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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Geschwindigkeit näher raste. Er keuchte, als Gratch fester zupackte und bei dem Versuch, ihren senkrechten Sturz zu bremsen, wild mit den Flügeln schlug.
    Zedd merkte, daß ihm der Bann zu entgleiten drohte. Er war zu erschöpft, ihn länger festzuhalten, und wurde zu schwer für Gratch. Verzweifelt zog er den Bann zurück – wie man ein Ei auffängt, das vom Tisch herunterrollt.
    Er bekam den Bann gerade noch rechtzeitig zu fassen, bevor er erlosch.
    Schließlich bremste sie Gratchs Flügelschlag, und er zog hoch. Mit einem eleganten Flattern setzte der Gar sie auf der Brustwehr auf. Zedd fühlte, wie sich die pelzigen Arme von seinen schweißdurchtränkten Kleidern lösten.
    »Tut mir leid, Gratch. Die Magie wäre mir fast entglitten. Es wäre meine Schuld gewesen, wenn uns beiden etwas zugestoßen wäre.«
    Gratch bestätigte das mit einem gedankenverlorenen Knurren. Seine leuchtend grünen Augen bohrten sich suchend in die Dunkelheit. Überall ragten Mauern in die Höhe, und es gab Hunderte von Orten, an denen man sich verstecken konnte. Gratch schien sie alle abzusuchen.
    Ein leises Knurren löste sich aus der Kehle des Gar. Das grüne Leuchten wurde intensiver. Zedd blickte suchend in die Dunkelheit, konnte aber nichts erkennen. Gratch hingegen schon.
    Zedd zuckte zusammen, als der Gar sich mit einem plötzlichen Röhren in das Dunkel stürzte.
    Wuchtige Krallen fetzten durch die nächtliche Luft. Reißzähne schnappten ins Leere.
    Allmählich erkannte Zedd Schatten, die aus dem Nichts zu kommen schienen. Capes blähten sich, und Messer blinkten, als die Wesen den Gar umtanzten und -wirbelten.
    Mriswiths.
    Die Wesen stießen klickende Zischlaute aus, als sie auf das große, pelzige Tier losgingen. Gratch bekam sie mit den Krallen zu fassen, riß ihre schuppige Haut auseinander, verspritzte ihr Blut und ihre Eingeweide. Ihr Todesgeheul ließ es Zedd eiskalt den Rücken hinunterlaufen.
    Zedd spürte die Bewegung in der Luft, als einer an ihm vorbeisegelte. Er hatte es auf den Gar abgesehen. Der Zauberer streckte die Hand aus und warf eine Kugel aus flüssigem Feuer, die den Mriswith traf, sein Cape in Brand setzte und ihn dann ganz in Flammen hüllte.
    Plötzlich wimmelte es auf der Brustwehr von diesen Wesen. Zedd, der tief graben mußte, um noch Kraft aufzubieten, riß eine Linie aus verdichteter Luft zurück und warf damit mehrere von ihnen über den Rand. Gratch schleuderte einen der Angreifer mit solcher Brutalität gegen die Mauer, daß er beim Aufprall zerplatzte.
    Zedd war auf die regelrechte Schlacht, die plötzlich zu allen Seiten ausgebrochen war, nicht vorbereitet. Er befand sich in einem derart lähmenden Erschöpfungszustand, daß seine panische Suche nach Ideen nichts Einfallsreicheres zutage förderte als einen simplen Zauber aus Feuer und Luft.
    Plötzlich ging ein Mriswith mit seiner Klinge auf Zedd los. Der Zauberer schleuderte eine Linie aus Luft, scharf wie eine Axt. Sie spaltete den Schädel des Mriswith. Er benutzte ein Netz, um mehrere von Gratch fortzuziehen, und warf sie über den Mauerrand. Hier auf der äußeren Brustwehr bedeutete dies ein Sturz von mehreren tausend Fuß – senkrecht in die Tiefe.
    Die Mriswiths achteten größtenteils gar nicht auf Zedd, so versessen waren sie darauf, den Gar zu überwältigen. Wieso wollten sie den Gar unbedingt töten? So wie Gratch sie abfertigte, sah es so aus, als hegten sie einen urtümlichen Haß auf das Flügeltier.
    Plötzlich öffnete sich eine Tür, und ein Lichtkeil bohrte sich in die vormorgendliche Dunkelheit. Eine kleine Gestalt zeichnete sich als Silhouette im Licht ab. Im Schein des Lichts konnte Zedd erkennen, wie sämtliche Mriswiths auf den Gar losgingen. Er stürzte los und schleuderte eine Faustvoll Feuer los, die drei der schuppigen Kreaturen einhüllte.
    Ein Mriswith wirbelte vorbei, stieß krachend gegen Zedds Schulter und holte ihn von den Beinen. Er sah, wie die Mriswiths über den Gar herfielen, ihn rücklings gegen die mit Zinnen besetzte Mauer prügelten.
    Zedd sah noch, wie sie alle zusammen in einer einzigen, kochenden Masse über die Mauerkante gingen und in die Tiefe stürzten. Dann schlug er mit dem Kopf auf einen Stein.
    Kreischend öffnete sich die Tür. Als Valdora sich von ihrem Werk erhob, versuchte Ann keuchend wieder zu Atem zu kommen und gleichzeitig gegen die Dunkelheit anzukämpfen, die ihren Verstand einzuhüllen drohte. Sie hielt es nicht mehr länger aus. Sie war am Ende. Sie konnte nicht mehr

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