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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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befindet?«
    Leoma lachte leise in sich hinein. »Ich bitte dich, Verna, du glaubst doch sicher nicht, du könntest ein solches Schwerverbrechen begehen, ohne irgendwelche Beweise zu hinterlassen.«
    »Nein, vermutlich ist es euch gelungen, etwas zu finden. Also gut, willst du es mir verraten, oder bist du einfach nur gekommen, um dich diebisch darüber zu freuen, daß es dir endlich gelungen ist, dich selbst zur Prälatin zu ernennen?«
    Leoma zog eine Braue hoch. »Oh, ich bin nicht zur Prälatin ernannt worden. Schwester Ulicia wurde auserwählt.«
    Verna zuckte zusammen. »Ulicia! Ulicia ist eine Schwester der Finsternis! Sie ist mit fünf ihrer Kollaborateurinnen geflohen!«
    »Ganz im Gegenteil. Die Schwestern Tovi, Cecilia, Armina, Nicci und Merissa sind zurückgekehrt und wieder in ihre Ämter als Schwestern des Lichts eingesetzt worden.«
    Verna versuchte unter größter Mühe, auf die Beine zu kommen, jedoch ohne Erfolg. »Sie wurden dabei erwischt, wie sie Prälatin Annalina angegriffen haben. Ulicia selbst hat sie getötet. Sie sind alle geflohen!«
    Leoma seufzte, als müßte sie einer unwissenden Novizin die aller einfachsten Dinge erklären. »Und wer hat sie dabei erwischt, als sie Prälatin Annalina angegriffen haben?« Sie wartete. »Du selbst. Du und Richard.
    Die sechs Schwestern haben ausgesagt, sie seien von einer Schwester der Finsternis angegriffen worden, nachdem Richard Schwester Liliana getötet hatte. Anschließend seien sie wegen der Gefahr für ihr Leben geflohen, bis sie zurückkehren konnten, um den Palast aus deinen Händen zu retten. Das Mißverständnis wurde ausgeräumt.
    Du selbst, eine Schwester der Finsternis, hast dir diese Anschuldigungen ausgedacht. Du und Richard, ihr wart die einzigen Zeugen. Du warst es, die Prälatin Annalina getötet hat – du und Richard Rahl, dem du daraufhin zur Flucht verholfen hast. Wir haben Zeugenaussagen von Schwestern, die mitangehört haben, wie du einem der Wachposten, Kevin Andellmere, erklärt hast, er müsse Richard treu ergeben sein – deinem Komplizen – und nicht dem Kaiser.«
    Verna schüttelte ungläubig den Kopf. »Ihr habt also den Aussagen von sechs Günstlingen des Hüters geglaubt, und auf dieser Grundlage, weil sie mir gegenüber in der Überzahl sind, habt ihr mich verurteilt?«
    »Wohl kaum. Die Aussagen und die Beweisaufnahme haben sich über viele Tage hingezogen. Tatsächlich hat dein Prozeß fast zwei Wochen gedauert. Im Interesse der Gerechtigkeit und in Anbetracht des Ernstes der Anschuldigungen wollten wir ganz sicher sein, daß wir vollkommen gerecht und sorgfältig vorgehen. Eine große Zahl von Zeugen ist vorgetreten, um das Ausmaß deines ruchlosen Werkes aufzudecken.«
    Verna warf die Hände in die Luft. »Wovon redest du überhaupt?«
    »Du hast systematisch die Arbeit des Palastes hintertrieben. Tausende Jahre der Tradition sind dank deiner Bemühungen, das Werk der Schwestern des Lichts zu zerstören, zunichte gemacht worden. Die durch dich entstandenen Probleme sind beträchtlich.
    Unter den Menschen in der Stadt kam es zu Unruhen, weil du den Palast angewiesen hast, die Zahlungen an Frauen einzustellen, die von jungen Zauberern geschwängert wurden. Diese Kinder sind eine unserer Hauptquellen für junge Männer mit der Gabe. Du wolltest diese Quelle trockenlegen. Du hast die jungen Männer daran gehindert, weiter in die Stadt zu gehen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen und Nachkommen mit der Gabe zu zeugen.
    Letzte Woche haben sich die Dinge zugespitzt. Es kam zu einem Aufstand, den wir von den Wachen niederschlagen lassen mußten. Es hat nicht viel gefehlt, und die Menschen hätten den Palast gestürmt, weil wir so grausam sind, diese jungen Frauen und ihre Kinder verhungern zu lassen. Viele unserer jungen Männer schlossen sich der Erhebung an, weil du ihnen das Recht auf Gold aus dem Palast genommen hast.«
    Verna fragte sich, was die wahren Gründe für diesen ›Aufstand‹ gewesen sein mochten – wenn man dachte, daß junge Zauberer daran beteiligt waren. Leoma würde jedoch kaum mit der Wahrheit herausrücken. Verna wußte, daß es gute Männer unter diesen jungen Zauberern gab, und hatte Angst um ihr Schicksal.
    »Unser Gold untergräbt die Moral eines jeden, der damit in Berührung kommt«, verteidigte sich Verna. Sie wußte, daß der Versuch, sich zu rechtfertigen, Zeitverschwendung war. Ihr Gegenüber war für Vernunft – oder die Wahrheit – nicht zugänglich.
    »Tausende von Jahren hat es

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