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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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bald zutraulicher gemacht, ging er sogar so weit, seinen Namen mit dem Cooks vertauschen zu wollen; stets nannte er sich selbst von da ab nur Cookee und bezeichnete den Befehlshaber dafür mit seinem eigenen Namen. Der Anker fiel in einem schönen Hafen und das Officiercorps ging sofort an’s Land. Ueberall fand man die nämlichen Sitten, dieselbe Sprache und ganz die gleichen Producte wie in Tahiti.
    Sieben bis acht Meilen von hier im Südwesten liegt Ulietea. Cook ging daselbst ebenfalls an’s Land und ergriff von dieser Insel nebst den Nachbar-Eilanden feierlich Besitz. Er benutzte auch die Zeit seines Aufenthaltes zu einer hydrographischen Aufnahme der Küsten, während ein Leck unter der Pulverkammer der »Endeavour« ausgebessert wurde. Nachdem er dann noch einige kleinere Eilande besichtigt, gab er der ganzen Gruppe den Namen »die Gesellschafts-Inseln«.
    Am 7. August ging Cook wieder unter Segel. Sieben Tage später entdeckte er die Insel Oteroah. Das feindselige Auftreten der Einwohner verhinderte die »Endeavour«, sich hier aufzuhalten, und so segelte sie bald weiter nach Süden.
    Am 25. August feierte die Mannschaft den Jahrestag der Abfahrt aus England. Am 1. September wurde das Meer, unter 40°22’ der Breite und 174°29’ westlicher Länge, in Folge eines heftigen Westwindes sehr aufgeregt; die »Endeavour« mußte nach Norden wenden, um vor dem Sturme zu flüchten. Bis zum 3. hielt das schlechte Wetter gleichmäßig an, erst dann gestaltete es sich insoweit günstig, daß man wieder einen westlichen Kurs einhalten konnte.
    Während der letzten Tage des Monats kündigten verschiedene Anzeichen, wie dahertreibende Holzstücke, Wasserpflanzen und Landvögel, die Nähe einer Insel oder eines Continents an. Am 5. October nahm das Wasser eine andere Färbung an, und am Morgen des 6. kam eine nach West Viertel-Nordwest verlaufende Küste in Sicht. Je mehr man sich ihr näherte, desto ausgedehnter schien sie zu sein. Der allgemeinen Anschauung nach war der so lange gesuchte, von den Kosmographen für nothwendig als Gegengewicht gegen die anderen Welttheile erklärte Continent, die »
Terra australis incognita
« nun endlich aufgefunden. In Wahrheit hatte man hier nur die Ostküste der nördlicheren jener beiden Inseln, welche den Namen Neuseeland erhalten haben, vor sich.
    Bald beobachtete man auch Rauch an verschiedenen Stellen des Ufers, dessen Einzelheiten nun deutlicher hervortraten. Die Hügel erschienen meist mit Wald bedeckt, und in den Thälern sah man sehr große Bäume. Später zeigten sich kleine, aber nette Häuser und kamen Piroguen und endlich auch Eingeborne auf dem Strande zum Vorschein. Auf einer Anhöhe bemerkte man eine hohe, regelrechte Pallisade, die den ganzen Gipfel des Hügels umschloß. Die Einen sahen sie für die Umzäunung eines Thierparkes, die Anderen für ein Gehege für Hausthiere an, ohne eine Menge ebenso scharfsinniger Deutungen zu erwähnen, welche sich alle als falsch erwiesen, als man erfuhr, daß jenes ein »I-pah« war.
    Am 8. gegen vier Uhr Nachmittags fiel der Anker in einer Bai an der Mündung eines kleinen Flusses. Auf jeder Seite derselben thürmten sich weiße Felsen empor, im Hintergrunde breitete sich ein dunkles Land aus, das etagenförmig aufstieg und mittelst vieler Einzelerhöhungen mit einer, weit im Innern verlaufenden mächtigen Gebirgskette zusammenzuhängen schien; das war das Bild dieses Theiles des Landes.
    Cook, Banks und Solander sprangen in zwei, von einer Abtheilung der Mannschaft besetzte Boote. Als sie sich der Stelle näherten, an der die Eingebornen versammelt waren, ergriffen diese die Flucht. Das verhinderte die Engländer jedoch nicht daran, an’s Land zu gehen, wobei sie ein Boot unter Bewachung von vier Schiffsjungen zurückließen, während das andere eine Strecke vom Ufer entfernt hielt.
    Kaum befanden sich jene eine Strecke weit von der Schaluppe, als vier mit langen Lanzen bewaffnete Männer aus dem Walde hervorbrachen, um sich derselben zu bemächtigen. Sie hätten fast ihre Absicht erreicht, wenn nicht die Leute aus dem anderen Boote den Schiffsjungen zugerufen hätten, sich von der Strömung ruhig wegtreiben zu lassen. Diese wurden aber so hitzig verfolgt, daß der Führer der Pinasse einen Schuß über die Köpfe der Eingebornen hinwegfeuern mußte. Nach kurzem Zaudern setzten sie indessen doch die Verfolgung fort, bis ein zweiter wohlgezielter Schuß einen derselben todt niederstreckte. Seine Begleiter versuchten zuerst

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