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Die großen Vier

Die großen Vier

Titel: Die großen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Erklärungen. Des Kapitäns Instruktionen lauteten, mich an einem bestimmten Punkt der belgischen Küste an Land zu setzen, dort würde sein Auftrag und seine Verantwortlichkeit enden. Die ganze Sache erschien wie ein Traum. Feststehend war, dass alles nach Poirots ausgearbeiteten Plänen durchgeführt wurde. Ich hatte nur blindlings zu folgen, im Vertrauen auf meinen toten Freund. Auftragsgemäß wurde ich an der vereinbarten Stelle gelandet, wo ein Wagen auf mich wartete und mich in rascher Fahrt durch das flämische Flachland brachte. Die folgende Nacht verbrachte ich in einem kleinen Hotel in Brüssel. Am nächsten Tag wurde die Reise fortgesetzt, die Landschaft nahm einen bewaldeten und hügeligen Charakter an. Ich befand mich anscheinend in den Ardennen, und plötzlich kam mir der Gedanke an Poirots Bruder, der in der Nähe von Spa wohnen sollte.
    Aber waren wir denn wirklich auf dem Wege nach Spa? Wir verließen die Hauptverkehrsstraße und schlängelten uns durch hügeligen Laubwald, bis wir einen kleinen Fahrweg erreichten, wo hoch am Hügel eine einsame weiße Villa sichtbar wurde.
    Der Wagen hielt vor dem grünen Tor zur Villa. Die Tür öffnete sich, als ich ausstieg. Ein älterer Diener stand im Hauseingang und verbeugte sich.
    «Monsieur le capitaine Hastings?», fragte er in französischer Sprache. «Monsieur le capitaine werden bereits erwartet. Wenn Sie mir bitte folgen wollen!»
    Er führte mich durch die Empfangshalle hindurch und öffnete eine Tür im Hintergrund, indem er beiseite trat, um mich eintreten zu lassen. Ich war ganz geblendet, denn der Raum lag nach Westen zu und war erfüllt von einer grellen Nachmittagssonne. Nachdem ich mich an die Helle gewöhnt hatte, sah ich eine Gestalt, die mir mit ausgebreiteten Armen entgegenkam. Es war… oh, konnte es denn möglich sein… aber es konnte gar kein anderer sein!
    «Poirot!», rief ich und machte vor Freude keinerlei Anstalten, mich aus seiner Umklammerung zu lösen.
    «Natürlich, ja doch, ich bin es wirklich. Es ist doch nicht so einfach, Hercule Poirot um die Ecke zu bringen.»
    «Aber, Poirot – erkläre mir doch, wie soll ich das alles verstehen?»
    «Eine Kriegslist, mein Freund – nichts als eine Kriegslist. Alles ist jetzt bereit für unseren großen Coup.»
    «Aber mich hättest du doch wenigstens in deine Pläne einweihen können.»
    «Non, Hastings, das war nicht möglich. Nie, niemals, nicht in tausend Jahren wärest du fähig gewesen, deine Rolle beim Begräbnis zu spielen. So wie die Sache vor sich ging, so und nicht anders musste es sein. Ich durfte nichts riskieren, wenn ich die Großen Vier täuschen wollte.»
    «Aber denkst du denn nicht daran, was ich habe durchmachen müssen?»
    «Glaube nur nicht, dass ich das nicht voll erkannt habe. Teilweise führte ich diese Täuschung auch in deinem Interesse durch. Zwar war ich in diesem Kampfe bereit, mein Leben einzusetzen, aber auf die Dauer konnte ich es nicht verantworten, auch das deine zu riskieren. Gleich nach der Explosion in unserer Wohnung hatte ich einen brillanten Einfall, und der gute Ridgeway verhalf mir dazu, ihn zur Ausführung zu bringen. Ich war dem Anschlag zum Opfer gefallen, und du solltest nach Südamerika zurückkehren. Jedoch, mon ami, das war es ja gerade, wogegen du dich stets sträubtest. Endlich kam ich auf den Gedanken, nach meinem vermeintlichen Tode durch meinen Anwalt mit dir in Verbindung zu treten, und war gezwungen, dir ein furchtbar sentimentales Geschwätz vorzumachen, um dich zu bekehren. Aber – nun bist du ja Gott sei Dank hier bei mir – und das ist großartig. Jetzt machen wir es uns hier recht bequem, bis der Augenblick für den großen Coup gekommen ist – und damit die endgültige Vernichtung der Großen Vier.»

17
     
    V on unserem idyllischen Zufluchtsort in den Ardennen aus beobachteten wir die Vorgänge in der großen Welt. Zeitungen waren reichlich vorhanden, und jeden Tag empfing Poirot einen umfangreichen Brief, der wahrscheinlich irgendwelche Berichte enthielt. Zwar bekam ich diese nie zu Gesicht, jedoch aus seinem Mienenspiel konnte ich meistens entnehmen, ob dessen Inhalt zufriedenstellend war oder nicht.
    Unerschütterlich hielt er an dem Glauben fest, dass nur sein jetziger Plan Aussicht auf Erfolg habe.
    «Es war wirklich ein unerträglicher Zustand, lieber Hastings», bemerkte er eines Tages, «ständig in Angst um dein Leben zu sein, ich war nervös wie eine Katze, die auf dem Sprung liegt, wie du immer zu sagen

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