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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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nicht überrascht waren. Vielleicht war der Meteor sogar eine Falle gewesen.
    Jedenfalls konnte er den beiden das Feld nicht kampflos überlassen, denn das hätte sich schnell herumgesprochen und ihn als Feigling und Schwächling gebrandmarkt. Kinnison handelte also blitzschnell.
    Seine Hände zuckten an die abgenutzten Griffe seiner DeLameter, rissen die Waffen aus den Halftern und brachten sie mit fließender Bewegung in Schußstellung. Doch er war trotzdem fast zu langsam. Vier Blitze zuckten auf, und die beiden Banditen sanken leblos zusammen. Gleichzeitig verspürte der Lens-Träger einen heftigen Schmerz an der Schulter. Automatisch fuhr seine Hand an die Kontrollen der Luftschleuse, deren Außenschott zuschwang. Heftig nach Atem ringend, wartete er darauf, daß sich die Kammer mit Luft füllte. Der Raumanzug war nicht völlig erschlafft, hatte sich also selbst abdichten können und seinen Träger vor dem Schlimmsten bewahrt. Als Kinnison die Herrschaft über seine Muskeln wiedergewonnen hatte, zog er den Anzug aus und untersuchte sich vor einem Spiegel.
    Blutunterlaufene Augen, blutende Nase und schmerzende Ohren; offenbar waren die Trommelfelle heil geblieben. Der Schaden hielt sich also in Grenzen. Er entblößte die Schulter und behandelte die Wunde mit Zinsmaster-Brandverband. Auch hier hätte es schlimmer kommen können. Knochen waren nicht beschädigt. In zwei oder drei Wochen hatte er alles wieder vergessen. Schließlich inspizierte er noch seinen Anzug, der sich glücklicherweise reparieren ließ.
    Er zog seinen Ersatzanzug über, betrat die Luftschleuse, neutralisierte die Schirme und begab sich an Bord des anderen Schiffes – wo er nach einem ungeschriebenen Gesetz der Schürfer alles an sich nahm, was er gebrauchen konnte – wozu die Raumanzüge der beiden Toten ebenso gehörten wie vier wertvolle Meteore im Laderaum. Anschließend versetzte er das Schiff in den trägheitslosen Zustand und schickte es auf die Reise. Es war zu gefährlich, sich ein registriertes Boot anzueignen, das sich nur schwer wieder verkaufen ließ.
    Routinemäßig überprüfte er noch den Meteor, der zur Ursache für die Auseinandersetzung geworden war – gemacht worden war? – und stellte fest, daß er aus wertlosem Eisen bestand. Dann setzte er seine Arbeit fort, obwohl ihm seine bisherigen Funde inzwischen einen Planetenurlaub gestattet hätten. Doch er mußte abwarten, bis seine Schulter ausgeheilt war. Und einige Wochen später erlebte er die Überraschung seines Lebens.
    Er hatte sich einen Meteor eingefangen, dessen Durchmesser über einen Meter betrug, und sich eine Probe herausgeschnitten. Als er den Bergenholm abschaltete und das Stück Metall in der Hand wog, wußte er sofort, daß er einen Fund gemacht hatte. Das Metall mußte eine außergewöhnliche Dichte haben! Mit klopfendem Herzen spannte er das Teststück in sein Prüfgerät, das sofort in wilde Schwingungen geriet. Die Nadel kroch immer höher und stoppte schließlich bei zweiundzwanzig. Dabei ging die Skala nur bis vierundzwanzig!
    »Bei Klonos guten Geistern!« brüllte Kinnison und pfiff durch die Zähne. Er versuchte seinen Fund abzuschätzen und kam zu dem Ergebnis, daß er auf einen etwa dreißig Tonnen schweren Brocken eines Metalls gestoßen war, das sogar dichter war als reines Platin. Sein Fund stellte einen Wert von mindestens dreißig Millionen Krediten dar! Was sollte er tun?
    Der Meteor brachte sämtliche Pläne durcheinander. Es war undenkbar, daß er ihn in einem Vergnügungszentrum wie ›Schürfers Ruh‹ ablieferte, wo bestimmt schon um viel geringere Werte gemordet worden war. Wo er seinen Fund auch vorzeigte – er würde im Mittelpunkt des Interesses stehen, und das entsprach nicht seiner Absicht. Wenn er ein Patrouillenschiff bat, ihm das unwillkommene Geschenk abzunehmen, wurde er vielleicht beobachtet, und er hatte schon zu viel Arbeit in seine Rolle gesteckt, um sie jetzt leichtsinnig aufs Spiel zu setzen. Er mußte seinen Fund also verstecken – das war die einzige Möglichkeit. Der vierte Planet war nicht allzuweit entfernt.
    Kinnison trennte einen kiloschweren Nugget von seinem Fund ab und verstaute ihn im Schiff, ehe er auf den Planeten zuhielt – eine deutlich sichtbare Scheibe fünfzehn Grad von der Sonne. Er hatte eine kommentierte Karte des Systems zur Verfügung und wußte daher, daß Borova IV bis auf einige niedere Lebensformen unbewohnt war, eine dünne Atmosphäre besaß, keine Ozeane hatte und keinerlei

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