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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sie genannt hatte. »Die andere ist tot. Du mußt es an ihrer Stelle tun.«
    Lunetta nahm die Ringe mit einem verwirrten Gesicht entgegen. »Tun? Was denn?«
    »Benutze deine Gabe, um sie ihnen um den Hals zu legen, damit man sie kontrollieren kann.«
    Lunetta zog an einem der Ringe, dieser öffnete sich mit einem Schnappen. Sie schien überrascht, sogar erfreut. Sie hielt ihn vor sich hin und beugte sich über Adie.
    »Bitte, Schwester« , sagte Adie leise in ihrer Landessprache, »ich bin aus deiner Heimat. Hilf uns.«
    Lunetta zögerte, hob den Kopf und blickte Adie in die Augen.
    »Lunetta!« Brogan trat ihr in den Leib. »Beeil dich. Tu, was der Schöpfer wünscht.«
    Lunetta ließ den Metallring um Adies Hals zuschnappen, dann watschelte sie hinüber zu Kahlan und wiederholte das Ganze. Kahlan blickte fassungslos in das kindliche Lächeln, mit dem Lunetta sie ansah.
    Als Lunetta sich aufgerichtet hatte, untersuchte Kahlan den Halsring. Im Schein des Mondes hatte sie geglaubt, ihn wiederzuerkennen. Als sie jedoch das glatte Metall befühlte und die Naht nicht mehr ertasten konnte, war sie sicher. Es war ein Rada’Han, so wie ihn die Schwestern des Lichts Richard um den Hals gelegt hatten. Sie wußte, daß die Magierinnen Richard damit kontrolliert hatten. Diese Leute hier hatten offenbar dasselbe im Sinn: Sie wollten ihre Kraft unter Kontrolle halten. Plötzlich überkam Kahlan die Befürchtung, ihre Kraft könnte in einigen Stunden nicht wiederkehren.
    Als sie die Kutsche erreichten, stand dort Ahern, dem man das Schwert eines Mriswiths vor die Brust hielt. Er hatte Kahlan, Adie und Orsk gesagt, sie sollten in einer Kurve aus der Kutsche springen, er wolle ihre Verfolger fortlocken. Ein gewagter, mutiger Schachzug, der jedoch gescheitert war.
    Plötzlich war Kahlan erleichtert, daß sie die anderen aufgefordert hatte, nach Ebinissia zu gehen. Kahlan hatte Jebra gesagt, sie solle sich um Cyrilla kümmern, und den übrigen Männern aufgetragen, wie geplant vorzugehen, um Ebinissia aus der Asche wiederauferstehen zu lassen. Ihre Schwester war zu Hause. Wenn Kahlan den Tod fand, hatte Galea noch immer eine Königin.
    Hätte sie einige dieser tapferen jungen Männer mitgenommen, diese Mriswiths, die Alptraumgeschöpfe des Windes, hätten sie alle ausgeweidet, wie sie es mit Orsk gemacht hatten.
    Der Kummer über Orsk versetzte ihr einen Stich, dann stieß eine Klaue sie in die Kutsche. Adie wurde gleich hinter ihr hineingeschoben. Kahlan bekam eine kurze Unterredung mit, dann kletterte Lunetta in die Kutsche und nahm gegenüber von Kahlan und Adie Platz. Ein Mriswith stieg ein, setzte sich neben Lunetta und musterte sie aus seinen kleinen, runden Augen. Kahlan raffte ihr Hemd zusammen und versuchte, sich das Blut aus den Augen zu wischen.
    Sie hörte, wie draußen noch gesprochen wurde. Es ging darum, die Kufen an der Kutsche gegen Räder auszutauschen. Durchs Fenster sah sie, wie Ahern, hinter vorgehaltenem Schwert, auf den Fahrerbock hinaufkletterte. Der Mann im roten Cape folgte ihm nach oben, dann ein weiterer Mriswith.
    Kahlan spürte, wie ihre Beine zitterten. Wo brachte man sie hin? Dabei war sie Richard so nahe. Sie biß die Zähne zusammen und unterdrückte ein Wimmern. Es war ungerecht. Sie fühlte, wie ihr eine Träne die Wange hinunterlief.
    Adies Hand glitt auf ihr Bein, und an dem leichten Druck an ihrem Schenkel erkannte sie, daß diese Berührung als Trost gemeint war.
    Der Mriswith beugte sich zu ihnen vor, während sein Schlitz von einem Mund sich zu einem bitteren Grinsen zu weiten schien. Er hielt das dreiklingige Messer in die Höhe und schwenkte es ein paarmal vor ihren Augen hin und her.
    »Versssucht zu entkommen, und ich schlitzzzze euch die Sohlen eurer Füßßße auf.« Er hob herausfordernd seinen glatten Schädel. »Verstanden?«
    Kahlan und Adie nickten.
    »Sprecht«, fügte er hinzu, »und ich schlitzzze euch die Zungen auf.«
    Sie nickten abermals.
    Er wandte sich an Lunetta. »Versiegele ihre Kraft mit deiner Gabe über den Halsring. So wie ich es dir zeige.« Er legte Lunetta eine Kralle auf die Stirn. »Verstanden?«
    Lunetta lächelte, sie hatte begriffen. »Ja. Verstehe.«
    Kahlan hörte Adie stöhnen, gleichzeitig spürte sie, wie sich etwas in ihrer Brust zusammenzog. Es war die Stelle, an der sie stets ihre Kraft fühlte. Bestürzt fragte sie sich, ob sie sie jemals wieder fühlen würde. Sie erinnerte sich an die hoffnungslose Leere, als der keltonische Zauberer seine Magie

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