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Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2

Titel: Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Ashton Smith
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erloschen schließlich in einem Strudel aus Finsternis.
    Als das Dunkel sich hob, sah Alvor die Gestalt seines Gastgebers, nun wieder in konventioneller Kleidung, vor sich. Ein leicht ironisches Lächeln umspielte dessen Lippen.
    »Schenken Sie mir nun Glauben?«, wollte Vizaphmal wissen.
    »Ja, ich glaube Ihnen.«
    »Und werden Sie mein Angebot annehmen?«
    »Ja, ich nehme es an.« Tausend Fragen tollten Alvor durch den Kopf, doch er wagte es nicht, sie hinauszulassen.
    Aber der Fremde ahnte, was los war: »Sie fragen sich, wie es mir möglich ist, menschliche Gestalt anzunehmen. Ich darf Ihnen versichern, dass es bloß eine Frage der Konzentration ist. Die Bilder vor meinem geistigen Auge sind unendlich deutlicher und weitaus stärker als die eines Erdenwesens. Ich brauche mir lediglich vorzustellen, ich sei ein Mensch, und schon erscheine ich Ihnen und Ihren Mitmenschen in dieser Gestalt.
    Sie werden sich fragen, wie ich auf die Erde gelangte. Das werde ich Ihnen gerne zeigen und auch erklären … Wenn Sie mir folgen wollen!«
    Damit schritt er voran, hinauf in das Obergeschoss des alten, herrschaftlichen Hauses. In einer Mansarde stand unter einem großen Fenster in dem sich nach Süden neigenden Dach eine merkwürdige Apparatur aus einem dunklen Metall, das Alvor nicht identifizieren konnte. Es handelte sich um ein hohes, kompliziertes Gestell aus zahllosen Querstreben und zwei stabilen, aufrecht stehenden Stangen, die oben und unten jeweils in eine einzelne schwere, scheibenförmige Platte mündeten. Diese Platten schienen den Hauptteil des oberen und unteren Endes auszumachen.
    »Stecken Sie Ihre Hand zwischen die Streben«, bat Alvors Gastgeber.
    Alvor wollte der Aufforderung nachkommen, doch seine Finger stießen auf ein undurchdringliches Hindernis. Er begriff, dass die Räume zwischen den Streben von einem unbekannten Material, klarer als Glas oder Kristall, ausgefüllt wurden.
    »Vor sich sehen Sie«, erklärte Vizaphmal, »eine Erfindung, die Sie, wie ich voller Stolz behaupten darf, diesseits der galaktischen Sonnen kein zweites Mal finden. Die Platten am oberen und unteren Ende sind eine Vorrichtung zum Erzeugen von Schwingungen – und zwar gleich mit doppeltem Nutzen. Kein anderes Material weist solche Eigenschaften auf und vermag derartige Schwingungsraten zu erzeugen. Sobald Sie und ich … nun, wenn wir uns in dem Gestell eingeschlossen haben, was wir gleich tun werden, genügen nur wenige Umdrehungen der unteren Scheibe, um uns aus unserer gegenwärtigen Umgebung hinauszuversetzen. Dann werden wir uns mitten im leeren Raum beziehungsweise Äther, wie Sie es nennen, wiederfinden.
    Die Schwingungen der oberen Scheibe, die wir daraufhin aktivieren werden, sind so stark, dass sie den Raum selbst in jeder beliebigen Richtung aufheben. Auch im leeren Raum gelten, wie überall im aus Atomen bestehenden Universum, die Gesetze von Integration und Auflösung. Das einzige Problem bestand lediglich darin, eine Energiequelle zu finden, die ausreichend Schwingungen erzeugt, um diese Aufhebung zu bewirken. Mittels unermüdlicher Forschungen und unablässiger Experimente gelang es mir, jene seltenen metallischen Elemente zu sondieren und zu isolieren, die als Verbindung dazu in der Lage sind, diese Kraft zu erzeugen.«
    Während der Dichter sich noch alles durch den Kopf gehen ließ, was er gerade gehört und gesehen hatte, berührte Vizaphmal einen winzigen Knopf, und eine Seite des Gestells schwang auf. Anschließend schaltete er das schwache Licht in der Dachkammer aus. Kaum war es erloschen, erfüllte ein rötlicher Schein das Innere der Maschine, der ausreichte, um all ihre Bestandteile zu erleuchten, das Zimmer ringsum jedoch im Dunkeln ließ.
    Vizaphmal stand neben seiner Erfindung und blickte zum Dachfenster hinauf. Alvor folgte seinem Blick. Der Nebel hatte sich gelichtet und unzählige Sterne waren zu sehen. Hoch oben im Süden funkelte rot der Antares. Offensichtlich war der Fremde bereits dabei, gewisse Vorberechnungen anzustellen, denn nachdem er zum Himmelskörper hinaufgespäht hatte, veränderte er die Position der Maschine ein wenig und justierte eine Reihe feiner Drähte in ihrem Inneren, fast so als wolle er ein Saiteninstrument stimmen.
    Schließlich wandte er sich an Alvor: »Nun ist alles vorbereitet. Sollten Sie immer noch dazu bereit sein, mich zu begleiten, könnten wir jetzt aufbrechen.«
    Alvor empfand eine unerwartete Ruhe und innere Stärke, als er erwiderte: »Ich stehe Ihnen zu

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