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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Fabian
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Die Unterkönige konnten sich der Gunst des Khschathra gewiss sein, wenn sie ihre Provinzen, Satrapien genannt, in Schuss hielten. Sie durften sich in ihren Jagdrevieren entspannen, die die Perser als Paradies bezeichneten.
    Mehr als ein Historiker spricht davon, dass das Persische Weltreich bis zu diesem Zeitpunkt das erfolgreichste Regierungsexperiment der Geschichte war. Es überdauerte mit Unterbrechungen rund 1.000 Jahre, aber wir sind geneigt, die Herrschaft der Perser sehr viel länger anzusetzen. Der wichtigste Grund für die politische Stabilität: Die Perser gestatteten jedem unterworfenen Volk, seine Religion beizubehalten, seine Sitten und Gebräuche, seine Sprache, seine Gesetze, sein Münzwesen und oft sogar seine Könige. Sie waren unvorstellbar tolerant. Nach den anfänglichen Eroberungszügen war das Persische Weltreich von Frieden gesegnet – über lange Perioden hinweg. 2

    Darüber hinaus leistete Persien einen Beitrag zur Religion wie nie ein Volk vorher oder nachher. Womit wir bei unserem Thema sind.

    ZARATHUSTRA
    Der Name Zarathustra ist untrennbar mit dem persischen Weltreich verbunden. Seine Existenz steht fest, über seine genaue Lebenszeit streiten sich jedoch die Gelehrten. Zarathustra (oder Zoroaster, Zartoscht, Zarathuschtra, wörtlich: der Besitzer des goldfarbenen Kamels) lebte wahrscheinlich zwischen dem 20. und dem 6. Jahrhundert v. Chr., manche Quellen meinen sogar, er sei noch älter. Er war ein Prophet, der den Persern eine ganze Religion schenkte, die den Beginn eines vollständig neuen Denkens darstellte und eine vorher unbekannte Theologie schuf – geradezu aus dem Nichts.
    Zarathustra soll bei seiner Geburt laut gelacht haben. Er sei göttlich empfangen worden, weiß die Überlieferung, ein himmlischer Strahl sei in den Busen einer Jungfrau gedrungen. Wir können uns jedoch eines Schmunzelns nicht erwehren, wenn wir hören, dass immerhin auch ein Priester bei der Empfängnis mitgewirkt habe, freilich von einem Engel geleitet.
    Zarathustra wird als ein äußerst rechtschaffener Mensch mit unendlicher Liebe zur Weisheit beschrieben. Im Erwachsenenalter habe ihn der Teufel versucht, aber vergeblich. Trotz schwerer Prüfungen sei er dem höchsten Gotte, genannt Ahura Mazda, dem Herrn des Lichts, dem weisen Herrn, treu geblieben. Dieser Gott sei ihm eines Tages erschienen und habe ihm das Avesta ausgehändigt, das Buch des Wissens und der Weisheit, mit dem Gebot, den Inhalt den Menschen zu predigen.
    In der Folge zog Zarathustra lehrend und predigend durch die Lande. Nur ein einziger Gott, eben Ahura Mazda, sollte und durfte angebetet werden! Alles, so Zarathustra, sei von ihm geschaffen worden: die
Gestirne, die Sonne, der Mond, das Wasser, die Meere, die Erde, die Pflanzen, die Tiere und sogar der Mensch.
    Weiter lehrte er, dass Gut und Böse immer miteinander kämpften. Der Mensch müsse sich deshalb entscheiden. Gute Gedanken, gute Worte und gute Taten seien wichtig, zudem Wahrheitsliebe und Frömmigkeit. Das Gute würde am Tag des Jüngsten Gerichts siegen. Sofern das Gute im Menschen überwiege, dürfe er an diesem Tag über eine Brücke ins Paradies schreiten.
    Zarathustra lehrte die Abstammung aller Menschen von einem Urelternpaar, die Sintflut, die der Herr des Lichts über die Menschen kommen ließ, weil er unzufrieden mit ihnen war, den Kampf mit dem Teufel (später vielen Teufeln), die Prophezeiung des Weltuntergangs und die Existenz einer Hölle und eines Fegefeuers. Die Hölle wird als schrecklicher Ort beschrieben, in dem die verurteilten Seelen bis ans Ende aller Zeiten braten müssen.
    Anfänglich war Zarathustra nicht besonders erfolgreich. Aber als ein hoher Fürst seine Worte vernahm, half er ihm, den neuen Glauben zu verbreiten, und der trat einen unvergleichlichen Siegeszug an. Zarathustra starb hoch betagt: Ein Blitzstrahl traf ihn, wissen seine Jünger, und er fuhr schnurstracks in den Himmel auf.
    NETTO-ERKENNTNIS
    Wiederholen wir und bringen die Theologie Zarathustras auf den Punkt. Folgendes wurde – lange vor Christus! – gelehrt:
eine Art Jungfrauen-Geburt;
die Existenz eines einzigen, übermächtigen Gottes;
die Erschaffung der Welt, ja alles Existierenden einschließlich des Menschen, durch diesen übermächtigen Gott;
der ewige Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Gott und dem Teufel;
die Versuchung (des Propheten) durch den Teufel;
das Jüngste Gericht;
die Existenz von Himmel und Hölle;
die Existenz des Fegefeuers;
die Himmelfahrt des

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