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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gleichberechtigung in der Burg ein.
    Zu Kolos Zeit lebten Hunderte von Zauberern dort oben, und es wimmelte von Familien, Freunden und Kindern. Die jetzt menschenleeren Hallen waren einst von Gelächter, Gesprächen und unbeschwerter Harmonie erfüllt gewesen. Verschiedentlich erwähnte Kolo eine Fryda, wahrscheinlich seine Frau, sowie seinen Sohn und seine jüngere Tochter. Kinder waren auf bestimmte Ebenen in der Burg beschränkt und besuchten Unterrichtsstunden, in denen sie die typischen Fächer wie Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch Prophezeiungen und den Gebrauch der Gabe lernten.
    Doch über dieser gewaltigen, von Leben, Arbeit und Familienglück überschäumenden Burg hing der Schatten des Todes. Die Welt befand sich im Krieg.
    Es gehörte unter anderem zu Kolos Pflichten, die Sliph zu bewachen, wenn er an der Reihe war. Richard erinnerte sich, daß der Mriswith in der Burg ihn gefragt hatte, ob er gekommen sei, die Sliph zu wecken. Dabei hatte er nach unten auf den Raum gedeutet, wo sie Kolos Tagebuch gefunden hatten, und gesagt, endlich sei der Weg zu ihr wieder frei. Auch Kolo bezeichnete die ›Sliph‹ als eine »Sie«, wenn er gelegentlich davon sprach, ›sie‹ beobachte ihn beim Schreiben seines Tagebuches.
    Weil es so mühsam war, das Tagebuch auf Hoch-D’Haran zu entziffern, waren sie davon abgekommen, hin und her zu springen, denn das führte bloß dazu, sie zu verwirren. Es war einfacher, am Anfang zu beginnen und die Worte der Reihenfolge nach zu übersetzen, und auf diese Weise Kolos Eigenarten im Gebrauch der Sprache kennenzulernen, was es ihnen wiederum erleichterte, Besonderheiten seiner Ausdrucksweise zu erkennen. Sie hatten das Tagebuch erst zu einem Viertel übertragen, aber der Vorgang gewann mit Richards Erlernen des Hoch-D’Haran beträchtlich an Tempo.
    Als Richard sich zurücklehnte und erneut gähnte, beugte sich Berdine zu ihm. »Was bedeutet dieses Wort?«
    »›Schwert‹«, antwortete er ohne Zögern. Er erinnerte sich an das Wort aus Die Abenteuer von Bonnie Day .
    »Hm. Seht her. Ich glaube, Kolo spricht von Eurem Schwert.«
    Die Vorderbeine von Richards Stuhl knallten mit einem dumpfen Schlag auf den Boden, als er sich nach vorne beugte. Er nahm das Buch und das Stück Papier zur Hand, das sie benutzt hatte, um die Übersetzung niederzuschreiben. Richard überflog die Übersetzung, dann nahm er das Original und zwang sich, es in Kolos Worten zu lesen.
    Heute ist der dritte Versuch gescheitert, ein Schwert der Wahrheit zu schmieden. Die Frauen und Kinder der fünf Männer wandeln weinend vor untröstlicher Seelenqual durch die Korridore. Wie viele Männer werden noch sterben, bis wir Erfolg haben oder den Versuch als unmöglich aufgeben? Das Ziel ist es vielleicht wert, doch der Preis wird immer furchtbarer.
    »Ihr habt recht. Offenbar schreibt er darüber, wie sie versucht haben, das Schwert der Wahrheit herzustellen.«
    Richard erschauderte, als er erfuhr, daß Männer bei der Herstellung seines Schwertes ums Leben gekommen waren. Ihm wurde sogar ein wenig übel dabei. Er hatte das Schwert immer für einen Gegenstand der Magie gehalten und geglaubt, es sei vielleicht ein gewöhnliches Schwert, das ein mächtiger Zauberer irgendwann einmal mit einem Bann belegt hatte. Zu erfahren, daß Menschen bei seiner Erschaffung gestorben waren, erfüllte ihn mit Scham, weil er es die meiste Zeit als selbstverständlich hingenommen hatte.
    Richard wandte sich dem nächsten Abschnitt des Tagebuches zu. Eine Stunde lang zog er die Listen und Berdine zu Rate, dann hatte er ihn übersetzt.
    Vergangene Nacht haben unsere Feinde Attentäter durch die Sliph geschickt. Wäre der Wachhabende nicht so aufmerksam gewesen, hätten sie Erfolg damit gehabt. Sind die Türme erst fertig, wird die Alte Welt wahrhaftig abgeschottet sein, und die Sliph wird schlafen. Dann werden wir alle ruhen können – bis auf den Unglücklichen, der Wache schiebt. Wir sind zu dem Schluß gekommen, daß wir unmöglich wissen können, wann – wenn überhaupt – die Banne entfacht werden oder sich jemand in der Sliph befindet, daher kann der Wachhabende nicht rechtzeitig abberufen werden. Wenn die Türme zum Leben erweckt werden, wird der Mann, der sie bewacht, mit ihr versiegelt werden.
    »Die Türme«, sagte Richard. »Als sie die Türme fertiggestellt haben, die die Alte von der Neuen Welt trennen, wurde jener Raum ebenfalls versiegelt. Deswegen war Kolo dort unten. Er konnte nicht heraus.«
    »Und warum ist

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