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Die großen Vier

Die großen Vier

Titel: Die großen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Nervenzusammenbruchs stand. Er sprach im Vertrauen von Experimenten an Kulis, bei welchen in Ekel erregender Geringschätzung von Leib und Leben Operationen durchgeführt wurden. Seine Nerven waren völlig zerrüttet, und er litt an Angstzuständen. Ich bettete ihn in das Giebelzimmer meines Hauses, in der Absicht, am nächsten Tage mehr aus ihm herauszuholen – und dies erwies sich als sehr unklug.»
    «Wie haben sie ihn umgebracht?», wollte Poirot wissen.
    «Das werde ich wohl nie erfahren. Als ich in der Nacht erwachte, stand mein Haus in Flammen, und dank einem guten Stern konnte ich noch das nackte Leben retten. Spätere Nachforschungen ergaben, dass ein Feuer von erstaunlicher Intensität in dem Giebelzimmer ausgebrochen war, und man fand die Überreste meines jungen Freundes zu Asche verkohlt.»
    Ich konnte aus der Ernsthaftigkeit, mit der Mr Ingles gesprochen hatte, ersehen, dass es ihm richtig gut getan hatte, sich einmal alles vom Herzen zu reden, und auch er wurde sich dessen bewusst, denn er lächelte verlegen.
    «Natürlich», meinte er, «ich habe keinerlei Beweise in Händen, und Sie, wie auch andere, werden nun sagen, all dieses hätte sich nur in meiner Fantasie zugetragen.»
    «Im Gegenteil», wandte Poirot ein, «wir haben allen Grund, Ihren Ausführungen Glauben zu schenken. Wir sind selbst daran interessiert, alles über Li Chang Yen zu erfahren.»
    «Sehr seltsam, dass Sie überhaupt von seiner Existenz wissen; ich bildete mir immer ein, dass außer mir keine Seele in England je etwas über ihn gehört hätte. Ich möchte zu gerne wissen, wie Sie darauf kamen, etwas über ihn erfahren zu wollen – wenn es nicht indiskret von mir ist.»
    «Nicht im Geringsten, Monsieur. Ein Mann suchte Zuflucht bei mir. Er litt unter starken Schockeinwirkungen, konnte uns jedoch gerade noch so viel berichten, um unser Interesse an Li Chang Yen zu wecken. Er sprach von vier Leuten, den Großen Vier, einer Organisation, von der wir uns keine Vorstellung machen können. Nummer eins sei Li Chang Yen, Nummer zwei ein unbekannter Amerikaner, Nummer drei eine gleichfalls unbekannte Französin, Nummer vier, wenn man ihn so bezeichnen darf, das ausführende Glied der Organisation – ‹der Zerstörer›. Der Mann, der mir diese Informationen gab, ist tot. Sagen Sie, Monsieur, sind Sie einmal auf die Bezeichnung ‹die Großen Vier› gestoßen?»
    «Nicht in Verbindung mit Li Chang Yen. Darüber ist mir nichts bekannt, aber gelesen habe ich davon, und zwar unlängst in einer ebenso ungewöhnlichen Verbindung. Ah, jetzt erinnere ich mich!»
    Er erhob sich und ging zu einem lackierten Schränkchen, einem seltenen und kostbaren Möbelstück, und kam mit einem Brief in der Hand zurück. «Hier habe ich ihn. Ein Brief von einem alten Seemann, mit dem ich einst in Shanghai zusammengetroffen bin, einem alten, eisgrauen Globetrotter, unheilbar dem Trunke ergeben. Ich habe die Mitteilung nicht ernst genommen, dachte, dies sei ja nur das leere Gerede eines Alkoholikers.» Laut las er nun Folgendes vor:
     
    «Mein lieber Freund,
    Sie werden sich meiner wohl kaum erinnern, doch haben Sie mir seinerzeit in Shanghai einen Gefallen getan. Ich möchte Sie nochmals um Ihre Hilfe bitten: Ich muss Geld haben, um dieses Land verlassen zu können. Ich hoffe zwar, dass mein jetziges Versteck gut gewählt ist, aber eines Tages werden sie mich doch erwischen. Die Großen Vier, meine ich. Es geht um Leben und Tod. Ich habe zwar Geld genug nur wage ich nicht, es abzuh e ben, aus Furcht, mich damit zu verraten. Senden Sie mir einige hundert Pfund, ich werde sie Ihnen getreulich zurückzahlen – ich schwöre es Ihnen. Ihr sehr ergebener
    Jonathan Whalley.
     
    Abgesandt aus ‹Granite Bungalow›, Hoppaton, Dartmoor. Ich hatte es als einen ziemlich plumpen Versuch angesehen, mich um einige hundert Pfund leichter zu machen, die ich schwerlich entbehren konnte. Wenn Ihnen der Brief irgendwie von Nutzen sein kann…» Er überreichte uns das Schreiben.
    «Ich bin Ihnen sehr verbunden, Monsieur, und werde mich noch in dieser Stunde auf den Weg nach Hoppaton machen.»
    «Wirklich? Das scheint interessant zu werden. Hätten Sie etwas dagegen einzuwenden, wenn ich mich Ihnen anschließe?»
    «Ich würde es sehr begrüßen, in Ihrer Gesellschaft zu reisen, aber wir müssen uns unverzüglich auf den Weg machen. So erreichen wir Dartmoor am Spätnachmittag.»
    John Ingles war bald reisefertig, und schon saßen wir in der Eisenbahn, die von Paddington

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