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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sowieso nur eine untergeordnete Rolle gespielt. Du mußt dich mit dem Gedanken vertraut machen, daß meine Arbeit längst nicht getan ist und daß meine Überlebenschancen wie bisher eins zu zehn sind. Und mit einer Leiche kann auch Phillips nichts anfangen.«
    »Das ist Unsinn«, erwiderte sie ruhig. »In den meisten Fällen sind solche Zukunftssorgen unbegründet. Außerdem ist mir das völlig egal, Kim, verstehst du das denn nicht?«
    »Zu allem Übel bin ich auch noch ein Kämpfer, ein kaltblütiger Mörder, der seine eigenen Leute in den Tod gehetzt hat ...«
    »Aber Kim, du machst dir doch nur etwas vor ...«
    »Wie soll man es sonst nennen?« fragte er. »Ich bin ein Schlächter mit blutigen Händen – ich kann mich von dieser Vorstellung nicht lösen. Glaubst du, daß ein solcher Mann für eine Frau wie dich in Frage kommt?«
    »Aber Kim, wenn du wirklich ein Mörder wärst – ein Mann mit dem Instinkt des Tötens –, dann wäre es etwas anderes. Aber du bist nicht so, Kim. Du bist zwar ein Mann, der sich durchzusetzen versteht und der im rechten Augenblick keine Rücksicht kennt. Aber meinst du nicht auch, daß das so sein muß? Du verstehst zu kämpfen – glaubst du, daß ich mich für einen Schwächling interessieren würde? Wen du getötet hast, der hat dieses Schicksal bestimmt tausendfach verdient. Dir machen diese Dinge keinen Spaß, und die Vorwürfe, die du dir selbst machst, sprechen nur für dich.
    Kim, ich hoffe, daß du mich verstehst. Wenn nicht, bitte – ich öffne dir meine Gedanken, bitte lies darin. Mit Worten lassen sich meine Gefühle nicht ausdrücken.«
    »Glaubst du, daß ich dazu in der Lage wäre?« fragte er leise.
    »Nein – und das macht es so schwierig, Kim, ich sehe, wir kommen wieder nicht weiter. Du hast deine Aufgabe, und ich muß es hinnehmen, daß sie für dich das Wichtigste auf der Welt ist. Es wird aber vielleicht leichter für dich sein – für mich in jedem Fall –, wenn ich es einmal ganz offen sage. Ich werde auf dich warten, Kim. Ich werde auf den Augenblick warten, da du erkennst, daß auch du bereit bist. Raum-ho, Lens-Träger.« Und sie erhob sich und ging davon.
    »Raum-ho, Mac«, rief er und blickte ihr nach. Dann erhob er sich langsam, straffte die Schultern und folgte ihr zurück zum Krankenhaus.

    Über seinen Vertreter in der irdischen Galaxis, Jalte, hatte der boskonische Rat eine Botschaft an den angeblichen Befehlshaber der Lens-Träger richten lassen und darin die Rückkehr des gefolterten Patrouillenagenten angekündigt. Jalte hatte diese Nachricht durch geheime Kanäle weitergeleitet und hatte zu seiner Überraschung eine Antwort erhalten, die sich auf den mysteriösen Satz »Morgan lebt – und ebenso Star A« beschränkte.
    Weitere Informationen über das Schicksal des Schnellbootes hatte der Kalonier nicht in Erfahrung bringen können, da es der boskonischen Organisation an Agenten fehlte. Er wußte auch nicht, wieso der geheimnisvolle Star A offensichtlich über Jarnevon und seine Koordinaten Bescheid wußte. Doch wenn seine Informationsquellen auch zum größten Teil versiegt waren – an einer Tatsache ließ sich nicht zweifeln. Die Patrouille bereitete sich in der ganzen Galaxis auf einen Feldzug ohnegleichen vor.
    »Das läßt für uns nur einen Schluß zu«, sagte Eichmil in einem Gespräch mit Jalte. »Es ist einem Lens-Träger gelungen, in Ihren Stützpunkt einzudringen und Informationen zu erlangen. Anders kann die Patrouille nicht von Jarnevon erfahren haben.«
    »Warum ausgerechnet bei mir?« fragte Jalte. »Wenn es eine Intelligenz gibt, die meine Gedankenschirme durchdringen und in meinen Geist eindringen kann, ohne eine Spur zu hinterlassen, kann sich der Unbekannte die Informationen ebensogut von Ihnen beschafft haben.«
    »Die Tatsachen sprechen dagegen«, erwiderte der Eich kalt. »Der Lens-Träger, der Ihren Stützpunkt erkunden sollte, hat offenbar Erfolg gehabt – während der gegen uns gerichtete Vorstoß fehlgeschlagen ist. Die Patrouille bereitet sich darauf vor, unsere verbleibenden Stützpunkte in der irdischen Galaxis auszulöschen. Vielleicht wird auch ein Angriff auf Ihre Station erfolgen. Als künftige Maßnahme ist vielleicht sogar eine Invasion unserer Galaxis vorgesehen. Sie sollten sich auf jeden Fall darauf vorbereiten, Ihren Stützpunkt notfalls schnell aufzugeben und nach Kalonia zurückzukehren, wobei unsere Planetenorganisationen so aufzulösen sind, daß wir später wieder darauf zurückgreifen

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