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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bewunderten vorzüglich die Geschicklichkeit, wie sie die Sehne ihres Bogens mit Harz zu imprägniren verstehen, daß dieselbe wirklich einer Darmsaite gleicht; in der Mitte wird sie mit der Rinde von Palmenrieth versehen, um sich durch das Fortschnellen der Pfeile nicht so schnell abzunützen.«
    Am 15. Juli wurde die Untersuchung der Westseite der beiden Inseln vollendet, deren Ostseite Bougainville erforscht hatte.
    Am nächsten Tage kamen die von Carteret Sir Charles Hardy genannte Insel und die südöstlichste Spitze von Neu-Holland den französischen Seefahrern in Sicht.
    Die beiden Schiffe gingen im Carteret-Hafen vor Anker und die Mannschaften richteten sich auf der Cocos-Insel ein, die mit immergrünen, üppig gedeihenden großen Bäumen besetzt ist, obwohl sich zwischen den kalkigen Steinen des Bodens nur wenig fruchtbare Erde fand. Nur mit Mühe vermochte man sich hier Cocosnüsse zu beschaffen, von deren angeblich sehr reichlichem Vorkommen dieses Land doch früher seinen Namen erhielt. Dafür lieferte es den Naturforschern wenigstens eine reiche Beute an Insecten und Pflanzen, deren große Verschiedenheit an Arten La Billardière ungemein erfreute.
    Immer fiel während des Aufenthaltes hierselbst reichlicher Regen, oder vielmehr ein ganzer Strom warmen Wassers, der sich aus den Wolken ergoß.
    Nach der Einnahme des nöthigen Holzes und Wassers verließen die »Recherche« und die »Esperance« am 24. Juli 1792 wieder den Carteret-Hafen, wobei die »Esperance« einen Anker verlor, dessen Kabel durch scharfe Korallenriffe zerschnitten wurde. Die beiden Schiffe drangen nun in den St. Georgs-Kanal ein, der an seinem südlichen Ende sechs bis sieben Myriameter, das heißt etwa die halbe Breite von der hat, die Carteret ihm zuschrieb. Von raschen Strömungen fortgerissen, kamen sie an den Inseln Man und Sandwichs vorüber, ohne daselbst halten zu können.
     

    Ansicht der Insel Bourou. [Facsimile. Alter Kupferstich.]
     
    Nach Bestimmung der Lage der Portlands-Inseln – sieben flache Eilande, die unter 20°39‘44” südlicher Breite und 147°15’ östlicher Länge zu suchen sind – setzte d’Entrecasteaux seine Fahrt nach den Admiralitäts-Inseln fort, die er zu besuchen gedachte. Nach den dem Commodore Hunter zugekommenen Berichten, sollten auf der östlichen derselben Einwohner in französischer Marine-Uniform gesehen worden sein.
    »Von Wilden kam hier eine große Anzahl zum Vorschein, lautet der Bericht. Die Einen liefen längs des Gestades auf und ab. Andere starrten unsere Schiffe an und luden uns durch Zeichen ein, an’s Land zu kommen; ihr Geschrei drückte offenbar die Empfindung von Freude aus… Um eineinhalb Uhr wurde beigelegt, und man entsandte von jedem Schiffe ein Boot mit mancherlei Gegenständen, welche unter die Bewohner als Geschenke vertheilt werden sollten. Während die Boote so nahe als möglich an den Strand heranruderten, hielten sich die Fluten wenigstens in Schußweite, um jenen im Falle eines unerwarteten Angriffes seitens der Wilden Hilfe leisten zu können, denn die hinterlistige Falschheit der Bewohner der südlichen Admiralitäts-Inseln gegenüber Carteret hielt doch stets einige Besorgniß wegen unserer Leute wach.«
    Die Küste war voller Risse. Die Boote konnten sich nur bis auf hundert Meter von derselben nähern. Am Ufer stand eine große Menge Eingeborner und winkte den Franzosen unaufhörlich, an’s Land zu kommen.
    »Ein Wilder, der sich vor den Anderen durch eine doppelte Kette von kleinen Muscheln als Stirnschmuck auszeichnete, schien bei denselben in besonderem Ansehen zu stehen. Er befahl einem der Eingebornen, in das Wasser zu springen und uns etliche Cocosnüsse zu bringen. Aus Furcht, sich zu völlig unbekannten Leuten schwimmend und gänzlich wehrlos zu begeben, zögerte der Insulaner einen Augenblick. Der Häuptling aber, offenbar nicht gewohnt, gegen seinen Willen Widerspruch zu dulden, machte seinem Besinnen bald ein Eude; er schlug mit seinem Stocke auf den Menschen los und zwang ihn dadurch zum Gehorsam…. Als er nach der Insel zurückkehrte, umringten ihn die anderen Alle voller Neugier, Jeder wollte von unseren Geschenken einen Theil haben. Jetzt setzte man gleich mehrere Piroguen in’s Meer. Viele Eingeborne kamen schwimmend heran, und bald herrschte ein wahres Gedränge rings um unsere Boote. Wir erstaunten wirklich, daß weder die Kraft der Brandung, noch der Wogenschlag auf den Rissen jene zurückzuhalten vermochte.«
    Was die Indianer im

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