, nur in Hemdsärmeln. Irgendwie wirkte er größer, nachdem er sich die äußerste Kleidungsschicht ausgezogen hatte – vielleicht weil diese ganzen beeindruckend breiten Schultern ihr so viel näher waren.
    Serenas Puls beschleunigte sich, aber er bewegte sich immer noch nicht.
    „Willst du nicht irgendetwas für deine Nadel verlangen?“, konnte sie sich schließlich überwinden zu fragen.
    „Nein“, erwiderte er mit unendlicher Beiläufigkeit. „Ich möchte mir erst einen gewissen Vorrat ansparen.“ Er führte nicht näher aus, was er damit vorhatte, aber ihr stockte dennoch der Atem. Doch dieses Mal nicht aus Angst. Nein, dieses Mal spürte sie, wie sich die ersten Vorboten der Neugier in ihr regten.
    Sie deutete mit einer Nadel auf ihn. „Dann bitte deine Weste, wenn es recht ist.“
    Er gehorchte. Sie konnte durch das Leinen seines Hemdes nicht hindurchsehen, aber sie konnte die Konturen seiner Muskeln erkennen, wenn er sich bewegte – es waren kräftige ausgeprägte Umrisse.
    Sie wurde allmählich mutiger und reichte ihm eine weitere Haarnadel, als er fertig war. „Dein Hemd.“
    Wortlos legte er es ab. Während er es sich über den Kopf zog, spannten und wölbten sich die Muskeln unter seiner Haut, und

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