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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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meinte Lunetta mit drohendem Unterton.
    Kahlan ließ sich wieder in ihren Sitz zurücksinken und sah aus dem Fenster. Offenbar gehörte nicht viel dazu, Lunettas Zorn zu erregen. Kahlan entschied, es sei das beste, sie jetzt nicht weiter zu bedrängen. Auf Brogans Drängen hin hatte Lunetta bereits mit der Macht experimentiert, die der Halsring ihr verlieh.
    Kahlan sah zu, wie die Gebäude am Fenster vorüberzogen, und versuchte sich vorzustellen, daß Richard hier gewesen war und dieselben Bilder gesehen hatte. Dadurch fühlte sie sich ihm näher, und es nahm ihr ein wenig von der fürchterlichen Sehnsucht in ihrem Herzen.
    Richard, mein Liebster, bitte lauf nicht in diese Falle, um mich zu retten. Laß mich sterben. Rette statt dessen die Midlands.
    Kahlan hatte eine Vielzahl von Städten gesehen, jede einzelne in den Midlands, und diese hier war wie fast alle anderen. Am Stadtrand gab es baufällige Hütten, viele nicht mehr als Schuppen, die man an einige der älteren Gebäude oder Lagerhäuser angebaut hatte. Auf dem weiteren Weg in die Stadt wurden die Gebäude prunkvoller, und es gab Geschäfte jeder Art. Sie passierten verschiedene große Märkte voller Menschen, die Kleider in leuchtenden Farben trugen.
    Über der gesamten Stadt lag das unablässige Schlagen von Trommeln. Es war ein langsamer Rhythmus, der an den Nerven zerrte. Als Lunetta sich umsah, mit den Augen nach den Männern an den Trommeln suchte, erkannte Kahlan, daß ihr dieser Lärm ebenfalls nicht behagte. Brogan ritt jetzt ganz dicht neben der Kutsche, und die Trommeln machten auch ihn offensichtlich nervös.
    Wieder schnappten sie alle drei nach den Haltegriffen, als die Kutsche auf eine steinerne Brücke holperte. Beim Fahren über das Pflaster knirschten die Räder laut. Das Geräusch ging an die Nerven. Durch das Fenster sah Kahlan beim Überqueren des Flusses den hochaufragenden Palast.
    Die Kutsche hielt in einem weitläufigen Innenhof mit grünen, von Bäumen umsäumten Rasenflächen. Die Männer in den karminroten Capes ringsum saßen aufrecht in ihren Sätteln und machten keinerlei Anstalten abzusteigen.
    Plötzlich erschien Brogans säuerliches Gesicht im Fenster. »Aussteigen«, knurrte er. Kahlan wollte aufstehen. »Ihr nicht. Ich meine Lunetta. Ihr könnt bleiben, wo Ihr seid, bis man Euch sagt, daß Ihr Euch rühren sollt.« Er strich sich mit den Knöcheln über seinen Schnäuzer. »Über kurz oder lang werdet Ihr mir gehören. Dann werdet Ihr für Eure schmutzigen Verbrechen bezahlen.«
    »Die Mriswiths werden nicht zulassen, daß ihr kleines Schoßhündchen mich bekommt«, sagte Kahlan. »Der Schöpfer wird nicht zulassen, daß so einer wie Ihr mich mit seinen dreckigen Händen anfaßt. Ihr seid nicht mehr wert als der Dreck unter den Fingernägeln des Hüters, und das weiß der Schöpfer. Er kann Euch nicht ausstehen.«
    Kahlan spürte einen brennenden Schmerz in den Beinen, der vom Halsring ausging und sie bewegungsunfähig machte, und dazu ein Stechen in der Kehle, das ihr die Stimme nahm. Lunettas Augen funkelten. Aber Kahlan hatte gesagt, was ihr auf der Seele lag.
    Wenn Brogan sie tötete, würde Richard nicht kommen, sie zu retten.
    Brogans Augen traten vor, und sein Gesicht wurde so rot wie sein Cape. Er biß die Zähne aufeinander. Plötzlich griff er in die Kutsche, wollte sie packen. Lunetta ergriff seine Hand, als hätte er sie ihr gereicht.
    »Helft Ihr mir herunter, mein Lord General? Meine Hüfte schmerzt von der holprigen Fahrt. Der Schöpfer war so gütig, Euch soviel Kraft zu schenken, mein Bruder. Hört auf das, was er sagt.«
    Kahlan versuchte zu schreien, ihn zu verspotten, aber ihre Stimme ließ sie im Stich. Lunetta hinderte sie daran, auch nur ein einziges Wort herauszubringen.
    Brogan schien wieder zur Besinnung zu kommen und half Lunetta widerwillig herunter. Er wollte sich gerade wieder zur Kutsche umdrehen, als er sah, wie sich jemand näherte. Die Frau scheuchte ihn mit einer arroganten Handbewegung fort. Kahlan verstand nicht, was die Frau sagte, doch Brogan raffte die Zügel seines Pferdes an sich und gab seinen Männern ein Zeichen, ihm zu folgen.
    Man befahl Ahern, vom Kutschbock zu steigen und sich den Männern des Lebensborns anzuschließen. Er warf ihr einen raschen, mitfühlenden Blick über die Schulter zu. Kahlan betete zu den gütigen Seelen, daß sie ihn nicht umbrachten, jetzt, nachdem seine Kutsche ihre Fracht abgeliefert hatte. Plötzlich wurde es laut, als die Männer zu Pferd sich

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