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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der Raum dann jetzt offen?« fragte Berdine. »Weil ich die Türme zerstört habe. Wißt Ihr noch, wie ich sagte, es sähe so aus, als sei Kolos Raum innerhalb der letzten paar Monate gesprengt worden? Daß der Schimmel von den Wänden verbrannt sei und noch keine Zeit gehabt habe nachzuwachsen? Es muß passiert sein, weil ich die Türme zerstört habe. Außerdem wurde dadurch Kolos Raum zum ersten Mal seit dreitausend Jahren entsiegelt.«
    »Warum sollte jemand den Raum mit dem Brunnen versiegeln?«
    Richard mußte sich zwingen, ein verständnisloses Gesicht aufzusetzen. »Ich glaube, diese Sliph, von der Kolo ständig spricht, lebt in diesem Brunnen.«
    »Was ist diese Sliph? Der Mriswith hat sie ebenfalls erwähnt.«
    »Das weiß ich nicht, aber irgendwie haben sie diese Sliph, was immer sie ist, benutzt, um an andere Orte zu reisen. Kolo spricht davon, der Feind habe Attentäter durch die Sliph geschickt. Sie haben gegen die Menschen in der Alten Welt gekämpft.«
    Berdine senkte besorgt die Stimme und beugte sich zu ihm vor.
    »Soll das heißen, Ihr glaubt, diese Zauberer konnten von hier aus den weiten Weg bis in die Alte Welt reisen und wieder zurück?«
    Richard kratzte sich an der juckenden Stelle in seinem Nacken. »Ich weiß es nicht, Berdine. So hört es sich jedenfalls an.«
    Berdine starrte ihn an, als warte sie auf weitere Beweise dafür, daß er den Verstand verlor. »Lord Rahl, wie könnte so etwas möglich sein?«
    »Woher soll ich das wissen?« Richard sah aus dem Fenster. »Es ist spät. Wir sollten ein wenig schlafen.«
    Berdine gähnte erneut. »Klingt, als wäre es eine gute Idee.«
    Richard klappte Kolos Tagebuch zu und klemmte es unter den Arm. »Ich werde bis zum Einschlafen im Bett noch etwas lesen.«
    Tobias Brogan betrachtete den Mriswith auf der Kutsche, den im Inneren sowie die anderen inmitten der Reihen seiner Männer, auf deren Rüstungen die Sonne blinkte. Er konnte alle Mriswiths sehen, keiner war unsichtbar und konnte sich an ihn heranschleichen, um zu lauschen. Jedes Mal, wenn er den Kopf der Mutter Konfessor in der Kutsche von der Seite erblickte, kochte er vor Zorn. Es machte ihn wütend, daß sie noch immer lebte und daß der Schöpfer ihm untersagt hatte, die Klinge gegen sie zu erheben.
    Er blickte kurz zur Seite, um sich zu vergewissern, ob Lunetta nahe genug war, ihn zu verstehen, wenn er leise sprach.
    »Lunetta, allmählich versetzt mich das in große Unruhe.«
    Sie lenkte ihr Pferd näher, während sie dahinritten, damit sie mit ihm sprechen konnte, sah jedoch nicht zu ihm hin, falls einer der Mriswiths herschaute. Botschafter des Schöpfers oder nicht, sie konnte diese Schuppenwesen nicht ausstehen.
    »Aber Lord General, Ihr habt behauptet, der Schöpfer habe, als er kam, um zu Euch zu sprechen, gesagt, Ihr müßtet es tun. Es ist eine sehr große Ehre für Euch, vom Schöpfer aufgesucht zu werden und sein Werk zu tun.«
    »Ich glaube, der Schöpfer…«
    Der Mriswith auf der Kutsche stand auf und deutete mit einer Kralle nach vorn, als sie über die Hügelkuppe kamen. »Sssseht!« stieß er mit einem scharfen Zischen hervor und fügte nach dem Wort ein kehliges Klicken hinzu.
    Brogan hob den Kopf und erblickte eine große Stadt, die sich unter ihnen ausbreitete, und dahinter den glitzernden Ozean. Mitten in der Weite des Häusermeeres befand sich ein riesiger Palast, dessen Türme und Dächer in der Sonne funkelten. Ein goldener, von der Sonne beschienener Fluß teilte sich und umspülte die Insel, auf der er stand. Brogan hatte früher schon Städte gesehen, hatte früher schon prächtige Orte kennengelernt, dergleichen aber noch nie. Trotz seines Widerwillens war er von Ehrfurcht erfüllt.
    »Er ist wunderschön«, hauchte Lunetta.
    »Lunetta«, sagte er leise. »Gestern nacht hat mich der Schöpfer erneut aufgesucht.«
    »Wirklich, mein Lord General? Das ist wunderbar. Es ist eine Ehre, daß Ihr in letzter Zeit so oft aufgesucht werdet. Der Schöpfer muß große Pläne mit Euch haben, mein Bruder.«
    »Die Dinge, die er mir mitteilt, werden zunehmend fragwürdiger.«
    »Der Schöpfer? Fragwürdig?«
    Brogan blickte sie an. »Lunetta, ich glaube, es gibt Ärger. Ich glaube, der Schöpfer steht im Begriff, den Verstand zu verlieren.«

45. Kapitel
    Als die Kutsche hielt, kletterte der Mriswith heraus und ließ die Tür offen. Kahlan warf einen Blick zur einen Seite aus dem Fenster, zur anderen aus der Tür und sah, daß die Mriswiths sich entfernten, um sich

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