Die groeßten Faelschungen der Geschichte
nicht christlichen Ursprungs. Dieser blaue Dunst wurde den Menschen in mindestens sechs Kulturkreisen in die Ohren geblasen – also schon vorher erzählt.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Idee in Indien erfunden wurde. Hier existierte der altindische Gott Mitra , was wörtlich übersetzt so viel wie Vertrag oder Freund bedeutet. Mitra wurde einer Gruppe von zwölf Gottheiten zugeordnet, denen ursprünglich ethische Begriffe zu Grunde lagen. Mitra war in Altindien der Wächter der Wahrheit, der Gott der Treue, des Rechts und der Pflichten gegenüber Göttern. Aber wichtiger war: Mitra unterschied streng zwischen gut und böse, richtig und falsch. Er symbolisierte das Recht, er sprach Recht, er definierte Recht. Es handelte sich um eine Art Richter.
Der Spaß ist also wahrscheinlich 4.000 bis 6.000 Jahre alt, wenn nicht älter. Aber der altindische Gott besaß noch keine scharfen Konturen. Das änderte sich, als der Gott auswanderte.
MITHRA
Wir wissen nicht, auf welch verschlungenen Wegen der altindische Gott Mitra nach Persien gelangte. Aber die beiden Länder waren Nachbarn, und es existierten Handelsstraßen und ein reger Güteraustausch. Auf diesen Handelsstraßen wurden nicht nur Waren transportiert, sondern auch Götter und Engel.
In Persien ist der Gott Mithra – nun mit h geschrieben – spätestens seit dem 14. Jahrhundert v. Chr. belegt. Persönlich glauben wir, dass er bereits sehr viel früher „einwanderte“. In der persischen Sprache bedeutet Mithra – nicht anders als im Altindischen – ebenfalls Vertrag, was die Verwandtschaft dieser beiden Götter deutlich macht. Auch in Persien wurde Mithra als der Gott des Rechtes gehandelt, er war unter anderem für die Ordnung, die Tugend und die Gerechtigkeit zuständig. Wir wissen, dass er die Ungläubigen bestrafte und die Gläubigen belohnte. Gegen die Bösen ging er mit einer Keule vor, und er war auch mit einem Speer, mit Pfeilen, Äxten und scharf geschliffenen Dolchen ausgerüstet. Kurz gesagt hatten Ungläubige oder Übeltäter bei Mithra nichts zu lachen.
Frappierend sind die Lehren des Mithra-Kultes, der nach und nach entstand. Er stimmt mit zahlreichen Gebräuchen des Christentums in zu vielen Punkten überein, als dass es sich hierbei um einen bloßen Zufall handeln könnte:
Zum ersten Mal wurde hier ein Wochentag besonders gefeiert: der Sonntag, der Tag des Sonnengottes. Dies wurde später von den Christen eins zu eins übernommen.
Der Mithra-Kult sprach von sieben Sakramenten – genau wie später die katholische Kirche.
Der Mithra-Kult kannte neben der Taufe und der Firmung sogar die heilige Kommunion. Aus Brot und Wasser oder Wein wurde eine Vereinigung mit Gott herbeigeführt, zumindest wurde damit
an Gott erinnert. Mithra-Hostien waren mit einem Kreuzzeichen versehen, versichern uns jedenfalls katholische Quellen. 2
Wie Mithra stieg auch Christus vom Himmel herab – beide fuhren schließlich wieder in den Himmel auf.
Der Mithra-Kult kennt drei magoi (Magiere), die Gott huldigten. Im Christentum wurden daraus wahrscheinlich die Heiligen Drei Könige.
Eine Sintflut kannte man ebenfalls, und auch an die Unsterblichkeit der Seele wurde geglaubt.
Mithra war ferner ein Mittler zwischen Menschen und Göttern, er war eine Art Heiland und Erlöser.
Aber die wirkliche Überraschung bietet der Umstand, dass es bereits im Mithra-Kult ein ausgeprägtes Endzeitgericht gab. Es existierte ein Letztes Gericht. Auch hier wurde Recht gesprochen, die Guten wurden von den Bösen getrennt. Man sprach von einer Auferstehung des Fleisches. Man glaubte, Mithra würde die Toten auferwecken, um sie zu richten.
Der Mithra-Kult breitete sich später bis zu den Grenzen des Römischen Reiches aus. Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. war dieser Glaube praktisch in ganz Europa zu finden und führte zum Bau zahlreicher Gotteshäuser.
Die christlichen Kirchenväter waren über die erstaunlichen Parallelen zu der eigenen Lehre so entsetzt, dass sie verbreiten ließen, bei den Mithra-Lehren handele es sich um freche Diebstähle und sie seien ein Werk des Teufels.
Da der Mithra-Kult jedoch sehr viel früher als das Christentum existierte, liegt die Annahme nahe, dass die Christen die Diebe waren.
Aber gehen wir chronologisch zunächst noch einmal einen Schritt zurück: Viele Vorstellungen des Mithra-Glaubens flossen später in die Lehre Zarathustras ein, obwohl sich Zarathustra zum Teil mit Händen und Füßen dagegen sträubte. Spätestens nach Zarathustras Tod
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