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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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und Steinkohle bestätigt worden ist.
    Der nämliche Zufall, der die Besatzung in der Gegend von Mallicolo so empfindlich betroffen hatte, sollte sich auch hier wiederholen.
    »Mein Buchführer, sagt Cook, kaufte einen von einem Indianer in der Nähe des Wasserplatzes gefangenen Fisch und sendete mir denselben an Bord. Das uns noch ganz unbekannte Exemplar, das äußerlich etwa den sogenannten Seesonnen glich, gehörte zu Linné’s Familie der ›Tetrodon‹. Sein häßlicher Kopf war groß und lang. Ohne Ahnung, daß derselbe giftig sein könne, befahl ich, ihn für das Abendbrot zurecht zu machen. Glücklicher Weise nahm die genaue Beschreibung und das Abzeichnen desselben so viel Zeit in Anspruch, daß man ihn nicht kosten konnte und deshalb nur die Leber desselben briet. Nur die beiden Herren Forster und ich selbst hatten davon genossen, dafür überfiel uns gegen drei Uhr Morgens eine ungemeine Schwäche und Abgeschlagenheit in allen Gliedern. Ich verlor dabei fast jedes Gefühl und konnte z.B. schwere und leichte Körper, wenn ich sie bewegen wollte, nicht mehr unterscheiden. Ein Gefäß voll Wasser und eine Vogelfeder besaß für mich das nämliche Gewicht. Wir gebrauchten nun ein Brechmittel und versuchten dann tüchtig zu schwitzen, was uns eine merkliche Erleichterung verschaffte. Am Morgen ward eines der Schweine, das die Eingeweide des Fisches verschlungen hatte, todt gefunden. Als die Eingebornen an Bord kamen und den noch aufgehängten Fisch bemerkten, machten sie uns sofort darauf aufmerksam, daß das eine ungesunde Nahrung sei; sie gaben ein wahres Entsetzen vor demselben zu erkennen, als man uns denselben aber verkaufte, und selbst, nachdem wir ihn mitgenommen hatten, verrieth Niemand einen solchen Abscheu.«
    Cook ließ einen großen Theil der Ostküste aufnehmen. Während dieser Arbeit traf man einen Eingebornen, der ebenso weiß wie ein Europäer aussah, was man von einer gewissen Krankheit herleitete. Wirklich war der Mann ein Albino, ähnlich denjenigen, die wir auf Tahiti und den Gesellschaftsinseln gesehen hatten.
    Der Commandant, der auch in Neu-Caledonien die Schweinezüchterei einführen wollte, mußte sich viele Mühe geben, die Eingebornen zur Annahme eines Ebers und einer Zuchtsau zu bestimmen. Erst als er die Vortrefflichkeit dieses Thieres und die Leichtigkeit der Fortpflanzung desselben rühmte, auch seinen Werth noch etwas übertrieb, gestatteten jene deren Ausschiffung an den Strand.
    Alles in Allem schildert Cook die Neu-Caledonier als große, kräftige, bewegliche und friedliche Menschen; vorzüglich schreibt er ihnen eine gar seltene Eigenschaft zu: sie waren keine Diebe! Seine Nachfolger in diesem Lande, und vor Allem d’Entrecasteaux, mußten zu ihrem Nachtheile erfahren, daß die Insulaner diese löbliche Eigenschaft nicht mehr bewahrt hatten.
    Einige derselben besaßen dicke Lippen und abgeplattete Nasen und überhaupt ganz das Aussehen eines Negers. Ihre von Natur lockigen Haare trugen dazu noch mehr bei.
    »Soll ich über die Abstammung dieses Volkes urtheilen, sagt Cook, so würde ich es für eine Mittelrace zwischen den Einwohnern von Tanna und den Freundschaftsinseln, oder vielleicht zwischen denen von Tanna und Neuseeland erklären, weil seine Sprache eine Mischung derjenigen der genannten drei Länder zu sein scheint.«
    Die vielfachen Angriffswaffen der Eingebornen, wie Keulen, Lanzen, Wurfspieße, Schleudern und dergleichen, wiesen auf die Häufigkeit der Kriege unter ihnen hin. Die mit den Schleudern geworfenen Steine waren geglättet und von eiförmiger Gestalt. Ihre in runder Form errichteten Häuser glichen etwa Bienenkörben, und das sehr hohe Dach derselben lief oben in eine scharfe Spitze aus.
     

    Die Eingebornen kamen vertrauensvoll heran. (S. 212.)
     
    Darin befanden sich ein oder zwei stets in Brand stehende Feuerherde, deren Rauch freilich keinen anderen Ausgang hatte als die Thür, so daß der Aufenthalt in den Hütten für Europäer so gut wie unerträglich war. Die Bewohner ernähren sich nur von Fischen, Wurzeln, darunter die Yamswurzel und der »Taro«, und von der Rinde eines nur wenig zuckerhaltigen Baumes. Bananen, Zuckerrohr und Brotfruchtbäume gediehen in dem Lande nur vereinzelt, und Cocosbäume entwickelten sich nicht so kräftig wie auf den von der »Resolution« vorher besuchten Inseln. Die Anzahl der Einwohner hätte man anfangs wohl als ziemlich beträchtlich schätzen können; Cook bemerkt dazu aber sehr richtig, daß seine Ankunft

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