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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Geringsten glaubte, eine solche Behandlung zu erfahren, als er Surville’s einladenden Zeichen Folge gab.«
    Nahe der Insel Juan Fernandez ging derselbe am 14. März 1770 mit Tode ab.
    Die Beobachtungen des französischen Seefahrers über Bewohner und Erzeugnisse Neuseelands übergehen wir hier mit Stillschweigen, weil sie mit denen Cook’s vollkommen übereinstimmen.
    In der Ueberzeugung, daß er sich auch hier die nothwendigen Lebensmittel nicht werde beschaffen können, lichtete Surville nach einigen Tagen auf’s Neue die Anker und hielt einen Kurs zwischen dem 27. und 28. Grade südlicher Breite ein; der Skorbut aber, der tagtäglich neue Verheerungen anrichtete, nöthigte ihn nun, so schnell als möglich Peru aufzusuchen. Er erblickte dessen Küste zuerst am 5. April 1770, und ging drei Tage später, vor der Barre von Chilca, am Einlaufe nach Callao vor Anker.
    In seinem Eifer, an das Land zu kommen und für seine Kranken Hilfe zu suchen, entsendete Surville Niemanden zur Begrüßung des Statthalters. Unglücklicherweise wurde sein Boot von den an der Barre sich brechenden Wellen umgeschlagen und nur ein einziger Matrose daraus vermochte sich zu retten. Surville und alle Uebrigen ertranken.
    So fand der erfahrene und geschickte Seemann, viel zu früh für die Wissenschaft und sein Vaterland, denen er gewiß noch ersprießliche Dienste geleistet hätte, ein trauriges Ende. Die »St. Jean Baptiste« wurde vor Lima durch die unendlichen Zollplackereien der Spanier »drei volle Jahre« zurückbehalten. Die Führung derselben übernahm Labbo, der sie am 23. August 1773 nach Lorient zurückbrachte.
    Wie wir schon früher erzählten, hatte Bougainville einen Tahitier, Namens Auturu, nach Europa mitgenommen. Als dieser den Wunsch zu erkennen gab, nach seiner Heimat zurückzukehren, sendete ihn die französische Regierung nach Isle de France mit dem Auftrage an die Verwaltungsbehörde dieser Kolonie, ihm die Rückkehr nach Tahiti thunlichst zu erleichtern.
    Ein Officier der Kriegsmarine, Marion-Dufresne, ergriff begierig diese Gelegenheit, Poivre, dem Intendanten der Inseln de France und de Bourbon, vorzuschlagen, er erbiete sich, den jungen Auturu auf seine Kosten und auf einem ihm selbst gehörigen Fahrzeuge nach Tahiti zu befördern. Er bat nur darum, daß ein Schiff der Regierung ihm als Begleitung beigegeben und zu den Kosten der ersten Ausrüstung staatlicherseits ein Vorschuß geleistet werden möge.
    Nikolaus Thomas Marion-Dufresne, geboren zu St. Malo am 22. December 1739, war sehr jung in die Marine eingetreten. Am 16. October 1746 zum Fregatten-Lieutenant ernannt, bekleidete er jener Zeit die Stellung eines BranderKapitäns. Er hatte zwar überall mit Auszeichnung, aber nirgends mit so vielem Glücke gedient als in den Meeren Indiens.
    Die Mission, zu deren Ausführung er sich erbot, benutzte er nur als Vorwand zu einer, in den oceanischen Meeren beabsichtigten Entdeckungsreise. Seine Vorschläge fanden die Billigung Poivre’s, eines intelligenten und fortschrittsfreundlichen Beamten, der ihm genaue Instructionen für die Nachforschungen einhändigte, die er in der südlichen Halbkugel vorhatte. Damals war Cook’s Beweis von dem Nichtvorhandensein eines südlichen Festlandes noch nicht bekannt.
    Poivre wünschte nun lebhaft, die nördlichen Theile dieses Continents entdeckt zu sehen, da er sie für benachbart den französischen Besitzungen hielt und dort ein gemäßigteres Klima anzutreffen hoffte. Ebenso glaubte er, daselbst geeignetes Holz zum Schiffbau und überhaupt viele Hilfsmittel zu finden, die er jetzt mit großen Unkosten aus dem Vaterlande beziehen mußte; vielleicht existirte dort auch ein sicherer Hafen zum Schutze für die Schiffe gegen die Orkane, welche die Inseln de France und de Bourbon fast periodisch verheeren. Zufällig hatte auch der Hof eben einen Schiffslieutenant, de Kerguelen, in diese unerforschten Meere auf Entdeckungen ausgeschickt, Marion’s Expedition, die einen anderen Weg als jene einschlagen sollte, konnte also der Lösung des größten Problems jener Zeit nur förderlich sein.
    Am 18. October 1771 gingen die »Mascarin«, geführt von Marion und die »Marquis de Castries«, unter dem Befehl des Schiffsfähnrichs Ritter Du Clesmeur, unter Segel. Sie liefen zuerst Bourbon an und nahmen daselbst Auturu auf, der leider den Keim zu den Pocken in sich trug, den er schon auf Isle de France in sich aufgenommen hatte. Da seine Krankheit hier zum Ausbruche kam, mußte man Bourbon

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