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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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vorzüglich der zweite Theil, den sie mit freudigem Hurrah begrüßten.
    Bis zum 29. October steuerte man ohne Unfall nach Süden zu. Da stellten sich häufige Schloßenwetter und heftige Windstöße ein, die zu einem wahren Sturme ausarteten und den Commodore veranlaßten, vier Geschütze über Bord zu werfen, um nicht im vollen Segeln zu kentern. Am nächsten Tage gestaltete sich die Witterung etwas erträglicher, es herrschte aber eine Kälte wie zu jener Jahreszeit in England, obwohl der November hier dem Mai der nördlichen Halbkugel entspricht. Da der steife Wind die Schiffe immer nach Osten hin ablenkte, fing Byron an zu fürchten, daß es sehr schwer halten würde, längs der Küste Patagoniens hinabzusegeln.
    Am 12. December erscholl da plötzlich, ohne daß auf den Karten eine Küste verzeichnet stand, der Ruf: »Land! Land nach vorn!« Dicke Wolken verdunkelten eben den ganzen Horizont und der Donner folgte den Blitzen fast ohne Unterbrechung.
    »Ich glaubte zu bemerken, schreibt Byron, daß das Land, welches uns auf den ersten Anblick als eine Insel erschien, nur zwei schroffe Berge zeigte; beim Auslugen auf der Windseite schien es mir dagegen, als ob das jene Bergspitzen verbindende Land sich weit nach Südosten hin erstreckte; wir steuerten in Folge dessen Südwest. Ich ließ einige Officiere auf die Masten steigen, um sich von der Richtigkeit dieser Wahrnehmung zu überzeugen; Alle versicherten, eine große Strecke Land zu sehen…. Wir liefen von nun ab nach Ostsüdost. Das Land bot scheinbar immer denselben Anblick. Die Berge erschienen bläulich, wie das bei trübem und regnerischem Wetter immer der Fall ist, wenn man sie aus geringerer Entfernung beobachtet…. Bald darauf glaubten Einige, das Meer sich an einem sandigen Ufer brechen zu hören und zu sehen; nachdem wir aber noch ungefähr eine Stunde mit möglichster Vorsicht dahin gesegelt waren, verschwand plötzlich Alles, was wir für ein Land gehalten hatten, vor unseren Augen, und wir überzeugten uns, daß es nur ein Dunstgebilde gewesen sei…. Ich bin siebenundzwanzig Jahre hindurch, fährt Byron fort, fast unausgesetzt auf dem Meere gewesen, aber ich hatte keine Ahnung von der Möglichkeit einer so vollkommenen Gesichtstäuschung…. Es unterliegt keinem Zweifel, daß, wenn die Witterung sich nicht so schnell geklärt hätte, um die Erscheinung vor unseren erstaunten Blicken zerfließen zu lassen, jeder Mann an Bord einen Eid darauf abgelegt hätte, an dieser Stelle Land gesehen zu haben. Wir befanden uns zur Zeit übrigens unter 43°46’ südlicher Breite und 60°5’ östlicher Länge.«
    Am folgenden Tage erhob sich wieder, von dem Geschrei Tausender fliehender Vögel angekündigt, ein ganz entsetzlicher Wind, der nicht länger als zwanzig Minuten anhielt. Er reichte aber hin, das Schiff auf die Seite zu legen, bevor man die Taue der großen Halsen kappen konnte, welche dabei in Stücke gingen. Gleichzeitig schlug die Schote des Großsegels den ersten Lieutenant zu Boden, der besinnungslos weit wegrollte, und der nicht genügend gehaltene Fockmast brach entzwei.
    Die folgenden Tage waren nicht viel günstiger. Außerdem erlitt das Fahrzeug in Folge seines geringen Tiefganges eine bedeutende Abweichung, sobald der Wind etwas frischer wehte.
    Nach ziemlich stürmischer Reise erreichte Byron am 24. November – mit welcher Befriedigung wird man leicht begreifen – die Pinguin-Inseln und den Hafen Desiré. Leider sollten die Annehmlichkeiten dieser Station die Ungeduld, mit der die Mannschaft sie herbeigesehnt hatte, keineswegs rechtfertigen.
    Als sie das Land betraten, fanden die englischen Seeleute auf dem Wege nach dem Innern nur eine wüste Gegend mit sandigen und völlig baumlosen Hügeln. Von Jagdwild gewahrte man einige Guanacos, aber in zu weiter Entfernung, um auf dieselben schießen zu können. Dagegen gelang es ohne besondere Mühe, einige Exemplare großer Hafen einzufangen. Die Jagd auf Seekälber und Wasservögel endlich lieferte einen so reichen Ertrag, daß man damit hätte »eine ganze Flotte tractiren« können.
     

    Eine Gruppe Berittener schwenkte eine weiße Fahne. (S. 42.)
     
    Der schlecht in Stand gehaltene und wenig geschützte Hafen Desiré hatte auch den großen Fehler, daß man hier nur sogenanntes Brackwasser (eine Mischung aus Süß- und Salzwasser) vorfand. Von Einwohnern bemerkte man keine Spur. Ein längerer Aufenthalt schien nicht nur unnütz, sondern auch gefährlich. Byron ging also schon am 25. zur

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