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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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untereinander zu besprechen. Endlich waren sie beide alleine.
    Adie beugte sich zur Seite und sah aus dem Fenster. »Gütige Seelen«, flüsterte sie entsetzt, »wir befinden uns mitten in Feindesland.«
    »In Feindesland? Wovon redest du? Wo sind wir?«
    »In Tanimura«, sagte Adie leise. »Das ist der Palast der Propheten.«
    »Der Palast der Propheten? Bist du sicher?«
    Adie richtete sich auf. »Ganz sicher. Ich war eine Zeitlang hier, als ich noch jünger war, vor fünfzig Jahren.«
    Kahlan starrte ungläubig. »Du bist in die Alte Welt gereist? Du warst im Palast der Propheten?«
    »Das ist lange her, Kind, und eine lange Geschichte. Dafür fehlt uns jetzt die Zeit, aber das war damals, nachdem der Lebensborn meinen Pell umgebracht hatte.«
    Sie waren jeden Tag bis lange nach Einbruch der Dunkelheit und morgens vor Sonnenaufgang unterwegs gewesen, aber wenigstens hatten Kahlan und Adie in der Kutsche etwas Schlaf gefunden. Die Männer zu Pferd dagegen nicht. Ständig hatte die beiden Frauen ein Mriswith oder manchmal auch Lunetta bewacht, daher hatten sie seit Wochen kaum mehr als ein paar Worte miteinander wechseln können. Den Mriswiths war es egal, ob sie schliefen, sie hatten sie jedoch gewarnt, was geschehen würde, wenn sie miteinander sprachen. Kahlan zweifelte nicht an ihrem Wort.
    Mit den Wochen war das Wetter auf dem Weg nach Süden wärmer geworden, sie fröstelte aber noch immer in der Kutsche, und sie und Adie schmiegten sich aneinander, um sich zu wärmen.
    »Ich frage mich, weshalb sie uns hierhergebracht haben«, meinte Kahlan.
    Adie beugte sich noch näher. »Ich frage mich, wieso sie uns nicht getötet haben.«
    Kahlan schaute aus dem Fenster und sah, wie sich ein Mriswith mit Brogan und seiner Schwester unterhielt. »Weil wir lebend für sie ganz offensichtlich von größerem Wert sind.«
    »Wert? Für was?«
    »Was denkst du? Was könnten sie vorhaben? Als ich versuchte, die Midlands zu einigen, schickten sie mir einen Zauberer, der mich töten sollte, und ich mußte fliehen, als Aydindril in die Hände der Imperialen Ordnung fiel. Wer schmiedet die Midlands jetzt wohl zum Widerstand gegen sie zusammen?«
    Adie zog die Brauen zusammen. »Richard.«
    Kahlan nickte. »Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Sie hatten mit der Eroberung der Midlands begonnen und brachten die Länder dazu, sich ihnen anzuschließen. Richard hat die Spielregeln verändert und ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem er die Länder zwang, sich ihm zu ergeben.«
    Kahlan starrte aus dem Fenster hinaus. »Sosehr es schmerzt, das zuzugeben, Richard hat vielleicht das einzige getan, was den Menschen der Midlands eine Chance läßt.«
    »Wie kann man uns dazu benutzen, an Richard ranzukommen?« Adie tätschelte Kahlans Knie. »Ich weiß, er liebt dich, Kahlan. Aber er ist nicht dumm.«
    »Die Imperiale Ordnung auch nicht.«
    »Was sonst könnte es sein?«
    Kahlan blickte in Adies weiße Augen. »Hast du jemals gesehen, wie die Sanderianer einen Berglöwen jagen? Sie binden eins ihrer Lämmer an einen Baum und lassen es nach seiner Mutter schreien. Dann setzen sie sich hin und warten.«
    »Du glaubst, wir sind Lämmer, die man an einen Baum gebunden hat?«
    Kahlan schüttelte den Kopf. »Die Männer der Imperialen Ordnung sind nicht dumm. Mittlerweile werden sie auch Richard nicht mehr für einen Narren halten. Richard würde niemals ein einzelnes Leben gegen die Freiheit aller eintauschen. Andererseits hat er ihnen auch gezeigt, daß er nicht davor zurückschreckt, die Initiative zu ergreifen. Sie könnten ihn zu der Annahme verleiten, daß er einen Rettungsversuch durchführen kann, ohne dafür etwas hergeben zu müssen.«
    »Und, haben sie recht?«
    Kahlan seufzte. »Was meinst du?«
    Adies grinste freudlos. »Solange du lebst, wird er sein Schwert selbst gegen ein Unwetter erheben.«
    Kahlan sah zu, wie Lunetta von ihrem Pferd herunterkletterte. Die Mriswiths entfernten sich zum hinteren Ende der Reihen der Männer in den karminroten Capes.
    »Wir müssen fliehen, Adie, oder Richard wird uns folgen. Offenbar zählt die Imperiale Ordnung darauf, daß er kommt, sonst wären wir längst tot.«
    »Kahlan, mit diesem verfluchten Ring um den Hals kann ich nicht einmal eine Lampe anzünden.«
    Verzweifelt seufzend blickte Kahlan nach hinten aus dem Fenster und sah, wie die Mriswiths sich in den dunklen Wald entfernten. Im Gehen zogen sie ihre Capes um sich und wurden unsichtbar.
    »Ich weiß. Ich kann meine

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