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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bemerkbar, bei dem das Meer sich mehrmals hintereinander hob und senkte, was die mit Fischen beschäftigten Matrosen nicht wenig erschreckte. Trotz des Regens und der fast unaufhörlichen Gewitter ging doch Tag für Tag eine Abtheilung aus, um Latanen, Palmenkohl und Schildkröten zu holen. Man versprach sich zwar Berge und Wunder, meist kehrten die Leute aber mit leeren Händen, nur bis auf die Knochen durchnäßt, von ihrem Ausfluge zurück. Eine Naturmerkwürdigkeit und eine tausendmal schönere, als je ein Künstler zur Ausschmückung eines Königspalastes erdacht hat, zog jeden Tag nicht wenige Besucher an, welche nicht satt wurden, sie zu bewundern.
    »Es war das ein Wasserfall. Ihn zu beschreiben, wäre unmöglich. Man müßte, um eine Vorstellung von dessen Schönheit zu geben, mit dem Pinsel die Feuerfunken der von der Sonne vergoldeten Wasserwirbel malen, den feuchten Schatten der Tropenbäume, die aus dem Wasser selbst hervorragen, und das phantastische Spiel des Lichtes auf einer großartigen Landschaft, welche des Menschen Hand noch nicht berührt hat.«
    Sobald der Wind umschlug, verließen die Schiffe den Hafen Praslin und folgten der Küste von Neu-Britannien weiter bis zum 3. August. Die »Etoile«, unterwegs von einer Menge Piroguen angegriffen, mußte den auf sie abgeschossenen Pfeilen und geschleuderten Steinen mit Flintenschüssen antworten, welche die Angreifer schnell in die Flucht trieben. Am 4. bekam man die von Dampier als Mathias-und Stürmischen Inseln bezeichneten Länder in Sicht. Drei Tage später fand man die Insel der Anachoreten, so genannt von einer großen Menge mit dem Fischfang beschäftigter Piroguen, deren Insassen bei der Annäherung der »Boudeuse« und der »Etoile« sich nicht im Geringsten aus ihrer Ruhe stören und gar nicht in den Sinn kommen ließen, mit den Fremden in Verbindung zu treten. Nach einer Reihe, halb unter dem Wasser stehender Eilande, an welchen die Fahrzeuge zu scheitern in Gefahr kamen und die Bougainville, »l’Echiquier« (das Schachbrett) nannte, zeigte sich nun die Küste von Guinea, welche hoch und bergerfüllt nach Westnordwesten verlief. Am 12. entdeckte man eine ausgedehnte Bai; die bis jetzt widrigen Strömungen aber führten die Schiffe von derselben gegen zwanzig Meilen weit auf die hohe See hinaus, so daß nur zwei Berge am Eingange von jener, der »Cyklop« und »Bougainville«, sichtbar blieben.
    Weiter sah man die Arimoa-Inseln, deren größte kaum vier Meilen in der Länge mißt; schlechtes Wetter und starke Strömungen nöthigten die Schiffe aber, sich auf dem hohen Meer zu halten und auf jede nähere Kenntnißnahme derselben zu verzichten. Doch mußte man immer daran denken, bald wieder an’s Land zu gehen, um nicht den Weg zu verlieren und die Fahrstraße nach dem indischen Meere zu verfehlen. So segelte man nur noch an den Inseln Mispulu und Waigiu, im äußersten Nordosten Neu-Guineas vorüber.
    Der sogenannte Kanal der Franzosen, der die Schiffe endlich aus dieser Anhäufung kleiner Inseln und gefährlicher Klippen befreite, wurde glücklich passirt. Nun segelte Bougainville auf den Archipel der Molukken zu, wo er für die fünfundvierzig Scorbutkranken, die er an Bord hatte, die nöthigen Hilfsmittel zu finden hoffte.
    Bei seiner vollständigen Unkenntniß der Vorgänge in Europa seit seiner Abreise, wollte sich Bougainville nicht nach einer Colonie begeben, wo er der Schwächere gewesen wäre. Die kleine Niederlassung der Holländer auf Boero oder Buru entsprach seinen Absichten vollkommen, vorzüglich weil dort auch leicht Stärkungsmittel zu haben sein mußten. Mit lebhafter Freude begrüßten die Mannschaften den Befehl, in den Golf von Cajeti einzufahren. An Bord gab es fast Niemand, der nicht mehr oder weniger vom Scorbut zu leiden gehabt hätte, und die Hälfte der Leute, sagt Bougainville, war absolut nicht im Stande, ihre Dienste zu thun.
    »Die uns noch verbleibenden Nahrungsmittel waren so verfault und übelriechend geworden, daß die schlimmsten Augenblicke unserer traurigen Tage stets diejenigen waren, wenn die Glocke uns zum Verspeisen dieser ekelhaften und ungesunden Lebensmittel rief. Um wie viel verlockender erschien unseren Augen dann das liebliche Boero oder Buru! Mitten in der Nacht machte sich ein höchst angenehmer, von den aromatischen Pflanzen, mit denen die Molukken geradezu bedeckt sind, herrührender Geruch schon einige Meilen draußen im Meere bemerkbar, gleichsam der Vorbote, der das Ende unserer

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