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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sich erst einmal richtig streckte und dehnte, denn er war sehr lange in dem unbequemen Anzug eingeschlossen gewesen. Er sehnte sich nach einem erfrischenden Bad, doch der Dienst ging vor.
    Von den Männern im Kontrollraum kannte Kinnison nur zwei persönlich, doch auch die anderen hatten schon von ihm gehört. So wurde er bei seinem Eintritt lebhaft begrüßt.
    »Hallo, Leute!« gab Kinnison zurück und salutierte vor Admiral Haynes und Kommandant von Hohendorff, als ob er sie erst vor einer Stunde und nicht vor zehn Wochen zum letztenmal gesehen hätte, als ob die letzten Tage für ihn eine Zeit der Erholung gewesen und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen wären.
    Der alte von Hohendorff begrüßte seinen ehemaligen Schüler recht freundlich, während Haynes nicht an sich halten konnte.

    »Heraus damit! Wie haben Sie das geschafft? Was haben Ihre Anordnungen wegen der Spürstrahlen zu bedeuten? Berichten Sie – ich meine, soweit Sie es für richtig halten!« fügte er hastig hinzu.
    »Es besteht kein Grund zur Geheimniskrämerei«, erwiderte der Lens-Träger und berichtete den beiden Männern über die kürzlichen Ereignisse.
    »Sie sehen also selbst«, schloß er, »daß ich praktisch überhaupt nichts weiß, sondern daß meine Schlußfolgerungen auf reinen Vermutungen beruhen. Vielleicht passiert tatsächlich nichts – dann haben unsere Vorsichtsmaßnahmen zwar etwas Schweiß gekostet, aber sie haben uns nicht geschadet. Wenn sich dagegen
doch
etwas ereignet – und ich möchte meinen Kopf dafür verwetten –, dann sind wir wenigstens vorbereitet.«
    »Aber wenn Ihre Vermutungen zutreffen, müßte ja Boskone einen weitaus größeren Einflußbereich haben, als wir bisher angenommen hatten. Dann wäre er ja einflußreicher als die Patrouille, die die Grenzen dieser Galaxis noch nicht gesprengt hat!«
    »Vielleicht – vielleicht aber auch nicht. Möglicherweise hat Boskone nur einige unbedeutende Stützpunkte dort draußen. Und Sie dürfen nicht vergessen, daß mein Beweismaterial noch sehr lückenhaft ist. Jedenfalls vermochte ich kaum in die Energiekugel einzudringen, und an den Richtstrahl – sofern es einen gegeben hat – bin ich überhaupt nicht herangekommen. Ich habe nur ab und zu einen Gedankenfetzen auffangen können – und darin war unter anderem von ›jener‹ Galaxis die Rede. Nicht nur von ›der‹ Galaxis oder ›dieser‹ Galaxis. Ich frage mich nun, warum sich der Bursche so ausdrücken sollte, wenn er sich schon in unserer Galaxis befand?«
    »Aber niemand hat sich bisher mit ... Darüber können wir uns später noch unterhalten. Es ist alles bereit. Sie können das Kommando übernehmen.«
    »QX! Zuerst schalten wir wieder in den freien Flug um. Alle Gamma-Zeta-Beobachter gehen mit ihren Schirmen auf Höchstleistung – und wenn eine Reaktion eintritt, sofort die Position feststellen – und vor allen Dingen am Ball bleiben. Sind die Aufnahmegeräte schußbereit? Auf maximale Weite stellen. Alles in Ordnung?«
    »QX!« kam die fast einstimmige Rückmeldung. Der Lens-Träger ließ sich vor einem großen Bildschirm nieder.
    Jetzt konnte er es seinem Geist endlich gestatten, in die Bereiche vorzudringen, die bisher tabu gewesen waren, und vorsichtig tasteten sich seine Gedanken in die Kuppel und schließlich in die geheimnisvolle Energiekugel, die noch immer frei in der Luft schwebte.
    Die Reaktion erfolgte so schnell, daß jeder gewöhnliche Geist davon überrascht gewesen wäre. Auch Kinnison erhielt nur einen seltsam verwischten Eindruck. Für den Bruchteil einer Sekunde war er mit einer überwältigenden, bösartigen Geisteskraft konfrontiert, doch der Kontakt war sofort wieder unterbrochen.
    Wie Kinnison vermutet hatte, stellte der Energieball nicht nur einen einfachen Kommunikator dar, sondern besaß darüber hinaus andere gefährliche Eigenschaften.
    Als die Gedanken des Lens-Trägers in die schimmernde Kugel eindrangen, explodierte sie daher sofort und setzte die unvorstellbaren Energien frei, mit denen sie geladen war. Gleichzeitig zündeten ihre Impulse andere Duodec-Sprengladungen, die an strategischen Punkten überall in der Piratenstation angebracht waren.
    »Hölle!« knurrte Admiral Haynes verblüfft und starrte mit weitaufgerissenen Augen auf seinen Bildschirm – Kuppel, Festung und Planet waren in einem gewaltigen lodernden Flammenball verschwunden.
    Die Beobachter der Patrouille verließen sich allerdings nicht nur auf ihre Augen; ihre Aufzeichnungsgeräte liefen mit hoher

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