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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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erdulden.
    Am 10. Januar 1796 verließ Mungo Park diese Stadt, um sich nach Kuniakari, der Hauptstadt von Kasson zu begeben, eines fruchtbaren, reichen, dichtbevölkerten Landes, das vierzigtausend Mann unter Waffen zu stellen vermag. Der gegen den Reisenden sehr wohlgestimmte König wollte, daß jener während des eben zwischen den Königreichen Kasson und Kajaaga ausgebrochenen Krieges in seinem Gebiete zurückbleibe. Aller Voraussicht nach mußten nämlich auch Kaarta und Bambara, die Mungo Park besuchen wollte, in jenen Krieg verwickelt werden. Dieser Rath war klug, und jener bereute mehr als einmal, ihm nicht gefolgt zu sein.
    Bei seiner Ungeduld, weiter in das Innere vorzudringen, wollte der Reisende aber nichts hören und zog auf sandiger Ebene hin nach Kaarta. Unterwegs begegnete er vielen Eingebornen, die nach Kasson entflohen, um den Greueln des Krieges zu entgehen. Auch dieser Anblick konnte ihn nicht aufhalten, und er setzte ruhig seinen Weg fort bis nach der in fruchtbarer, offener Ebene gelegenen Hauptstadt von Kaarta.
    Der König Daisy Kurabari empfing den Reisenden recht wohlwollend, bemühte sich, ihn von dem Besuche Bambaras abzubringen, und rieth ihm, als er das Vergebliche seiner Bemühung einsah, um die Krieger-Haufen zu vermeiden, erst nach dem von Mauren bewohnten Königreiche Ludamar zu gehen, von wo aus er dann nach Bambara gelangen könnte.
    Auf der Reise dahin sah Mungo Park seine Neger ein gewürzhaftes, mit Lotosbeeren gebackenes Brot verzehren. Die betreffende Pflanze,
Rhamnus lotus
, wächst in Senegambien, Nigritien und Tunis wild.
    »Man kann also, sagt Mungo Park, gar nicht daran zweifeln, daß diese Frucht von der nämlichen Lotuspflanze herrührt, die Plinius als Nahrungsmittel der Lotophagen Lybiens erwähnt. Ich habe selbst von diesem Lotusbrote gegessen und bin der Meinung, daß sich eine Armee recht gut von demselben erhalten kann, wie Plinius bezüglich der Lybier berichtet. Der Geschmack dieses Brotes ist so mild und angenehm, daß sich die Soldaten des Alterthums gewiß nicht darüber beklagt haben werden.«
    Am 22. Februar traf Mungo Park in Jarra, einer umfangreichen Stadt mit steinernen Gebäuden, ein, welche meist von aus Süden eingewanderten Negern bewohnt ist, die sich unter den Schutz der Mauren stellten und diesen dafür einen beträchtlichen Tribut entrichteten. Der Reisende erhielt von Ali, dem Könige von Ludamar, die Erlaubniß, seine Staaten unbehelligt zu durchstreifen. Trotzdem wurde Mungo Park von den fanatischen Mauren in Deena fast vollkommen ausgeplündert. In den bedeutenden Städten Sampaka und Dalli, wie in dem reizend gelegenen Dorfe Samee erfreute sich unser Forscher einer so guten Aufnahme, daß er sein Vordringen bis in das Herz Afrikas schon für gesichert ansah, als ein Haufen von Kriegern Ali’s kam und ihn nach Benown, dem Lager des Herrschers, fortschleppte.
    »Auf einem Kissen von schwarzem Leder sitzend, erzählt Mungo Park, traf ich Ali damit beschäftigt, seinen Schnurrbart etwas zu verschneiden, wobei eine Sklavin vor ihm einen Spiegel hielt. Es war ein Greis von arabischer Abstammung. Er trug einen langen weißen Bart und hatte ein düsteres, verstimmtes Aussehen. Voll Aufmerksamkeit ruhte sein Auge auf meiner Person. Dann fragte er meine Führer, ob ich arabisch spräche. Diese verneinten. Er schien darüber erstaunt und schwieg; nicht so die Personen seiner Umgebung und vorzüglich die Frauen. Diese überschütteten mich trotz meiner Unkenntniß mit allerlei Fragen, musterten alle Theile meiner Kleidung, durchsuchten mir die Taschen und drängten mich dazu, den Brustlatz aufzuknöpfen, um sich von der weißen Farbe meiner Haut zu überzeugen. Zuletzt zählten sie gar meine Finger und Zehen, als bezweifelten sie, ob ich wirklich zum Geschlechte der Menschen gehöre.«
    Fremd, ohne Schutz, ein Christ und als Spion betrachtet, gab Mungo Park den Mauren erwünschte Gelegenheit, ihrer natürlichen Wildheit, Grausamkeit und fanatischen Wuth die Zügel schießen zu lassen. Beschimpfungen und Schläge blieben ihm nicht erspart. Man wollte ihn unter Anderem auch mit Gewalt zum Barbier machen; nur daß er sich gar so ungeschickt anstellte und Ali’s Sohn dabei die Kopfhaut verwundete, befreite ihn von dieser erniedrigenden Beschäftigung. Während seiner Gefangenschaft sammelte Mungo Park doch einige Auskunft über Tombuktu, die Stadt, deren Erreichung den Europäern so viele Mühe kostete, das Desideratum aller Afrika-Reisenden.
    »Hussah,

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