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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Halsbändern geschmückt; als wir aber Anstalt trafen, sie wieder an’s Land zu setzen, und sie bemerkten, daß die Boote nach der Flußmündung zu steuerten, erklärten sie, daß hier ihre Feinde wohnten und sie daselbst bald ermordet und aufgezehrt sein würden. Man brachte sie trotzdem an’s Land, und es schien nicht, als ob ihnen ein Leid widerfahren wäre.
    Am Morgen des 11. October verließ Cook diese elende Gegend. Er gab ihr den Namen »Bai der Armuth«, weil er von Allem, was er bedurfte, nichts Anderes als Holz zu erlangen vermochte. Unter 38°42’ südlicher Breite und 181°36’ westlicher Länge gelegen, zeigt diese Bai die Form eines Hufeisens und bietet einen guten Ankerplatz, obwohl sie allen Winden offen steht.
    Cook folgte nun der Küste weiter nach Süden, taufte die hervorragendsten Punkte und nannte z.B. eine Insel »Portland« wegen der Aehnlichkeit derselben mit der gleichnamigen Insel im englischen Canal. Die Beziehungen zu den Eingebornen gestalteten sich niemals günstiger, und nur die beispiellose Geduld der Engländer ließ es dabei nicht zum offenen Kampfe kommen.
    Eines Tages umschwärmten mehrere Piroguen das Schiff, von denen man gegen Nägel und Glaswaaren Fische eintauschte, als die Eingebornen Tayeto, den Diener Tupia’s, raubten und mit ihm hinwegzurudern suchten. Man mußte auf die frechen Buben Feuer geben; der kleine Tahitier machte sich die durch das Schießen hervorgerufene Bestürzung zunutze, um in’s Meer zu springen, wo er von der Pinasse der »Endeavour« aufgenommen wurde.
    Da Cook auch bis zum 17. October keinen geeigneten Hafen fand und der Seegang immer ungünstiger wurde, glaubte er hier viel Zeit zu verlieren, die er mit der Besichtigung des nördlichen Ufers besser ausfüllen könnte; er ließ also wenden und steuerte den eben zurückgelegten Weg wieder zurück.
    Am 23. October erreichte die »Endeavour« eine Bai, Tolaga genannt, in der sich nicht der geringste Wellenschlag bemerkbar machte. Das Wasser war ausgezeichnet und auch Proviant leicht zu beschaffen, zumal da die Eingebornen hier ein freundliches Entgegenkommen zeigten.
    Nachdem alle Maßregeln zum Schutze der Arbeiter getroffen waren, gingen die Herren Banks und Solander an’s Land, um Pflanzen zu suchen, und bekamen bei ihrem Ausfluge einige bemerkenswerthe Dinge zu Gesicht. Inmitten eines Thales und umringt von steilen Bergen erhob sich ein vollständig durchlöcherter Felsen, durch dessen Oeffnung man auf der einen Seite das Meer, auf der anderen einen Theil der Bai und der umgebenden Hügel erblicken konnte. Auf der Rückkehr nach dem Schiff begriffen, wurden die Botaniker von einem Greise aufgehalten, der sie den landesüblichen Exercitien mit der Lanze und dem Patu-Patu beiwohnen ließ. Bei einem anderen Spaziergange kaufte Doctor Solander einen Kreisel, der dem bekannten europäischen Spielwerke vollkommen ähnlich war, und die Indianer gaben ihm auch noch durch Zeichen zu verstehen, daß derselbe mittelst einer Peitsche getrieben werden müsse.
    Auf einer Insel zur Linken des Eingangs der Bai sahen die Engländer die größte Pirogue, die sie jemals gefunden hatten. Diese maß nicht weniger als achtundsechzigeinhalb Fuß Länge, fünf Fuß Breite und drei Fuß sechs Zoll Höhe und war am Vordertheil mit erhabenen Sculpturen in eigenthümlichem Geschmack geziert, unter denen Spirallinien und sonderbar gestaltete Figuren vorherrschten.
    Am 30. October, nachdem er genügend Holz und Wasser gefaßt hatte, ging Cook wieder unter Segel und folgte der Küste nach Norden.
    In der Umgebung einer Insel, der der Kapitän den Namen Maire gegeben hatte, benahmen sich die Eingebornen unverschämter und diebischer als je vorher. Dennoch mußte er sich zur Beobachtung eines Merkur-Durchgang es fünf bis sechs Tage an dieser Stelle aufhalten. Um den Wilden aber zu beweisen, daß man die Engländer nicht ungestraft mißhandeln dürfe, schoß man auf einen Dieb, der sich ein Stück Segel angeeignet hatte, eine Kugel ab, die ihn indeß nicht stärker als ein tüchtiger Hieb mit dem Rohrstocke traf. Eine Kugel aber, welche mehrmals auf dem Wasser ricochettirte und wiederholt über die Piroguen sprang, erschreckte die Eingebornen dermaßen, daß sie so schnell als möglich nach der Küste zurückruderten.
    Am 9. November gingen Cook und Green an’s Land, um den Merkur-Durchgang zu beobachten. Green faßte nur den Eintritt des Planeten in’s Auge, während Cook die Höhe der Sonne maß. Wir haben nicht die

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