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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Leiden anmeldete.
    Der Anblick des ziemlich großen Städtchens, das im Hintergrunde des Golfes lag, die verankerten Schiffe, die in den umgebenden Wiesenplänen umherschweifenden Hausthiere, Alles erregte ein allgemeines Entzücken, das ich gewiß selbst getheilt habe, aber trotzdem zu beschreiben nicht im Stande bin.«
    Kaum waren die »Boudeuse« und die »Etoile« vor Anker gegangen, als der Resident der Niederlassung zwei Soldaten absendete, um sich bei dem französischen Commandanten nach der Ursache zu erkundigen, die ihn veranlaßte, hier einzulaufen, da er doch wissen müsse, daß das nur den Schiffen der indischen Compagnie gestattet sei. Bougainville beauftragte sofort einen Officier, jenem die Erklärung zu bringen, daß nur Hunger und Krankheiten ihn gezwungen hätten, in den ersten Hafen, den er auffand, einzulaufen. Auch werde er Boero verlassen, sobald er die nöthige Hilfe, die er höchst dringend brauche und um die er mi Namen der Menschlichkeit bitte, erhalten habe. Der Statthalter schickte ihm nun den Befehl des Gouverneurs Amboine, der ihm ausdrücklich verbot, kein fremdes Schiff in seinen Hafen aufzunehmen, und bat Bougainville, ihm eine schriftliche Erklärung darüber abzugeben, warum er hier trotzdem eingelaufen sei, um seinem Vorgesetzten im Nothfalle den Beweis beibringen zu können, daß er nicht gegen die Vorschrift gefehlt, sondern nur dem Zwange der Umstände nachzugeben habe.
    Als Bougainville das Certificat unterzeichnet hatte, entwickelten sich zwischen ihm und den Holländern bald die herzlichsten Beziehungen. Der Statthalter wollte den Stab der beiden Schiffe bei der Tafel empfangen und es wurde auch ein Contract wegen Lieferung frischen Fleisches abgeschlossen. An Stelle des Brotes trat nun der Reis, die gewöhnliche Nahrung der Holländer, und außerdem wurden den Mannschaften frische Gemüse vorgesetzt, welche auf dieser Insel keineswegs allgemein angebaut werden, sondern von dem Statthalter aus dem Garten der Compagnie selbst bezogen worden waren. Für die Kranken wäre es gewiß wünschenswerth gewesen, die Rast hier noch etwas zu verlängern, das bevorstehende Aufhören des Ostmoussons drängte Bougainville aber, nach Batavia zu segeln.
     

    Kapitän Cook. [Facsimile. Alter Kupferstich.] (S. 123.)
     
    Am 7. September verließ der Commandant Boero mit der Ueberzeugung, daß die Seefahrt in dem Archipel beiweitem nicht so gefährlich sei, als die Holländer gewöhnlich behaupten. Auf die französischen Karten konnte man sich hier allerdings nicht verlassen; sie waren weit geeigneter, die Schiffe in’s Verderben zu führen, statt sie zu leiten. Bougainville schlug also den Weg durch die Button-und Saleyer-Straße ein. Diese von den Holländern selbst benützte Passage ist den anderen Nationen sehr wenig bekannt; der Bericht beschreibt hier auch mit größter Sorgfalt den zurückgelegten Weg von Cap zu Cap. Wir halten uns bei diesem Theile der Fahrt nicht auf, obwohl gerade er sehr lehrreich, aber mehr für Fachleute geschrieben ist.
    Am 28. September gelangten die »Etoile« und die »Boudeuse« nach einer Reise von zehneinhalb Monat seit der Abfahrt aus Montevideo nach Batavia, der schönsten Colonie der ganzen Erde. Jetzt ist die Reise eigentlich als beendet anzusehen. Nachdem er noch die Isle de France, das Cap der Guten Hoffnung und die Insel Ascension berührt, bei welcher er auch Carteret auffand, kehrte Bougainville am 16. Februar 1769 nach St. Malo zurück; er hatte, seitdem er Nantes vor zwei Jahren und vier Monaten verlassen, übrigens nur sieben Mann verloren.
    Die noch übrige Laufbahn dieses glücklichen Seefahrers liegt unserer Aufgabe ferner, wir erwähnen derselben nur mit wenig Worten. Er nahm am Kriege in Amerika Theil und bestand im Jahre 1781 ein ehrenvolles Gefecht vor dem Fort Royal de Martinique. Seit 1780 Geschwader-Chef, erhielt er zehn Jahre später den Auftrag, auf der meuterischen Flottille Albert de Rious’ die Ordnung wieder herzustellen. Im Jahre 1792 zum Vice-Admiral ernannt, suchte er die Annahme dieses Postens abzulehnen, weil er ihn für einen bloßen Titel ohne Amt betrachtete. Später in das Längenbureau und das Institut von Frankreich berufen, zur Würde eines Senators erhoben und von Napoleon I. mit der Grafenwürde beehrt, starb Bougainville am 31. August 1811 »an Jahren und an Ehren reich«.
    Bougainville’s Namen hat vorzüglich der Umstand so volksthümlich gemacht, daß er der erste Franzose war, der eine Erdumsegelung

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