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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Zedd pfiff leise durch die Zähne. Sie ging darüber hinweg und las weiter. »›Mit Gratchs Hilfe habe ich ihre Überreste auf Lanzen aufgespießt, damit alle sehen können, welches Schicksal unsere Feinde erwartet. Mriswiths können sich nach Belieben unsichtbar machen. Außer mir selbst kann nur Gratch sie entdekken, wenn sie in ihre Capes gehüllt sind. Ich befürchte, daß sie Euch angreifen werden, deshalb habe ich Gratch zu Eurem Schutz geschickt.
    Vor allem an eines müssen wir stets denken: Die Imperiale Ordnung will die Magie vernichten. Sie schreckten allerdings nicht davor zurück, sie selbst einzusetzen. Unsere Magie ist es, die vernichtet werden soll.
    Bitte teilt meinem Großvater mit, daß auch er augenblicklich zurückkommen muß. Sein angestammtes Zuhause schwebt in Gefahr. Dies ist der Grund, weshalb ich Aydindril einnehmen mußte und unabkömmlich bin. Ich fürchte, dem Feind könnte dadurch das angestammte Zuhause meines Großvaters in die Hände fallen, mitsamt allen entsetzlichen Folgen, die das mit sich brächte.‹«
    Zedd konnte nicht länger schweigen. »Verdammt«, fluchte er bei sich und kam wieder auf die Beine. »Richard meint die Burg der Zauberer. Er wollte es nicht niederschreiben, aber das ist es, worauf er anspielt. Wie konnte ich nur so dumm sein? Der Junge hat recht. Wir dürfen ihnen die Burg nicht in die Hände fallen lassen. Dort gibt es Dinge von mächtiger Magie, für die die Imperiale Ordnung sehr viel geben würde, wenn sie sie in die Hände bekäme. Richard weiß nichts von der Magie dort, aber er ist klug genug, die Gefahr zu erkennen. Ich war ein blinder Narr.«
    Kahlan überlief es eiskalt, als auch sie die Gefahr erkannte. Würde die Imperiale Ordnung die Burg einnehmen, hätte sie Zugang zu ungeheuer mächtiger Magie.
    »Zedd, Richard ist dort ganz alleine. Er weiß fast nichts über Magie. Er weiß nichts über die Sorte Menschen in Aydindril, die Magie benutzen können. Er ist ein Rehkitz in der Höhle des Bären. Gütige Seelen, er hat keine Ahnung von der Gefahr, in der er sich befindet.«
    Zedd nickte erbittert. »Der Junge steckt bis über beide Ohren drin.«
    Adie entfuhr ein spöttisches Lachen. »Bis über beide Ohren? Er schnappt der Imperialen Ordnung Aydindril und den Zugang zu der Burg der Zauberer vor der Nase weg. Sie bieten Mriswiths gegen ihn auf, und er spießt sie vor dem Palast auf Lanzen. Wahrscheinlich hat er die Länder bereits an den Rand einer Kapitulation gedrängt und zu einem Zusammenschluß zu einem Bündnis, das in der Lage wäre, die Imperiale Ordnung zu bekämpfen – genau die Ziele, über deren Erreichen wir uns den Kopf zerbrochen haben. Er hat sich genau das zunutze gemacht, was unser Problem ist, den Handel. Und selbst den benutzt er wie eine Waffe, um sie unter Druck zu setzen. Er wartet nicht etwa ab und versucht, sie zu überzeugen. Er setzt ihnen einfach das Messer an die Kehle. Wenn sie ihm nach und nach zufallen, ist es sehr gut möglich, daß er bald die gesamten Midlands in der Hand hat. Die wichtigen Länder jedenfalls.«
    »Und wenn sie sich erst alle D’Hara angeschlossen haben, als eine Streitmacht unter einem Kommando«, sagte Zedd, »dann könnte dies eine Streitmacht sein, die in der Lage wäre, der Imperialen Ordnung Paroli zu bieten.« Er drehte sich zu Kahlan um. »Steht dort noch etwas?«
    Sie nickte. »Ein wenig. ›Auch wenn mir um mein Herz sehr bange ist, ich fürchte auch die Folgen, wenn ich nichts unternehme – so wie den Schatten der Tyrannei, der die Welt für alle Zeiten verdunkeln wird. Wenn wir dies nicht tun, dann wird das Schicksal von Ebinissia erst der Anfang gewesen sein.
    Ich werde meinen Glauben in Eure Liebe setzen, auch wenn ich befürchten muß, sie dadurch auf die Probe zu stellen.
    Zwar bin ich umgeben von Leibwächtern, und eine von ihnen hat bereits ihr Leben für mich geopfert, dennoch fühle ich mich trotz ihrer Anwesenheit nicht sicher. Ihr alle müßt augenblicklich nach Aydindril zurückkehren. Schiebt es nicht auf. Gratch wird Euch vor den Mriswiths schützen, bis Ihr bei mir seid. Unterzeichnet, ganz Euer in dieser Welt und in den jenseitigen, Richard Rahl, Herrscher D’Haras.‹«
    Zedd pfiff erneut durch die Zähne. »Herrscher D’Haras. Was hat der Junge bloß angestellt?«
    Kahlan ließ den Brief sinken, den sie in ihren zitternden Händen hielt. »Er hat mich zugrunde gerichtet, das hat er angestellt.«
    Adie hob mahnend den dürren Zeigefinger in ihre Richtung. »Jetzt

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