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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Indem du mein Han blockierst? Glaubst du, das bricht meinen Willen?«
    »Vergißt du wirklich so schnell, Verna? Hast du vergessen, wozu der Rada’Han noch benutzt werden kann? Hast du die Schmerzensprüfung vergessen? Früher oder später wirst du mich auf den Knien anflehen, dem Kaiser deine Ergebenheit schwören zu dürfen.
    Du machst einen entscheidenden Fehler, wenn du vergißt, was ich bin, wenn du glaubst, ich hätte auch nur ein Körnchen Mitgefühl. Bis zu Jagangs Eintreffen bleiben uns noch einige Wochen. Wir haben genug Zeit. Diese Wochen während der Prüfung werden dir wie Jahre vorkommen, bis du dich schließlich unterwirfst.«
    Verna versteifte sich. An die Schmerzensprüfung hatte sie nicht gedacht. Erneut spürte sie, wie ihr das Entsetzen die Kehle zuzuschnüren drohte. Sie hatte es natürlich bei jungen Männern, die den Rada’Han trugen, mitangesehen, doch das war nie für mehr als eine Stunde, und zwischen den Prüfungen lagen Jahre.
    Leoma kam näher und stieß den Becher Wasser mit dem Fuß um.
    »Sollen wir beginnen, Schwester Verna?«

43. Kapitel
    Richard zuckte zusammen, als er sah, wie der Junge bewußtlos geschlagen wurde. Einige der Schaulustigen zerrten ihn zur Seite, und ein anderer Junge nahm seinen Platz ein. Selbst hinter dem hohen Fenster im Palast der Konfessoren konnte er die Jubelschreie der Kinder hören, die zuschauten, wie die Jungen jenes Spiel spielten, das er auch bei den Kindern in Tanimura beobachtet hatte: Ja’La.
    In seiner Heimat Westland hatte er nie etwas von Ja’La gehört, doch die Kinder in den Midlands spielten es ebenso wie die aus der Alten Welt. Es war tempogeladen und sah aufregend aus, er fand jedoch, Kinder sollten sich den Spaß am Spiel nicht mit ausgeschlagenen Zähnen teuer erkaufen müssen.
    »Lord Rahl?« rief Ulic. »Lord Rahl, seid Ihr da?«
    Richard wandte sich vom Fenster ab und ließ die tröstlich schützende Hülle von sich abfallen, indem er das schwarze Mriswithcape nach hinten über seine Schultern warf.
    »Ja, Ulic. Was gibt’s?«
    Der kräftige Gardesoldat betrat mit großen Schritten das Zimmer und sah, wie Richard aus der Luft aufzutauchen schien. Er war den Anblick gewöhnt. »Da ist ein keltonischer General, der Euch zu sprechen wünscht. General Baldwin.«
    Richard legte die Fingerspitzen an die Stirn und überlegte. »Baldwin, Baldwin.« Er hob den Kopf. »General Baldwin. Ja, ich erinnere mich. Er ist der Befehlshaber aller keltonischen Streitkräfte. Wir haben ihm eine Nachricht über die Kapitulation Keltons geschickt. Was will er?«
    Ulic zuckte mit den Achseln. »Er sagte nichts weiter, als daß er den Lord Rahl zu sprechen wünscht.«
    Richard drehte sich zum Fenster um, schob den schweren Goldvorhang beiseite und lehnte sich an die bemalte Fenstereinfassung. Er beobachtete, wie ein Junge sich nach einem Treffer durch den Broc krümmte. Der Junge richtete sich wieder auf und ging ins Spiel zurück.
    »Wie viele Soldaten haben den General nach Aydindril begleitet?«
    »Ein kleiner Begleittrupp von vielleicht fünf-, sechshundert Mann.«
    »Man hat ihn von der Kapitulation Keltons unterrichtet. Wollte er Ärger machen, wäre er sicher nicht mit so wenigen Mann nach Aydindril einmarschiert. Ich denke, es ist besser, wenn ich ihn empfange.« Er wandte sich wieder Ulic zu. »Berdine ist beschäftigt. Laß den General von Cara und Raina hereinbegleiten.«
    Ulic schlug sich die Faust vors Herz und wollte bereits kehrtmachen, drehte sich jedoch noch einmal um, als Richard ihn zurückrief. »Haben die Männer am Fuß des Berges unterhalb der Burg noch etwas gefunden?«
    »Nein, Lord Rahl, nichts weiter als all diese Mriswithteile. Die Schneeverwehungen am Fuß der Klippen sind so tief, daß es Frühling werden wird, bis sie geschmolzen sind und wir herausfinden können, was sonst noch von der Burg herabgefallen ist. Der Wind kann es sonstwo hingeweht haben, und die Männer wissen nicht, wo sie in diesem ausgedehnten Gebiet suchen sollen. Die Mriswitharme und -krallen, die sie gefunden haben, waren so leicht, daß sie nicht im Schnee versunken sind. Alles, was schwerer ist, könnte sich zehn, vielleicht zwanzig Fuß tief in diesen leichten Pulverschnee eingegraben haben.«
    Richard nickte enttäuscht. »Noch etwas. Im Palast muß es Näherinnen geben. Sag ihrer Vorarbeiterin, sie möchte zu mir kommen.«
    Ohne sich darüber im klaren zu sein, hüllte sich Richard in sein schwarzes Mriswithcape und schaute wieder dem Ja’La-Spiel

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