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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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durch den gefangenen jungen Eingebornen, Namens Lova-Salega, der sich für die Erlernung einer fremden Sprache sehr gut beanlagt erwies.
    Nach den Aussagen desselben erzeugte die Insel viel Palmenkohl, Cocosnüsse und verschiedene Mandelfrüchte; ebenso gediehen daselbst der wilde Kaffeebaum, der Ebenholzbaum, der »Tacamaca«, nebst anderen harz-, respective gummireichen Baumarten, ferner die Banane, das Zuckerrohr, die Yamswurzel, der Anis und endlich eine, von den Urbewohnern »Binao« genannte Pflanze, deren Früchte bei denselben die Stelle des Brotes vertraten. In den Wäldern lebten ganze Schwärme von Kakadus, Lauris, Holztauben und Amseln, letztere etwas größer als unsere europäische Gattung. In sumpfigen Niederungen tummelten sich Curlis, See-Lerchen, verschiedene Schnepfenarten und Enten umher. An Vierfüßlern ernährte die Insel dagegen nur Ziegen und halbwilde Schweine.
    »Die Bewohner des Praslin-Hafens, sagt Fleurieu auf Grund handschriftlicher Mittheilungen, sind von mittlerer Größe, aber muskulös und stark. Sie scheinen – wohl zu beachten! – nicht ein und desselben Ursprungs zu sein, da die Einen vollkommen schwarze, Andere kupferbraune Hautfarbe haben. Das Haar der ersteren ist kraus, aber sein und weich, die Stirn niedrig, die Augen liegen etwas tief und das Gesicht läuft nach unten spitzig aus mit nur schwachem Bartwuchs am Kinn; ihre ganze Erscheinung trägt den Stempel der Wildheit. Viele der Kupferfarbigen haben dagegen schlichtes Haar, das sie rings um den Kopf bis in die Höhe der Ohren zu verschneiden pflegen. Doch tragen es Einige kurzgeschoren wie ein eng anliegendes Käppchen auf dem Scheitel, während sie sich rings um diese Stelle mit einem zugeschärften Steine zu scheeren lieben und darunter nur einen zollbreiten Kreis von Haaren stehen zu lassen. Haar und Augenbrauen pudern sie sich übrigens mit einer Art Kalkmehl, so daß diese fast gelbgefärbt erscheinen.«
    Männer und Weiber gehen vollkommen nackt, doch macht diese Sitte beiweitem nicht den abstoßenden Eindruck, als wenn etwa ein Europäer unbekleidet umherliefe, denn Gesicht, Arme und überhaupt fast alle Theile des Körpers werden tätowirt mit allerlei Zeichnungen, die nicht selten einen eigenthümlichen Geschmack verrathen. Die Ohren durchbohren sie ebenso wie die Nasenscheidewand, deren Knorpel unter dem Gewichte der daran gehängten Gegenstände häufig über die Oberlippe herabgezogen erscheint.
    Der gebräuchlichste Schmuck der Einwohner des Praslin-Hafens besteht in einem Rosenkranz aus Menschenzähnen. Man schloß schon daraus auf die unter ihnen herrschende Sitte der Anthropophagie, obwohl dieselbe Mode häufiger bei Völkerschaften angetroffen wurde, welche dem Kannibalismus bestimmt nicht huldigten; Lova’s verlegene Antworten aber, als man ihn wegen eines halbgerösteten Menschenkopfes fragte, den Bougainville seiner Zeit auf der Insel Choiseul fand, lassen über das Vorkommen dieses abscheulichen Gebrauches leider keinen Zweifel.
    Am 21. October das heißt nach neuntägigem Aufenthalte, verließ die »St. Jean Baptiste« den Praslin-Hafen. Während der nächstfolgenden Tage blieb stets ein hohes, gebirgiges Land in Sicht. Am 2. November entdeckte Surville eine Insel, welche den Namen »Insel der Widerwärtigkeiten« erhielt, weil hier ungünstige Winde drei volle Tage lang die Fahrt des Schiffes hemmten.
    Diese Insel bot einen herrlichen Anblick. Sie war sorgsam angebaut und wahrscheinlich stark bevölkert, wenigstens nach der großen Menge Piroguen zu urtheilen, welche die »St. Jean Baptiste« unaufhörlich umschwärmten.
    Die Eingebornen konnte man nur mit Mühe dazu bewegen, an Bord zu kommen. Endlich kletterte ein Häuptling derselben auf das Deck. Da war es seine erste Sorge, sich die Koppelriemen eines Matrosen anzueignen, zu deren Rückgabe er sich nur schwierig verstand. Darauf lief er nach dem Hintertheile des Schiffes und holte die weiße Flagge herab, welche ihm besonders zu gefallen schien. Auch diese vermochte man ihm nur mit Mühe wieder zu entwinden. Endlich erkletterte er den Mastkorb des Besans, betrachtete von dem erhöhten Standpunkte aus das ganze Schiff und sprang, als er wieder herabgestiegen, lustig umher; dann wendete er sich an seine, in den Piroguen zurückgebliebenen Stammesgenossen und lud diese durch Worte und sonderbare, aber bezeichnende Geberden ein, ihm nachzufolgen.
    Ein Dutzend derselben entschlossen sich zu dem Wagstücke. Diese ähnelten zwar den Bewohnern des

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