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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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»Vielleicht.«
    Kahlan sah hinüber zu ihrem Halbbruder. »Aber ihr habt Truppen in anderen Gebieten, die ihr hinzuziehen könnt.«
    Harold nickte. »Sicher. Wenigstens sechzig- oder siebzigtausend, vielleicht sogar bis zu einhunderttausend Mann können bereitgestellt werden, wenn auch nicht alle gut ausgebildet und gut bewaffnet sind. Es wird eine Zeit dauern, sie zu organisieren, aber wenn es soweit ist, wird Ebinissia eine Macht sein, mit der man rechnen muß.«
    »Wir hatten schon einmal annähernd so viele Soldaten hier«, erinnerte sie Hauptmann Ryan, ohne von seiner Schale aufzusehen, »und es hat nicht gereicht.«
    »Stimmt«, meinte Harold und schwenkte sein Brot. »Aber das ist nur der Anfang.« Er sah Kahlan an. »Du kannst noch mehr Länder zusammenführen, nicht wahr?«
    »Das hoffen wir«, sagte sie. »Wir müssen die Midlands um uns vereinen, wenn wir eine Chance haben wollen.«
    »Was ist mit Sanderia?« wollte Hauptmann Ryan wissen. »Ihre Lanzen sind die besten in den Midlands.«
    »Und Lifany«, meinte Harold. »Dort stellt man ebenfalls eine Menge guter Waffen her und weiß sie zu gebrauchen.«
    Kahlan zupfte das Weiche aus ihrem Brot. »Sanderia ist darauf angewiesen, das es seine Schafherden im Sommer in Kelton grasen lassen kann. Lifany bezieht Eisen aus Kelton und verkauft ihnen Getreide. Herjborgue ist von der Wolle aus Sanderia abhängig. Ich könnte mir vorstellen, daß sie alle Kelton folgen.«
    Harold stach seinen Löffel in die Bohnen. »Unter den Soldaten, die Ebinissia angegriffen haben, waren auch Tote aus Kelton.«
    »Und Galeaner.« Kahlan steckte das Brot in den Mund und kaute einen Augenblick, während sie beobachtete, wie Harold den Löffel wie ein Messer packte. Er starrte wütend in seine Schale.
    »Rebellen und Mörder aus vielen Ländern haben sich ihnen angeschlossen«, sagte sie, nachdem sie es hinuntergeschluckt hatte. »Das heißt aber nicht, daß ihre Heimatländer das ebenfalls tun werden. Prinz Fyren aus Kelton hat sein Land der Imperialen Ordnung übergeben, aber der ist mittlerweile tot. Wir befinden uns nicht im Krieg mit Kelton. Kelton ist ein Teil der Midlands. Wir befinden uns im Krieg mit der Imperialen Ordnung. Wir müssen zusammenhalten. Wenn Kelton sich uns anschließt, werden die anderen fast gezwungen sein, dies ebenfalls zu tun. Wenn sie sich aber an die Imperiale Ordnung halten, wird es uns schwerfallen, die anderen davon zu überzeugen, daß sie sich uns anschließen sollen. Wir müssen Kelton auf unsere Seite bringen und sie an uns binden.«
    »Ich wette, Kelton schließt sich der Imperialen Ordnung an«, meinte Ahern. Alles drehte sich zu ihm um. Er zuckte die Achseln. »Ich bin Keltonier. Eins verrate ich Euch, sie werden tun, was die Krone tut. So ist unser Volk nun mal. Mit Fyrens Tod wäre dann Herzogin Lumholtz die nächste in der Erbfolge. Sie und ihr Gatte, der Herzog, werden sich auf die Seite schlagen, die ihrer Ansicht nach siegen wird, ganz gleich, wer das ist. Wenigstens ist das, nach allem, was ich über sie gehört habe, meine Meinung.«
    »Das ist Unsinn!« Harold warf seinen Löffel hin. »Sosehr ich den Keltoniern mißtraue – das soll keine Beleidigung sein, Ahern – und ihre intrigante Art kenne, im Grunde sind sie Bürger der Midlands. Mag sein, daß sie sich jedes Fleckchen Acker unter den Nagel reißen, das in umstrittenem Grenzland liegt, und es für keltonisch erklären, aber die Menschen sind immer noch Bürger der Midlands.
    Die Seelen wissen, daß Cyrilla und ich oft gestritten haben. Aber wenn es um ernste Schwierigkeiten ging, haben wir immer zusammengehalten. Das gleiche gilt für unsere Länder. Als D’Hara letzten Sommer angriff, haben wir gekämpft, um Kelton zu beschützen – trotz einiger Unstimmigkeiten. Wenn es um die Zukunft der Midlands geht, werden sich die Keltonier uns anschließen. Die Midlands bedeuten mehr als das, was jemand, der eben erst den Thron bestiegen hat, darüber sagen kann.« Harold schnappte sich seinen Löffel und schwenkte ihn in Aherns Richtung. »Was meinst du dazu?«
    Ahern zuckte mit den Achseln. »Nichts, denke ich.«
    Zedds Augen wanderten zwischen den beiden hin und her. »Wir sind nicht hier, um zu streiten. Wir sind hier, um einen Krieg zu führen. Sag, was immer deine Überzeugung ist, Ahern. Du bist Keltonier und weißt wahrscheinlich mehr darüber als wir.«
    Ahern kratzte sich das wettergegerbte Gesicht und ließ sich Zedds Worte durch den Kopf gehen. »General Baldwin, der

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