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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ob es dir gefällt oder nicht!« Sie errötete ein wenig bei diesen Worten, ließ sich jedoch nicht beirren. »Und das nicht etwa aus Mitleid. Die Sache geht viel weiter zurück.«
    »Unmöglich, Mac«, erwiderte er. »Ich habe draußen im All tausendmal darüber nachgedacht, aber ich komme jedesmal zum gleichen Ergebnis. Ich kann es nicht zulassen, daß du dich an einen Mann bindest, der zur Hälfte aus Stahl, Gummi und Plastik besteht.«
    »Kim, du weißt nicht, was du sagst«, erwiderte Mac, deren Unsicherheit wie fortgeblasen war. »Bis jetzt habe ich nicht sicher gewußt, daß auch du mich liebst, aber jetzt weiß ich es. Kim, ich liebe dich, so wie du bist ...«
    »Aber ...«
    »Keine Diskussionen mehr, Lens-Träger«, erwiderte Clarissa MacDougall bestimmt. Sie wußte jetzt, daß sich alles zum Besten wenden wurde, daß sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauchte. »Wir werden die Sache eine Zeitlang ruhen lassen. Ich fürchte, daß ich meine Pflichten als Krankenschwester sehr vernachlässigt habe. Mit einem Patienten darf man sich nicht streiten.«
    »Das ist nicht die entscheidende Frage. Wichtiger ist vielmehr, wieso du als Oberschwester hier einfachen Wachdienst machst – und dazu noch Tag und Nacht!«
    »Oberschwestern sind für die Arbeitseinteilung zuständig«, erwiderte sie strahlend. »Jetzt werde ich dir eine kleine Einreibung verpassen und ein paar Verbände wechseln.«

22
    »Hallo, alter Knochensäger!«
    »Hallo, Schreibtischhengst!«
    »Ich stelle fest, daß deine rothaarige Oberschwester noch immer die Stellung hält.« Admiral Haynes machte einen Augenblick in Lacys Büro Station, ehe er sich zu einer seiner zahlreichen Unterredungen mit dem Freien Lens-Träger begab. »Kannst du sie nicht irgendwie abschieben?«
    »Das hätte keinen Sinn. Die junge Dame brächte es fertig, das ganze Hospital einzureißen. Vielleicht würde sie auch ihren Abschied nehmen, Kinnison heiraten und ihn ausquartieren. Du willst doch, daß er sich wieder erholt, nicht wahr?«
    »Was für eine Frage! Wann wirst du ihm übrigens endlich neue Arme und Beine anpassen? Er müßte sich eigentlich schon längst damit vertraut machen.«
    »Leider bist du nicht ganz auf dem laufenden. Du scheinst unseren guten Freund Phillips vergessen zu haben, der in der Zwischenzeit nicht faul gewesen ist. Er macht heute den abschließenden Versuch. Komm mit – ich erkläre es dir gern noch einmal. Dein Treffen mit Kinnison hat noch eine halbe Stunde Zeit.«
    Sie betraten das Forschungslaboratorium, das man dem Posenianer zur Verfügung gestellt hatte, und stießen hier zu Haynes' Überraschung auf den alten Kadettenkommandanten von Hohendorff.
    »Ich will versuchen, dir in einfachen Worten einen Überblick zu geben«, begann Lacy. »Phillips fand zuerst heraus, daß das Problem der Erneuerung von Nervenzellen mit zahlreichen anderen ungelösten Problemen zusammenhing, wie beispielsweise mit der Frage, wie solches Gewebe überhaupt entsteht, wie es wächst und wie sich diese Vorgänge bei niedrigen Lebewesen abspielen. Es ist eine Tatsache, daß das Nervengewebe einem Wachstumsprozeß unterliegt – sonst würde es nicht existieren. Und es ist ferner bekannt, daß sich dieses Gewebe bei einfachen Lebensformen regeneriert. Phillips hat nun herauszufinden versucht, warum das bei höheren Lebensformen nicht der Fall ist. Dabei stieß er auf die Tatsache, daß die Schilddrüse das Wachstum zwar kontrolliert, daß sie aber nicht den Anstoß dazu gibt – eine Tatsache, die auf ein unbekanntes Hormon hinzudeuten schien, auf eine Drüse, die bei höheren Lebewesen entweder zurückgebildet ist oder überhaupt nicht existiert. Im letzteren Fall hätte Phillips seine Forschungen sofort einstellen können. Er ging jedoch davon aus, daß sich die höheren Lebewesen aus einfacheren Lebensformen entwickelt haben und daß die fragliche Drüse daher durchaus vorhanden sein kann. Er untersuchte Tausende von Tieren und erschöpfte dabei die Geduld der posenianischen Behörden, die ihm bald ihre Unterstützung versagten. Aus diesem Grunde kam er zu uns, und wir entschlossen uns, das Programm zu übernehmen.
    Auf jeden Fall ist dieser Mann ein Wunder der Beharrlichkeit, ein äußerst scharfer Beobachter und Denker und ein ausgezeichneter Techniker – also ein geborener Forscher. Und so bestimmte er schließlich die Zirbeldrüse als das gesuchte Organ. Jetzt hatte er nur noch ein Mittel zu finden, mit dem die Drüse angeregt werden konnte. Hier ergab

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