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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der Verteidigung der Midlands gefallen.«
    »Das ist er auch«, sagte Kahlan. »Es ist noch nicht vorbei. Wir haben nur eine Schlacht gewonnen, wenn auch eine wichtige. Wir befinden uns immer noch im Krieg mit der Imperialen Ordnung, und in diesem Krieg war er Soldat. Er hat uns geholfen und starb in Erfüllung seiner Pflicht, genau wie die Männer, die im Kampf gefallen sind. Da gibt es keinen Unterschied. Er starb als Held der Midlands.«
    Hauptmann Ryan stopfte die Hände in die Taschen seiner schweren braunen Wolljacke. »Ich denke, die Männer würden es zu schätzen wissen, wenn sie diese Worte hörten. Sie würden ihnen Mut machen. Könntet Ihr, bevor wir weiterziehen, ein paar Worte über seinem Grab sprechen? Es würde den Männern viel bedeuten, wenn sie wüßten, daß ihre Königin ihn vermißt.«
    Kahlan lächelte. »Selbstverständlich, Hauptmann. Es wäre mir eine Ehre.«
    Kahlan blickte dem Hauptmann hinterher, als er ging, um sich um verschiedene Dinge zu kümmern. »Ich hätte nach Einbruch der Dunkelheit nicht so auf Eile drängen sollen.«
    Zedd strich ihr beruhigend mit der Hand über den Hinterkopf. »Unfälle können auch am hellichten Tag passieren. Hätten wir haltgemacht, wäre es sehr wahrscheinlich morgen früh passiert. Und dann hätte man es darauf geschoben, daß alle noch im Halbschlaf waren.«
    »Ich habe trotzdem das Gefühl, es sei meine Schuld. Es scheint einfach so ungerecht.«
    Sein Lächeln hatte nichts Freudvolles. »Das Schicksal fragt uns nicht nach unserer Meinung.«

33. Kapitel
    Wenn es auf der Farm irgendwelche Leichen gab, dann hatten die Soldaten sie vor Kahlans Eintreffen fortgeräumt. In dem aus unbehauenem Stein erbauten Kamin hatten sie ein Feuer angezündet, aber das brannte noch nicht lange genug, um die unerbittliche Kälte aus dem verlassenen Haus zu vertreiben.
    Man trug Cyrilla vorsichtig zu den Überresten einer Strohmatratze in einem der hinteren Zimmer. Es gab ein weiteres, kleines Zimmer mit zwei Strohlagern, wahrscheinlich für Kinder, dann den Wohnraum mit einem Tisch und wenig mehr. An den zerbrochenen Trümmern eines Küchenschranks, einer Truhe und den Überresten persönlicher Gegenstände erkannte Kahlan, daß die Imperiale Ordnung auf ihrem Weg nach Ebinissia hier durchgekommen war. Sie fragte sich erneut, was die Soldaten mit den Leichen gemacht hatten. Sie wollte nicht des Nachts über sie stolpern, falls sie nach draußen mußte, um ihre Notdurft zu verrichten.
    Zedd sah sich im Raum um und rieb sich den Bauch.
    »Wie lange bis zum Abendessen?« fragte er gutgelaunt.
    Er trug einen schweren kastanienbraunen Umhang mit schwarzen
    Ärmeln und verstärkten Schultern. Die Manschetten seiner Ärmel waren mit drei Streifen Silberbrokat besetzt. Dickeres Goldbrokat lief um den Hals herum und dann an der Vorderseite herab, an der Hüfte war das Kleidungsstück mit einem roten Samtgürtel gerafft, der mit einer goldenen Schnalle besetzt war. Zedd konnte die protzige Aufmachung nicht ausstehen, auf deren Kauf Adie bestanden hatte, damit er sich verkleiden konnte. Ihm waren seine einfacheren Gewänder lieber, doch die waren längst dahin, genau wie sein eleganter Hut mit der langen Feder, den er irgendwo unterwegs ›verloren‹ hatte.
    Kahlan mußte gegen ihren Willen schmunzeln. »Ich weiß es nicht. Was willst du kochen?«
    »Kochen? Ich? Nun, vermutlich könnte ich…«
    »Gütige Seelen, erspart uns die Kocherei dieses Mannes«, meinte Adie von der Tür aus. »Uns wäre besser gedient, wenn wir Rinde und Käfer verspeisten.«
    Adie kam ins Zimmer gehinkt, gefolgt von Jebra, der Seherin, und Ahern, dem Kutscher, der Zedd und Adie auf ihren letzten Reisen gefahren hatte. Chandalen, der Kahlan vor Monaten vom Dorf der Schlammenschen aus hierher begleitet hatte, hatte sich nach jener wunderbaren Nacht, die Kahlan an dem Ort zwischen den Welten verbracht hatte, verabschiedet. Er wollte zurück in seine Heimat und zu seinem Volk. Sie konnte ihm keinen Vorwurf machen. Sie wußte, was es hieß, seine Freunde und Lieben zu vermissen.
    Wenn Zedd und Adie da waren, hatte sie fast das Gefühl, als wären sie alle vereint. Sobald Richard sie eingeholt hatte, wäre es tatsächlich so. Kahlan konnte immer noch nichts dagegen machen. Mit jedem Atemzug stieg ihre Aufgeregtheit, denn jeder Atemzug brachte sie dem Augenblick näher, in dem sie die Arme um ihn schließen konnte.
    »Meine Knochen sind zu alt für dieses Wetter«, meinte Adie, als sie das Zimmer

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