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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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schlafen.«
    »Danke«, sagte Kahlan. »Warum läßt du mich nicht zu Ende aufräumen und gehst sofort zu Bett, für den Fall, daß sie aufwacht.«
    Zedd, Adie und Kahlan teilten sich die Hausarbeit, nachdem Jebra mit ihrem zusammengerollten Bettzeug in Cyrillas Zimmer gegangen war. Als sie fertig waren, stellte Zedd für Adie einen Stuhl vors Feuer. Kahlan stand mit locker gefalteten Händen da und blickte in die Flammen.
    »Zedd, wenn wir die Delegationen in die kleinen Länder entsenden, um sie zum Rat nach Ebinissia zu bitten, wäre es leichter, sie zu überzeugen, wenn es eine offizielle Delegation der Mutter Konfessor wäre.«
    Nach einer Weile antwortete Zedd: »Sie alle glauben, die Mutter Konfessor sei tot. Wenn wir sie darüber informieren, daß du lebst, wirst du zur Zielscheibe. Das würde uns die Imperiale Ordnung auf den Hals hetzen, bevor wir eine genügend starke Streitmacht zusammenstellen können.«
    Kahlan drehte sich um und packte ihn an seinem Gewand. »Ich bin es leid, tot zu sein, Zedd.«
    Er tätschelte ihre Hand auf seinem Arm. »Du bist Königin von Galea, und fürs erste kannst du auf diese Weise deinen Einfluß geltend machen. Wenn die Imperiale Ordnung erfährt, daß du noch lebst, bekommen wir mehr Schwierigkeiten, als wir zur Zeit gebrauchen können.«
    »Wenn wir die Midlands vereinen wollen, dann brauchen sie eine Mutter Konfessor.«
    »Kahlan, ich weiß, du willst nichts unternehmen, was das Leben der Männer dort draußen aufs Spiel setzen könnte. Sie haben gerade eine verlustreiche Schlacht gewonnen, sie sind noch nicht stark genug. Wir brauchen viel mehr Soldaten auf unserer Seite. Wenn irgend jemand deine wahre Identität erfährt, wirst du zur Zielscheibe, und sie müssen kämpfen, um dich zu beschützen. Im Augenblick können wir keine zusätzlichen Schwierigkeiten gebrauchen.«
    Kahlan preßte die Fingerspitzen aneinander und starrte ins Feuer. »Ich bin die Mutter Konfessor, Zedd. Ich habe fürchterliche Angst, daß ich die Mutter Konfessor sein werde, die bei ihrem Untergang über die Midlands herrscht. Ich wurde als Konfessor geboren. Das ist mehr als nur eine Aufgabe. Das ist mein Wesen.«
    Zedd nahm sie in den Arm. »Liebes, du bist nach wie vor die Mutter Konfessor. Aus diesem Grund müssen wir zur Zeit deine Identität geheimhalten. Wir brauchen die Mutter Konfessor. Wenn die Zeit kommt, wirst du wieder über die Midlands herrschen, Midlands, die stärker sind als je zuvor. Hab Geduld.«
    »Geduld«, murmelte sie.
    »Ja, doch«, entgegnete er schmunzelnd, »auch Geduld hat etwas von Magie, mußt du wissen.«
    »Zedd hat recht«, sagte Adie von ihrem Stuhl aus. »Kein Wolf überlebt, wenn er der Herde gegenüber verkündet, daß er ein Wolf ist. Er schmiedet seine Angriffspläne, und erst im allerletzten Moment läßt er die Beute wissen, daß er es ist, der Wolf, der es auf sie abgesehen hat.«
    Kahlan rieb sich die Arme. Dahinter steckte noch mehr – es gab einen weiteren Grund.
    »Zedd«, flüsterte sie gequält. »Ich ertrage diesen Bann nicht länger. Er macht mich wahnsinnig. Das Gefühl ist immer da. Es ist, als wandele der Tod in meinem Körper umher.«
    Zedd zog ihre Hand hinauf auf seine Schulter. »Meine Tochter meinte das auch immer. Sie benutzte sogar genau die gleichen Worte, ›als wandelte der Tod in meinem Körper umher‹.«
    »Wie hat sie das all die Jahre ausgehalten?«
    Zedd seufzte. »Nun, nachdem Darken Rahl sie vergewaltigt hatte, wußte ich, er würde ihr nachstellen, wenn er erfährt, daß sie noch lebt. Ich hatte keine Wahl. Sie zu schützen war mir wichtiger, als ihn zu jagen. Ich brachte sie in die Midlands, wo Richard geboren wurde. Und dann hatte sie noch einen weiteren Grund, sich zu verstecken. Wenn Darken Rahl jemals dahintergekommen wäre, hätte er auch Richard gejagt. Deshalb blieb ihr gar nichts anderes übrig, als durchzuhalten.«
    Kahlan erschauderte. »All die Jahre. Ich hätte nicht die Kraft dazu gehabt. Wie hat sie das nur ausgehalten?«
    »Nun, zum einen hatte sie gar keine andere Wahl. Zum anderen hat sie sich nach einer Weile ein wenig daran gewöhnt. Es ist nicht mehr so schlimm gewesen wie zu Beginn. Das Gefühl läßt mit der Zeit ein bißchen nach. Du wirst dich daran gewöhnen und hoffentlich nicht mehr lange so weitermachen müssen.«
    »Hoffentlich«, sagte Kahlan.
    Der flackernde Schein des Feuers fiel auf Zedds Gesicht. »Außerdem meinte sie, es sei ihr ein wenig leichter gefallen, weil sie Richard

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