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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ihren Mut zusammen. Sie hoffte, daß sie den Schild entfernt hatten, sonst würden sie völlig umsonst in große Schwierigkeiten geraten.
    Zwei Gestalten traten ins Zimmer. Sie waren es.
    »Was willst du hier, du schmieriger, kleiner Teufel!« brüllte Kahlan.
    Brogan, gefolgt von Lunetta, fiel mit Beschimpfungen über Kahlan her. Sie spie ihm in die Augen.
    Das Gesicht gerötet, versuchte er, sie zu packen. Kahlan riß ihren Stiefel zwischen seinen Beinen hoch. Lunetta langte nach ihm, als er einen Schrei ausstieß. Von hinten zog Adie der Magierin einen Scheit über den vierschrötigen Kopf.
    Brogan warf sich auf Kahlan, rang mit ihr, boxte sie in die Rippen. Adie bekam Lunettas bunt zusammengeflicktes Kleid zu fassen, als diese stürzte. Das Ganze riß entzwei, als Adie, mit gewaltiger Anstrengung und von Verzweiflung getrieben, die fast besinnungslose Frau aus ihren Flikkenkleidern rollte.
    Benommen und schwerfällig schrie Lunetta auf, als Adie mit ihrer Beute herumwirbelte und das Ganze in die brüllenden Flammen warf.
    Kahlan sah, wie die bunten Stoffflicken im Kamin Feuer fingen, als sie und Brogan zu Boden gingen. Sie wuchtete ihn über sich hinweg, als sie krachend auf dem Boden landete, rollte ab und kam auf die Füße. Als Brogan sich umdrehte, um wieder Boden unter die Füße zu bekommen, trat sie ihm ins Gesicht.
    Lunetta kreischte gequält. Kahlan ließ Brogan nicht aus den Augen, als dieser mit blutiger Nase aufsprang. Bevor er sie erneut angreifen konnte, erblickte er hinter Kahlan seine Schwester und erstarrte.
    Kahlan warf rasch einen Blick nach hinten. Eine Frau grabschte mit den Händen wild im Feuer herum, versuchte erfolglos, die lichterloh brennenden Flicken bunten Stoffes zu retten.
    Die Frau war Lunetta.
    Es war eine attraktive, ältere Frau in einem weißen Unterkleid.
    Kahlan bekam große Augen, als sie das sah. Was war aus Lunetta geworden?
    Brogan brüllte, als hätte er den Verstand verloren. »Lunetta! Wie kannst du einen Betörungsbann vor anderen aussprechen! Wie kannst du es wagen, Magie zu benutzen, damit sie glauben, du seist schön! Hör sofort damit auf! Dein Makel ist die Häßlichkeit!«
    »Lord General«, jammerte sie, »meine hübschen Sachen. Meine hübschen Sachen verbrennen. Bitte, mein Bruder, helft mir.«
    »Du dreckige streganicha ! Hör auf, sage ich!«
    »Ich kann nicht«, schluchzte sie. »Ohne meine hübschen Sachen kann ich das nicht.«
    Mit einem wütenden Grunzen stieß Brogan Kahlan zur Seite und stürzte zum Feuer. Er riß Lunetta an den Haaren hoch und schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. Sie kippte nach hinten um und riß Adie mit zu Boden.
    Er trat seine Schwester, als sie versuchte aufzustehen. »Ich habe genug von deinem Ungehorsam und deinem heidnischen Makel!«
    Kahlan keuchte und versuchte, Luft zu kriegen. »Du dreckiges Schwein! Laß deine wunderschöne Schwester in Ruhe!«
    »Sie ist verrückt! Die verrückte Lunetta!«
    »Hör nicht auf ihn, Lunetta! Dein Name bedeutet ›Kleiner Mond‹. Hör nicht auf ihn.«
    Kreischend vor Wut streckte Brogan die Hände nach Kahlan aus. Mit lautem Krachen erfüllte ein Blitz das Zimmer. Brogan verfehlte sie nur, weil er vor Wut die Beherrschung verloren hatte und wild um sich schlug. Putz und andere Trümmer flogen durch die Luft.
    Kahlan war fast gelähmt vor Verblüffung. Tobias Brogan, der Lord General des Lebensborns aus dem Schoß der Kirche, jener Mann, der sich der Vernichtung der Magie verschrieben hatte, besaß die Gabe.
    Mit einem erneuten Aufschrei schleuderte Brogan eine Faust voll Luft, die Kahlan mitten auf die Brust traf und sie krachend gegen die Wand schleuderte. Sie sank benommen und wie betäubt auf dem Boden in sich zusammen.
    Lunettas Schreie wurden lauter, als sie sah, was Brogan getan hatte. »Nein, Tobias, Ihr dürft Euren Makel nicht benutzen!«
    Er fiel über seine Schwester her, würgte sie, hämmerte ihren Kopf auf den Boden. »Du bist es, die das getan hat! Du hast den Makel benutzt! Du hast einen Betörungsbann benutzt. Du hast den Blitz erzeugt!«
    »Nein, Tobias, Ihr wart es, der das getan hat. Ihr dürft von Eurer Gabe keinen Gebrauch machen. Mama hat mir gesagt, daß Ihr sie auf keinen Fall benutzen dürft.«
    Er packte ihr weißes Unterkleid mit einer Faust und riß sie hoch. »Wovon redest du? Was hat Mama dir gesagt, du widerwärtige streganicha ?«
    Die attraktive Frau keuchte und schnappte nach Luft. »Daß Ihr derjenige seid, mein Bruder. Der zur Größe bestimmt ist. Sie

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