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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bin’s, Schwester, Kahlan. Du bist in Sicherheit. Wir sind allein. Du bist in Sicherheit. Mach es dir bequem. Es ist alles in Ordnung.«
    »Kahlan?« Cyrilla klammerte sich an Kahlans weißen Fellmantel. »Du hast es mir versprochen. Du darfst dein Wort nicht brechen. Auf keinen Fall.«
    Kahlan lächelte. »Ich habe es versprochen, und ich werde mein Wort halten. Ich bin Königin von Galea und werde es bis zu dem Tag bleiben, an dem du die Krone zurückforderst.«
    Sich immer noch an dem Fellmantel festhaltend, sank Cyrilla erleichtert zurück. »Danke, meine Königin.«
    Kahlan drängte sie, sich aufzusetzen. »Jetzt komm. Ich habe dir ein wenig warme Suppe mitgebracht.«
    Cyrilla drehte ihr Gesicht vom Löffel fort. »Ich bin nicht hungrig.«
    »Wenn du willst, daß ich Königin bin, dann mußt du mich auch wie eine Königin behandeln.« Ein fragender Blick erschien auf Cyrillas Gesicht. Kahlan lächelte. »Dies ist ein Befehl deiner Königin. Du wirst die Suppe essen.«
    Erst jetzt war Cyrilla gewillt zu essen. Nachdem sie alles aufgegessen hatte, fing wie wieder an zu zittern und zu weinen, und Kahlan nahm sie ganz fest in den Arm, bis sie in einen tranceähnlichen Zustand hinüberglitt und blind nach oben ins Leere starrte. Kahlan steckte die schweren Decken um sie herum fest und gab ihr einen Kuß auf die Stirn.
    Zedd hatte ein paar Fässer, eine Bank und einen Schemel aus der Scheune organisiert und irgendwo einen weiteren Stuhl aufgetrieben. Er hatte Prinz Harold und Hauptmann Ryan gebeten, sich zum Abendessen Adie, Jebra, Ahern, Orsk, Kahlan und ihm selbst anzuschließen. Sie lagen kurz vor Ebinissia und mußten ihre Pläne besprechen. Alles drängte sich um den kleinen Tisch, als Kahlan das harte Brot brach und Jebra aus einem auf dem Feuer stehenden Kessel dampfende Schalen mit Bohnen verteilte. Als die Seherin damit fertig war, setzte sie sich neben Kahlan auf die kurze Bank. Die ganze Zeit über warf sie Zedd verwunderte Blicke zu.
    Prinz Harold, ein Mann mit mächtiger Brust und einem Schopf langen, dichten, dunklen Haars, erinnerte Kahlan an ihren Vater. Harold war erst an diesem Tag mit seinen Spähern aus Ebinissia zurückgekehrt. »Welche Neuigkeiten hast du aus der Heimat?« fragte sie ihn.
    Er brach das Brot mit seinen dicken Fingern. »Nun«, seufzte er, »es war genau, wie du es beschrieben hast. Sieht nicht so aus, als sei inzwischen jemand dort gewesen. Ich denke, wir sind dort sicher. Jetzt, wo die Armee der Imperialen Ordnung vernichtet ist –«
    »Die Truppe in dieser Region«, verbesserte ihn Kahlan.
    Er gab ihr mit einem Schwenken seines Brotes recht. »Ich denke, wir werden erst einmal keine Schwierigkeiten bekommen. Wir haben noch nicht viele Leute, aber es sind gute Soldaten, und wir sind zahlreich genug, um die Stadt oben von den Pässen aus zu beschützen, solange sie nicht in solchen Massen angreifen wie zuvor. Solange die Imperiale Ordnung keine weiteren Soldaten heranschafft, können wir die Stadt halten, denke ich.« Er deutete mit einer Handbewegung auf Zedd. »Außerdem haben wir einen Zauberer bei uns.«
    Zedd, der damit beschäftigt war, Bohnen in seinen Mund zu schaufeln, zögerte gerade lange genug, um ihm mit einem Brummen beizupflichten.
    Hauptmann Ryan schluckte eine große Portion Bohnen hinunter. »Prinz Harold hat recht. Wir kennen die Berge. Wir können die Stadt verteidigen, bis sie eine größere Streitmacht herführen. Bis dahin haben sich uns vielleicht schon weitere Soldaten angeschlossen, und wir können mit dem Vormarsch beginnen.«
    Harold tauchte sein Brot in die Schale und fischte ein Stück Speck heraus. »Adie, wie stehen deiner Ansicht nach die Chancen, daß wir Hilfe aus Nicobarese bekommen?«
    »Meine Heimat ist in Aufruhr. Als Zedd und ich dort waren, haben wir erfahren, daß der König tot ist. Der Lebensborn ist eingerückt, um die Macht an sich zu reißen, aber nicht alle Menschen sind glücklich darüber. Am wenigsten die Magierinnen. Wenn der Lebensborn die Macht übernimmt, wird man diese Frauen verfolgen und töten. Ich erwarte, daß die Magierinnen jede Armee unterstützen werden, die sich dem Lebensborn widersetzt.«
    »In einem Bürgerkrieg«, meinte Zedd und unterbrach seine zügige Löffelei, »läßt es nichts Gutes ahnen, wenn man Truppen entsendet, um den Midlands zu helfen.«
    Adie seufzte. »Zedd hat recht.«
    »Vielleicht könnten einige der Magierinnen helfen?« schlug Kahlan vor.
    Adie rührte mit dem Löffel in den Bohnen.

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