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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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durchquerte.
    Kahlan fand einen einfachen Holzstuhl und nahm ihn mit, faßte Adie am Arm und führte sie ans Feuer. Sie stellte den Stuhl nahe ans Feuer und forderte die Magierin auf, sich hinzusetzen und aufzuwärmen. Im Gegensatz zu Zedds ursprünglicher Kleidung hatte Adies einfaches Flachsgewand mit dem gelben und roten Perlenbesatz am Hals in den uralten Symbolen ihres Berufes die Reise überlebt. Zedd machte jedesmal ein finsteres Gesicht, wenn er sie sah. Er fand es mehr als nur ein wenig seltsam, daß ihr einfaches Gewand die Reise überstanden hatte und seines verlorengegangen war.
    Adie lächelte dann stets, meinte, es sei ein Wunder, und beharrte darauf, er sehe ausgezeichnet aus in seinen eleganten Kleidern. Vermutlich gefiel er ihr in seiner neuen Aufmachung tatsächlich besser, dachte Kahlan, und sie fand selbst, daß Zedd großartig aussah, auch wenn er nicht ganz so wie ein Zauberer wirkte wie in seiner gewohnten Kleidung. Zauberer seines hohen Ranges trugen normalerweise sehr schlichte Gewänder. Einen höheren Rang als den von Zedd gab es nicht: Erster Zauberer.
    »Danke, mein Kind«, meinte Adie und wärmte sich die Hände am Feuer.
    »Orsk«, rief Kahlan.
    Der große Kerl kam herbeigeeilt. Die Narbe über seinem fehlenden Auge leuchtete weiß im Schein des Feuers. »Ja, Herrin?« Er stand da, bereit, ihre Anweisungen auszuführen. Was immer das war, für ihn war es ohne Belang, denn seine einzige Sorge war, Gelegenheit zu bekommen, sie zufriedenzustellen.
    »Hier drinnen gibt es keinen Topf. Könntest du uns einen besorgen, damit wir etwas zum Abendessen zubereiten können?«
    Seine Uniform aus dunklem Leder knarzte, als er sich verbeugte, kehrtmachte und aus dem Zimmer eilte. Früher war Orsk ein d’Haranischer Soldat aus dem Lager der Imperialen Ordnung gewesen. Er hatte versucht, sie umzubringen, und in diesem Kampf hatte sie ihn mit ihrer Kraft berührt. Daraufhin hatte die Magie des Konfessors für immer den Menschen zerstört, der er einst gewesen war, und ihn mit blinder Ergebenheit ihr gegenüber erfüllt. Diese blinde Ergebenheit und Hingabe war Kahlan auf zermürbende Weise bewußt. Es war eine stete Erinnerung daran, was und wer sie war.
    Sie versuchte, nicht den Mann zu sehen, der er einst war: ein d’Haranischer Soldat, der sich der Imperialen Ordnung angeschlossen hatte, einer jener Totschläger, die an dem Gemetzel an hilflosen Frauen und Kindern in Ebinissia teilgenommen hatten. Als Mutter Konfessor hatte sie geschworen, keinem der Soldaten der Imperialen Ordnung gegenüber Gnade walten zu lassen, und bislang hatte sie sich an diesen Schwur gehalten. Nur Orsk lebte noch. Er lebte zwar noch, aber der Mann, der für die Imperiale Ordnung gekämpft hatte, war tot.
    Wegen des Todesbanns, den Zedd über sie gelegt hatte, um ihr bei der Flucht aus Aydindril zu helfen, wußten nur wenige, daß Kahlan die Mutter Konfessor war. Orsk kannte sie lediglich als seine Herrin. Zedd wußte natürlich Bescheid. Adie, Jebra, Ahern und Chandalen, ihr Halbbruder Prinz Harold und Hauptmann Ryan kannten ihre wahre Identität, alle anderen dagegen waren überzeugt, die Mutter Konfessor sei tot. Die Männer, die an ihrer Seite gekämpft hatten, kannten sie nur als ihre Königin. Man hatte ihre Erinnerung daran, daß sie die Mutter Konfessor war, verwirrt und vernebelt, und jetzt hielten sie Kahlan für die Königin, die zwar nicht weniger ihre Führerin, aber eben nicht die Mutter Konfessor war.
    Nachdem man Schnee geschmolzen hatte, gaben Jebra und Kahlan Bohnen und Speck hinein, schnitten Süßwurzeln auf, die sie in den Topf warfen, und gaben ein paar Löffel Sirup hinzu. Zedd stand händereibend daneben und beobachtete, wie die Zutaten in den Topf wanderten. Kahlan mußte über diesen kindlichen Eifer schmunzeln und zog ein wenig hartes Brot für ihn aus einem Bündel. Er freute sich und verspeiste das Brot, während die Bohnen garten.
    Während das Abendessen vor sich hin köchelte, taute Kahlan ein wenig übriggebliebene Suppe auf und brachte sie Cyrilla. Sie stellte eine Kerze auf einen Stock, den sie in einen Mauerriß steckte, und setzte sich in dem stillen Zimmer auf die Bettkante. Eine Weile wischte sie ihrer Halbschwester mit einem warmen Lappen die Stirn ab und freute sich, als Cyrilla die Augen öffnete. Ein von Panik erfüllter, starrer Blick zuckte durch das schlecht beleuchtete Zimmer hin und her. Kahlan packte Cyrillas Unterkiefer und zwang sie, ihr in die Augen zu sehen.
    »Ich

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