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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Lawerdy mit der Bouka-Insel zusammenzuhängen scheint. Die letztere, von Carteret im Vorjahre gesehen und von ihm Winchelsea getauft, schien sehr dicht bevölkert, wenigstens nach der großen Anzahl von Hütten zu urtheilen, die sie bedeckte. Ihre Bewohner, von Bougainville als Neger bezeichnet, wahrscheinlich, um sie von den Polynesiern und Malayen zu unterscheiden, sind Papuas und von derselben Abstammung wie die Eingebornen Neu-Guineas. Ihre kurzlockigen Haare waren roth gefärbt, die Zähne hatten von der Gewohnheit des unablässigen Betelkauens dieselbe Farbe angenommen. Die mit Cocospalmen und anderen Bäumen bestandene Küste versprach Stärkungsmittel in Ueberfluß; widrige Winde und heftige Strömungen führten die beiden Schiffe aber bald hinweg.
    Am 6. Juli warf Bougainville an der von Schouten entdeckten Südküste von Neu-Irland Anker, und zwar an derselben Stelle, wo Carteret gelegen hatte.
    »Wir beförderten unsere Wasserfässer an’s Land, meldet der Bericht, errichteten einige Zelte und begannen Wasser zu fassen, Holz zu fällen und Kleidungsstücke zu waschen, was Alles höchst nöthig war.
    Unser Landungsplatz war prächtig und zeigte einen seinen sandigen Grund ohne Felsen oder starken Wellenschlag; das Innere des kleinen Hafens enthielt auf einer Strecke von kaum vierhundert Schritt vier schöne, klare Bäche. Drei derselben nahmen wir in Gebrauch; aus dem einen erhielt die ›Boudeuse‹, aus dem anderen die ›Etoile‹ ihr Wasser, während der dritte zum Waschen benutzt wurde. Holz fand sich am Strande des Meeres, und zwar in mehreren Arten, welches sich alles gut als Brennholz, einiges auch für Zimmermannsarbeiten, für die gewöhnliche und selbst für Kunsttischlerei eignete. Die beiden Schiffe lagen eines von dem anderen und vom Ufer nur so weit entfernt, daß man einander anrufen konnte. Der Hafen und dessen Umgebungen erwiesen sich übrigens bis auf weite Strecken hinaus unbewohnt, was uns eine sehr erwünschte Sicherheit und Freiheit der Bewegung gewährleistete. Ebenso konnten wir weder einen sichereren Ankerplatz, noch eine bequemere Stelle wünschen, um Wasser und Holz einzunehmen, an den Schiffen die so dringend nothwendigen Reparaturen auszuführen und unsere Scorbutkranken nach Belieben in den schönen Wäldern umherspazieren zu lassen. Das waren die Vorzüge dieses Ruheplatzes; er hatte indessen auch einige Schattenseiten. Trotz aller Nachsuchungen fand man hier weder Cocosnüsse, noch Bananen oder irgend welche Naturerzeugnisse, die man mit Güte oder Gewalt in jedem bewohnten Lande hätte erlangen können. Da sich auch der Fischfang nicht ergiebig erwies, so durfte man hier eben nur so lange verweilen, als unbedingt nöthig war. Man hatte ferner alle Ursache, zu fürchten, daß die Kranken hier nicht genesen würden. Wohl kamen keine heftigeren Anfälle vor, doch mußten sich noch Einzelne legen, und da sich auch die Anderen hier nicht besserten, so mußte man auf ein desto schnelleres Fortschreiten des Uebels rechnen.«
    Kaum rasteten die Franzosen wenige Tage später an dieser Stelle, als ein Matrose eine Bleiplatte fand, auf der noch der Rest einer englischen Inschrift zu lesen war; man sah aus derselben ohne Mühe, daß Carteret ein Jahr vorher eben hier gelegen hatte.
    Auch den Jägern bot das Land nur geringe Beute. Wohl sahen diese einige Eber und wilde Schweine, doch kamen sie nicht zum Schuß. Dafür erlegten sie sehr schöne Tauben mit weißgrauem Hals und Bauche und grüngoldigem Gefieder, ferner Turteltauben, Paradiesammern, Papageien, eine Art Vögel mit einer Federkrone und Krähen, deren Geschrei dem Bellen eines Hundes zum Verwechseln ähnlich klang. Von Bäumen und Gesträuchen gedeihen hier der Betel, Arekanußbaum, der Kalmus, der Pfefferstrauch u.s.w. Gefährliche Reptilien gab es in den Sumpfniederungen in Menge und in den Urwäldern viele Schlangen, Scorpione und andere giftige Thiere. Leider machten diese Feinde des Menschen nicht das Land allein unsicher. Ein Matrose, der nach Muschelthieren suchte, wurde von einer Art Schlange gestochen. Nach fünf-bis sechsstündigem schweren Leiden und schrecklichen Krämpfen ließen erst seine Schmerzen nach und endlich brachten ihn Theriak und Schußwasser, die man gleich nach seiner Verwundung angewendet hatte, wieder auf die Füße. Dieser Zwischenfall ließ den Eifer der Liebhaber der Conchyliologie merklich erkalten.
    Am 22. machte sich, nach einem schweren Sturm, auf den Schiffen ein wiederholtes Erdbeben

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